Die Grundschule Flegessen in Bad Münder am Deister erhält heute das UNICEF-Siegel „Kinderrechteschule – Wir leben Kinderrechte“. Damit würdigen das Niedersächsische Kultusministerium und UNICEF Deutschland das Engagement der Schulgemeinschaft, ihr Schulkonzept und ihren Schulalltag an der UN-Kinderrechtskonvention auszurichten und demokratische Strukturen zu fördern. Die Grundschule Flegessen setzt sich insbesondere das Ziel, die Kinder bei schulrelevanten Themen miteinzubeziehen, ihre Meinung zu berücksichtigen und sie für demokratische Prozesse zu sensibilisieren.

Das Siegel vergibt UNICEF Deutschland in Kooperation mit dem Niedersächsischen Kultusministerium. Es markiert den erfolgreichen Abschluss eines siebenstufigen Trainings im Rahmen des Kinderrechteschulen Programms von UNICEF. Die Lehr- und Fachkräfte der Grundschule Flegessen haben sich darin intensiv mit den Themen Beteiligung, Vielfalt und Nicht-Diskriminierung, Gewaltprävention und Kinderrechte global auseinandergesetzt. Als Ergebnis lieferte die Schule einen individuellen Plan zur Aufnahme der Kinderrechte in ein ganzheitliches Schulkonzept.

Die Mitarbeitenden der Grundschule haben die Auszeichnung als Team erreicht, erklärt Rektorin Natali Friesen: „Wir sind sehr stolz, dass wir das Programm bis zum Schluss durchgeführt haben. Besonders bin ich auf das Kollegium stolz, dass trotz der vielen Aufgaben, die an einer kleinen Schule auf wenigen Schultern getragen werden, alle Stufen mit viel Ernsthaftigkeit bearbeitet haben. […] Wir sehen die Siegelung als einen weiteren Meilenstein auf dem Weg immer wieder und von neuem Kinder für Demokratie zu sensibilisieren, sie darin zu schulen, zu begleiten und Ihnen ein Vorbild zu sein. Denn gerade jetzt ist es wichtig die Demokratie mit den Kindern zu entdecken und wichtige Grundsteine dafür zu legen.“

„Die Grundschule Flegessen hat als Kinderrechteschule konsequent die Schülerinnen und Schüler mit all ihren Begabungen, Wünschen, Interessen und Kompetenzen in den Mittelpunkt ihres pädagogischen Handelns gestellt. Die Schulgemeinschaft wird so als demokratische, von Teilhabe und der Begegnung auf Augenhöhe geprägte Gemeinschaft gestärkt. Diesen Weg in den kommenden Jahren weiterzugehen und nachhaltig in der Schule zu verankern, wird nun die gemeinsame Aufgabe aller Beteiligter sein – hierfür wünsche ich viel Erfolg!“, lobt Martin Wöckener, Fachreferat „Politische Bildung, Gedenkstätten, Globales Lernen und Mobilität, Bildung für nachhaltige Entwicklung“ des Kultusministeriums Niedersachsen.

Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, erklärt: „Besonders in unserer Zeit großer Umbrüche ist es wichtig, Kinder stark zu machen und für demokratische Prozesse zu sensibilisieren. Die UN-Kinderrechtskonvention ist dabei der Kompass. Wir freuen uns über die engagierte Schulgemeinschaft, die sich entschieden hat, die Themen Kinderrechte und Demokratieförderung in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu rücken. Und besonders über die Kinder der Grundschule Flegessen, die sich für das Thema begeistern und ihre Schule aktiv mitgestalten wollen!“

Bereits vor der Teilnahme am UNICEF Kinderrechteschulen Programm förderte die Grundschule Flegessen die Mitbestimmung der Kinder in kleinen und großen Projekten. So konnten sie ihre Meinung bei der Neugestaltung des Schulhofs mit einbringen, mit einem Spendenlauf die Finanzierung unterstützen und bei der praktischen Umsetzung des Projekts gemeinsam mit den Eltern helfen.

Im Rahmen des Kinderrechteschulen Programms startete die Schule auf Wunsch der Kinder unter anderem eine Projektwoche zum Thema „Umwelt“ sowie die Projekte „Stopp- ich wehre mich!“ und „Mein Körper gehört mir“.

Die Grundschule Flegessen erhält als sechste Schule die Auszeichnung. Das Siegel „Kinderrechteschule – Wir leben Kinderrechte“ wird im ersten Schritt für drei Jahre vergeben und kann anschließend verlängert werden.

Am 09. Februar 2021 ging das Land Niedersachsen mit dem Kinderrechteschulen Programm von UNICEF an den Start. 43 Schulen werden seitdem von UNICEF Trainer*innen auf ihrem Weg zur Kinderrechteschule begleitet. In Kinderrechteschulen lernen Kinder und Jugendliche ihre Rechte kennen. Sie erleben ihre Schule als einen Lernort, an dem ihre Meinungen ernst genommen und ihre Talente gefördert werden. Wo Kinderrechte gelebt werden, können Kinder und Jugendliche ihre Persönlichkeit besser entwickeln. Sie sind selbstbewusster, setzen sich aktiv für ihre Rechte und die von anderen ein und gestalten so ihre Zukunft und die der gesamten Gesellschaft mit.

Weiterführende Informationen gibt es online unter https://www.unicef.de/kinderrechteschulen

Ansprechpartner*innen

Niedersächsisches Kultusministerium, Ulrich Schubert, Pressesprecher, Telefon: 0511-1207168, Email: ulrich.schubert@mk.niedersachsen.de

UNICEF Deutschland, Valena Brand, Pressereferentin, Telefon: 0221-93650-633, Email: presse@unicef.de