News

Nach dem Taifun: Die Hilfe kommt an

Köln

Erste Hilfsgüter haben die von Taifun Haiyan völlig zerstörte Stadt Tacloban erreicht, berichtet UNICEF-Mitarbeiter Christopher de Bono aus den Philippinen.

Von Christopher de Bono

Der Taifun Haiyan hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die gute Nachricht ist, dass die Hilfe jetzt langsam zu den verzweifelten Menschen in der Provinz Leyte durchkommt. UNICEF ist es gelungen, die erste Ladung mit Hilfsgütern aus anderen Teilen der Philippinen nach Tacloban zu bringen, darunter Latrinen, Seife und andere Hygieneartikel, die so wichtig sind, um den Ausbruch von Cholera und anderen Seuchen zu verhindern. Weitere Hilfsgüter sind auf dem Weg – per Flugzeug, Schiff und mit Lastwagen.

Versand der Hilfsgüter aus dem UNICEF-Warenlager in Kopenhagen. © UNICEF/Thoby.

Im UNICEF-Warenlager in Kopenhagen werden die Hilfsgüter für den Transport auf die Philippinen verladen. Immer mehr Hilfsgüter erreichen die Menschen in den zerstörten Gebieten.

© UNICEF/Thoby

Aber durchzukommen ist immer noch sehr mühsam. Trotz des unermüdlichen Einsatzes der philippinischen Regierung und Armee und von mehreren Hilfsorganisationen gelingt es uns noch nicht, alle Menschen in Not zu erreichen.

Der Taifun hat Zugangsstraßen, Flughäfen und Brücken zerstört oder blockiert. Die Philippinen sind ein Inselstaat mit teilweise schlechter Infrastruktur schon vor dem Taifun, dazu kommen jetzt noch starke Regenfälle, die Flüge und Fahrten für Stunden unmöglichen machen.

Aus Sicht der hungrigen und verzweifelten Menschen kommt die Hilfe zu langsam an – verständlicherweise. Da die Strom- und Telefonnetze zusammengebrochen sind, sind sie auch von Informationen abgeschnitten. Kaum, dass die Straßen mühsam von Schutt und Trümmern befreit wurden, damit Hilfslieferungen in die Katastrophengebiete hineinfahren können, sind die Wege jetzt durch Menschenmassen blockiert. Erschöpfte, hungrige und durstige Familien und viele Kinder haben nur ein Ziel: Weg hier.

Kinder klettern durch Trümmer in Tacloban. © UNICEF/Maitem

Abseits freigeräumter Straßen klettern Kinder weiter mühsam durch die Trümmer der zerstörten Stadt Tacloban.

© UNICEF/Maitem


Trotz aller Schwierigkeiten: Die Hilfe kommt an.
Es geht noch langsam voran, aber es wird in den nächsten Tagen deutlich mehr werden. Wir bekommen einen besseren Überblick darüber, was am dringendsten gebraucht wird. UNICEF ist seit 1947 auf den Philippinen aktiv und wir haben ein Team aus 90 Mitarbeitern vor Ort, das wir gerade durch Experten aus der ganzen Welt verstärken. UNICEF-Mitarbeiter sind in den Katastrophengebieten unterwegs, um sich ein Bild von der Situation der Kinder zu machen und ihnen zu helfen.

Vor allem Kinder, die ihre Familien verloren haben, sind jetzt in großer Gefahr. Wir arbeiten rund um die Uhr, um sie zu schützen.