Gaza spenden: Kinder in Gaza werden getötet und verletzt. Viele leiden Hunger.

Schwere Angriffe und drohende Hungersnot – UNICEF hilft vor Ort

Hilfe für die Kinder in Gaza

UNICEF leistet humanitäre Hilfe in Gaza. Unterstützen Sie den Einsatz für Kinder mit Ihrer Spende. Vielen Dank.

Die seit Monaten andauernden Angriffe auf den Gazastreifen fordern ein erschütterndes Opfer: 50.000 Kinder wurden seit Beginn des Krieges verletzt oder getötet. Der acht Monate alte Fares (Foto oben) ist eins von ihnen: Eine Bombe traf eine Flüchtlingsunterkunft und verletzte ihn schwer. Tausende Kinder verloren durch Bombardierungen Arme oder Beine. Selbst in Geflüchtetencamps sind sie nicht sicher.

Hinzu kommt der Hunger. Kein Kind im Gazastreifen hat genug zu essen. Vor Hunger wird ihnen schwindelig, manche Kinder brechen zusammen. Viele Kinder wiegen nur noch die Hälfte dessen, was sie eigentlich in ihrem Alter wiegen müssten. Eltern verzichten auf ihre Mahlzeiten, um ihre Kinder mit den letzten verbliebenen Lebensmitteln zu versorgen. Doch die mangelernährten Kinder brauchen dringend therapeutische Nahrung, um zu überleben.

Auch Wasser und Medikamente fehlen. Hilfsgüter erreichen den Gazastreifen nur spärlich.

Gaza spenden: Behelfsmäßige Zeltunterkünfte im zerbombten Zentrum von Gaza-Stadt.

Bild 1 von 4 | Die Familien im Gazastreifen wurden durch die anhaltenden Angriffe erneut vertrieben. Eltern suchen für ihre Kinder verzweifelt nach Sicherheit – doch es gibt keinen sicheren Ort mehr. Das Zentrum von Gaza-Stadt ist zu einem riesigen Flüchtlingslager geworden. Tausende Familien leben hier unter grauenhaften Bedingungen.

© UNICEF/UNI766997/Nateel
Gaza spenden: Ein bei einem Angriff verletztes Mädchen wird im Krankenhaus behandelt.

Bild 2 von 4 | Miran ist eins von 50.000 Kindern in Gaza, die seit Oktober 2023 bei Angriffen verletzt oder getötet wurden. "Als ich das Haus meines Großvaters betrat, wurden wir angegriffen", erzählt die Siebenjährige. Herabfallende Trümmer verletzten sie schwer an beiden Beinen. "Seit dem Krieg ist das Leben nicht mehr schön", sagt sie.

© UNICEF/UNI799012/Nateel
Gaza spenden: Eine Mutter mit ihrem mangelernährten einjährigen Kind in Khan Younis

Bild 3 von 4 | Der einjährige Mohammed ist mangelernährt. Seine Mutter versucht ihn zu versorgen, so gut sie kann. "Mein Sohn ist immer müde und krank", schildert sie ihre Sorge. "Und das Traurigste ist, dass Mohammed nahrhaftes Essen braucht, das es nicht gibt." Von UNICEF bekommt sie jetzt Erdnusspaste für ihren Sohn. "Er liebt dieses Essen – wenn er es sieht, fängt er sofort an, es zu essen."

© UNICEF/UNI804942/El Baba
Gaza spenden: Ein hungerndes Mädchen wird auf Unterernährung untersucht.

Bild 4 von 4 | Auch Ameera (zwei Jahre alt) hat zu wenig zu essen. Die Vorräte sind aufgebraucht, auf den Märkten gibt es fast nichts mehr zu kaufen, und viel zu wenig Hilfsgüter gelangen über die Grenzen in den Gazastreifen hinein.

© UNICEF/UNI804891/El Baba

Unsere Teams arbeiten weiter vor Ort und riskieren täglich ihr Leben, um den Kindern zu helfen. Während der Waffenruhe Anfang des Jahres konnten wir deutlich mehr lebensrettende Hilfsgüter in die Region liefern als zuvor. Doch durch die monatelange Blockade an den Grenzübergangen sind unsere Vorräte im Gazastreifen jetzt fast komplett aufgebraucht. Eine Million Kinder sind von lebenswichtiger Hilfe abgeschnitten. Sie brauchen sauberes Wasser, Medikamente, Impfstoffe, therapeutische Nahrung und andere Hilfsgüter.

Wir fordern einen dauerhaften Waffenstillstand, um mehr Kinder zu erreichen. Unsere Hilfe für die Kinder in Gaza muss weitergehen – und sie muss dringend verstärkt werden.

