Statement

UNICEF zur Aufnahme geflüchteter und migrierter Kinder aus Griechenland

Köln

Statement von Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland

UNICEF Deutschland begrüßt die Ankündigung der deutschen Bundesregierung, die ersten besonders schutzbedürftigen und unbegleiteten Kinder aus den griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen. Dazu Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland:

Aufnahme griechischer Flüchtlingskinder in Deutschland: Ein Junge steht in einem Flüchtlingslager.

Ein Junge in einem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos. Die hygienischen Verhältnisse sind katastrophal. Ein Virus kann sich hier schnell ausbreiten.

© UNICEF/UNI312751/Romenzi

„Wir begrüßen es, dass die deutsche Bundesregierung trotz der großen aktuellen Herausforderungen in unserem Land ihr Wort halten möchte und in einem ersten Schritt 50 Kinder aus den griechischen Flüchtlingslagern aufnimmt. Insbesondere das Engagement der aufnehmenden Kommunen für das Wohl dieser Kinder verdient Anerkennung und Unterstützung.

Bei diesem symbolischen Zeichen darf es aber nicht bleiben. Deutschland muss zu seiner Zusage stehen, weitere Kinder aus Griechenland aufzunehmen.

Darüber hinaus braucht es dringend eine dauerhafte Lösung für alle geflüchteten und migrierten Kinder in Griechenland. Die Ausbreitung des Coronavirus drängt uns zur Eile, denn Kinder und ihre Familien können sich in den überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln aufgrund der mangelhaften Hygienebedingungen nicht vor einer Ansteckung schützen. Die medizinische Versorgung ist vollkommen unzureichend. Eine Epidemie hätte verheerende Folgen.

Um eine Katastrophe in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln zu verhindern, müssen unter Beachtung der notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung von Corona insbesondere Kinder und ihre Familien sofort auf das Festland beziehungsweise in die weiteren aufnahmebereiten EU-Länder gebracht werden.

Für die Kinder, die nun bald nach Deutschland kommen, ist es wichtig, schnell entsprechend versorgt zu werden. Damit die Kinder hier nach Jahren der Flucht und Ungewissheit endlich ein Leben in Sicherheit beginnen können, muss ihr Aufenthaltsstatus schnell geklärt werden. Sie müssen angemessen und kindgerecht untergebracht werden und so schnell wie möglich in die Kita oder zur Schule gehen können.“