Mazedonien: UNICEF hilft Kindern auf der Flucht vor Gewalt

Gevgelija, 26.8.2015 - UNICEF hat in Gevgelija an der mazedonisch-griechischen Grenze einen sogenannten kinderfreundlichen Ort eingerichtet, um Flüchtlingskindern zu helfen. Dies ist ein abgegrenzter Bereich, in dem sich Kinder und Mütter aufhalten, erholen und ein Stück Normalität erfahren können. Er befindet sich in einer Ruhezone, die das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen organisiert hat.

Gevgelija: Flüchtlingskinder im kinderfreundlichen Ort von UNICEF
© UNICEF Mazedonien

UNICEF hat Spiel- Zeichen und Lernmaterial bereitgestellt. Ein mobiles Team der Nichtregierungsorganisation „La Strada“ leistet dort im Auftrag von UNICEF psychosoziale Hilfe für die Kinder, identifiziert Kinder, die von ihren Eltern getrennt wurden und hilft bei der Suche nach Angehörigen. Während sich die Kinder dort aufhalten, können ihre Eltern sich bei den Behörden registrieren lassen.

Der Bahnhof von Gevgelija an der mazedonisch-syrischen Grenze war in den vergangenen Wochen ein Nadelöhr, durch das Tausende verzweifelte Flüchtlinge versuchten nach Europa zu gelangen. Am Wochenende hatten sich dort tumultartige Szenen abgespielt, nachdem hunderte Menschen Absperranlagen durchbrochen hatten.

Seither hat sich die Lage etwas entspannt. Am Sonntag und Montag kamen schätzungsweise 2.000 Menschen durch das Niemandsland. Vom Bahnhof in Gevgelija versuchen sie mit dem Zug weiter über Serbien nach Ungarn zu gelangen.

UNICEF schätzt, dass etwa 30 Prozent der Flüchtlinge Frauen und Kinder sind. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien, Afghanistan und Irak. Unter ihnen sind auch Kleinkinder und schwangere Frauen. Besonders bedroht sind auch junge unbegleitete Flüchtlinge. Die Strapazen der Flucht und Temperaturen von immer noch 30 Grad sind schwer zu ertragen.

Die Vereinten Nationen hatten die mazedonischen Behörden aufgefordert, die Grenze offen zu halten und mehr Personal einzusetzen, um Chaos zu vermeiden und eine geordnete Registrierung der Flüchtlinge zu gewährleisten.

Die meisten Flüchtlinge haben enormes Leid und große Strapazen hinter sich. Sie brauchen Verständnis, Schutz und Hilfe. Die Kinder sind erschöpft und verunsichert von der oft langen und gefährlichen Reise. Im Chaos der Flucht aber auch in den aufnehmenden Gemeinden werden sie vielfach übersehen. Immer wieder werden Kinder von Angehörigen getrennt.

UNICEF ruft die Behörden auf, alle Flüchtlingskinder immer als Kinder zu behandeln – unabhängig von ihrem rechtlichem Status, ihrer Herkunft oder Religion. Sie haben ein Recht auf besondere Fürsorge und Behandlung. UNICEF wird die Situation laufend überwachen, um zusammen mit den Behörden Schutz der Kinder sicher zu stellen.