UNICEF leistet lebensrettende Hilfe für Kinder in Gaza

Trotz der Blockade konnten wir dank unserer Hilfsgüter-Vorräte weiterhin helfen. Unsere Arbeit geht außerdem über die reine Verteilung von Hilfsgütern hinaus: So können wir mit Unterstützung unserer Spender*innen mangelernährte Kinder behandeln und in den Krankenhäusern psychosoziale Hilfe für verletzte Kinder leisten. Unsere Teams reparieren auch Wasserleitungen und -pumpen, damit Familien sauberes Wasser haben. In provisorischen Lernzentren ermöglichen wir Kindern, in zwei Schichten täglich Rechnen, Lesen und Schreiben zu lernen.

Die seit dem 20. Mai wieder zugelassenen Hilfslieferungen sind ein kleiner Hoffnungsschimmer. Doch sie reichen bei Weitem nicht aus. Unter den neu eingetroffenen Lkw sind viele mit UNICEF-Hilfsgütern. Weitere stehen bereit, um nach Gaza zu fahren, sobald mehr Hilfslieferungen zugelassen werden.

Unsere Kollegin Rawan Eleyan ist vor Ort im Gazastreifen. Im Video erzählt sie von mangelernährten Kinder wie Asma, die jetzt dringend auf Hilfsgüter angewiesen sind, um zu überleben. Die einjährige Asma müsste eigentlich zwölf Kilogramm wiegen. Aber da sie seit Langem schon nicht mehr genug zu essen hat, wiegt sie nur noch fünf Kilogramm. Jetzt bekommt sie nahrhafte Erdnusspaste von UNICEF. Sehen Sie selbst:

Unsere Hilfe für die Kinder im Gazastreifen
  • Ernährung: Lebensrettende Spezialnahrung für Kinder ist Teil unserer humanitären Hilfe im Gazastreifen. Wir untersuchen Kinder auf Mangelernährung und behandeln diejenigen Kinder, die von Mangelernährung betroffen oder gefährdet sind.

  • Gesundheit: UNICEF hat bereits medizinische Hilfsgüter für Zehntausende Menschen an Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen im Gazastreifen geliefert. Darunter sind Gesundheitspakete, Medikamente, Impfstoffe, Babyartikel und medizinisches Verbrauchsmaterial wie beispielsweise Verbandszeug. Die gelieferten Erste-Hilfe-Sets ermöglichen es zum Beispiel, Verletzte zu versorgen. Auch Decken und Wasser haben wir an Krankenhäuser geliefert.

  • Wasser und Hygiene: Sauberes Wasser ist überlebenswichtig. Deshalb bringen wir so viel Trinkwasser wie möglich in Flaschen und auch in Tanklastern zu den Kindern. UNICEF stellt auch Hygiene-Sets sowie Wasserreinigungstabletten bereit.

  • Impfkampagnen: Wir führen selbst unter schwierigsten Bedingungen Impfungen durch, um Kinder im Gazastreifen vor lebensgefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen – zum Beispiel vor Polio (Kinderlähmung).

  • Kinderschutz: Gewalt, Flucht und der Verlust ihres Zuhauses sind für die Kinder in Gaza extrem belastend und traumatisierend. Kinder und Jugendliche können in Notunterkünften an UNICEF-Spielangeboten teilnehmen oder mit den UNICEF-Mitarbeitenden darüber sprechen, was sie Schlimmes erlebt haben. So können die Kinder in der aktuellen katastrophalen Lage etwas Ablenkung und Halt erleben.

  • Spielmaterialien: Tausende Kinder in Notunterkünften hat UNICEF mit Spiel- und Sportangeboten erreicht und ihnen so ein wenig Ablenkung und ein Stück Normalität inmitten der Gewalt ermöglicht.

Häufige Fragen und Antworten zum Krieg in Gaza

Was benötigen die Kinder im Gazastreifen jetzt am dringendsten?

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist weiterhin verheerend. Die Kinder sind nach den vielen Monaten des Krieges am Ende ihrer Kräfte. Derzeit brauchen sie besonders dringend Hilfsgüter wie Medikamente, sauberes Wasser, therapeutische Zusatznahrung gegen den Hunger und auch Kleidung und Decken für die Nächte in den Notunterkünften. Im Winter sind Babys in Gaza an Unterkühlung gestorben.

Die Kinder in Gaza sind von einer Hungersnot bedroht. Laut einem neuen Bericht der Integrierten Klassifikation zur Ernährungssicherheit (IPC) sind 470.000 Menschen von katastrophalem Hunger bedroht. Die gesamte Bevölkerung leidet unter akuter Ernährungsunsicherheit. Zudem wird prognostiziert, dass eine alarmierende Zahl von mehr als 71.000 Kindern dringend wegen akuter Mangelernährung behandelt werden müssen. Ohne Hilfe ist das Leben Tausender Kinder in unmittelbarer Gefahr.

Krankheiten breiten sich in den Notunterkünften rasend schnell aus: 90 Prozent der Kinder unter fünf Jahren haben mindestens eine Infektionskrankheit, zum Beispiel schweren Durchfall. Kranke und verletzte Kinder können medizinisch nicht mehr behandelt werden, denn es gibt fast keine funktionierenden Krankenhäuser mehr, und die medizinische Versorgung ist weitgehend zusammengebrochen.

