Statement

Geflüchtete und migrierte Kinder in Griechenland brauchen dringend Schutz und Unterstützung

Köln

Statement von UNICEF Deutschland zur aktuellen Debatte um die Aufnahme geflüchteter und migrierter Minderjähriger aus Griechenland

UNICEF Deutschland betrachtet mit großer Sorge die menschenunwürdige Situation in vielen Flüchtlingslagern in Griechenland, in denen vor allem Kinder großen Gefahren ausgesetzt sind. Die Situation auf den Inseln hat sich in den vergangenen Tagen nochmals deutlich zugespitzt.

Jungen lehnen an der Wand im Identifikationszentrum Moria/Griechenland.
© UNICEF/UN0274745/Haviv VII Photo

UNICEF begrüßt deshalb die grundsätzlich erklärte Offenheit von Bundesinnenminister Horst Seehofer, Kinder und Jugendliche aus Griechenland aufzunehmen und das Vorhaben, sich für eine schnelle Aufnahme auch in anderen bereitwilligen EU-Ländern einzusetzen.

Die Aufnahme geflüchteter und migrierter Minderjähriger in Deutschland und anderen europäischen Ländern muss nach einem geordneten Verfahren in Abstimmung mit den griechischen Behörden ablaufen. UNICEF steht bereit, dabei zu beraten und zu unterstützen.

Derzeit leben insgesamt über 5.300 unbegleitete geflüchtete und migrierte Minderjährige in Griechenland, davon über 1.500 auf den griechischen Inseln. Die unhaltbaren Zustände in den Flüchtlingslagern, insbesondere auf Lesbos, das lange Warten und die Perspektivlosigkeit haben für viele Mädchen und Jungen langanhaltende und schwerwiegende Folgen.

Jegliche Maßnahmen der deutschen Bundesregierung, die dazu beitragen, die Lage der Kinder zu verbessern, sind deshalb ein Schritt in die richtige Richtung.