Erfahren Sie im Blog "Wie ist es, jetzt in Gaza ein Kind zu sein?" mehr über die Situation der Kinder im Gazastreifen.

Wie hilft UNICEF den Kindern im Gazastreifen ganz konkret?

Schon seit vielen Jahren setzt sich UNICEF in Gaza für eine bessere Grundversorgung der Kinder ein, insbesondere bei Ernährung, Wasser und sanitärer Versorgung, Bildung sowie Kinderschutz.

Obwohl unser Einsatz in Gaza aufgrund der großen Zerstörung und Gewalt extrem schwierig ist, bleiben unsere UNICEF-Kolleg*innen vor Ort und leisten lebensrettende Hilfe für die Kinder. Wir liefern beispielsweise sauberes Trinkwasser, untersuchen und behandeln mangelernährte Kinder und unterstützen sie mit psychosozialer Hilfe. Darüber hinaus unterstützen wir Familien mit Bargeldhilfen und führen Kinder wieder mit ihren Familien zusammen, wenn sie bei Angriffen oder auf der Flucht getrennt worden waren.

Mehr Informationen zur UNICEF-Hilfe im Blogartikel "So hilft UNICEF den Kindern in Gaza"

Wie erreicht meine Spende Gaza? Kommen die Hilfsgüter an?

Wir tun alles, um die Kinder in Gaza mit lebensrettender Hilfe zu erreichen. Die Blockade der Hilfsgüter hat die katastrophale humanitäre Lage verschärft. Da wir während der Waffenruhe Anfang des Jahres jedoch die Lieferung von Hilfsgütern enorm ausgeweitet und unsere Lagerhäuser aufgefüllt haben, konnten wir trotz der Blockade weiterhin Hilfe leisten. Unsere Hilfe geht dabei über die reine Verteilung von Hilfsgütern hinaus, indem wir zum Beispiel die Wasserversorgung aufrechterhalten oder Kinder mit psychosozialer Unterstützung erreichen.

Zu unseren Hilfsgütern gehören Impfstoffe, medizinische Hilfsgüter, Hygienesets, therapeutische Spezialnahrung für Säuglinge und mangelernährte Kinder. Und auch trotz zerstörter Straßen, der Gefahr durch Sprengkörper und Minen und einer insgesamt herausfordernden Sicherheitslage tun unsere Kolleg*innen alles in ihrer Macht stehende, um Kinder und ihre Familien mit Hilfe zu erreichen.

Die begrenzte Wiederaufnahme der Hilfslieferungen seit dem 20. Mai bedeutet einen winzigen Funken Hoffnung für Kinder im Gazastreifen. Doch sie reicht bei Weitem nicht aus. Wir benötigen dringend einen besseren und sichereren Zugang zum Gazastreifen, um deutlich mehr Hilfslieferungen nach Gaza bringen zu können und so das Leben der Kinder zu retten.

Leistet UNICEF auch in Israel Hilfe?

UNICEF verurteilt die furchtbaren Angriffe auf Israel und die Folgen für Kinder und Familien seit dem 7. Oktober 2023 und ist sehr besorgt über die Auswirkungen der Gewalt und der andauernden Angriffe auf Kinder. Jedes Kind muss vor Gewalt geschützt sein. UNICEF fordert, dass uneingeschränkt alle Geiseln, die noch in Gaza festgehalten werden, unverzüglich freikommen und zu ihren Angehörigen zurückkehren. Die Kinder in der Region brauchen einen dauerhaften Waffenstillstand.

In Israel ist UNICEF seit 2009 als eines von weltweit 32 UNICEF-Nationalkomitees aktiv. Das israelische Nationalkomitee wirbt um Unterstützung für die UNICEF-Arbeit weltweit und setzt sich für die Förderung und Sensibilisierung für Kinderrechte ein.

Mit Programmarbeit ist UNICEF in Israel aktuell nicht aktiv. Länder mit höherem Einkommen – wie Israel – sind in der Regel selbst in der Lage, die Kinder im Land angemessen zu versorgen. Aus diesem Grund gibt es keinen UNICEF-Spendenaufruf für die Kinder, die in Israel leben. UNICEF ist allerdings mit den zuständigen Stellen in Israel laufend im Gespräch.

Zugang zu humanitärer Hilfe ermöglichen

Die Hilfsgüterlieferungen für die Familien in Gaza müssen unbedingt weitergehen. Wir appellieren an alle Akteure, einen dauerhaften humanitären Waffenstillstand und uneingeschränkten Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen, damit wir Kinder und ihre Familien weiter mit Hilfsgütern versorgen können. Jede Minute zählt.

Ihre Spende hilft Kindern in Gaza

Mit Ihrer Spende helfen Sie mit, dass wir unsere Nothilfe für die betroffenen Kinder fortsetzen und sie mit sauberem Wasser, Medikamenten und anderen Hilfsgütern versorgen können.

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