Was benötigen die Kinder im Gazastreifen jetzt am dringendsten?
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist weiterhin verheerend. Die Kinder sind nach über 15 Monaten Krieg am Ende ihrer Kräfte. Derzeit brauchen sie besonders dringend Hilfsgüter wie Medikamente, sauberes Wasser, therapeutische Zusatznahrung gegen den Hunger und auch Kleidung und Decken für die Nächte in den Notunterkünften. Denn in den Zelten aus Plastikfolien sind die Kinder kaum geschützt vor Kälte, Stürmen und Regen. Im Winter sind Babys in Gaza an Unterkühlung gestorben.
Krankheiten breiten sich in den Notunterkünften rasend schnell aus: 90 Prozent der Kinder unter fünf Jahren haben mindestens eine Infektionskrankheit, zum Beispiel schweren Durchfall. Kranke und verletzte Kinder können medizinisch nicht mehr behandelt werden, denn es gibt fast keine funktionierenden Krankenhäuser mehr, und die medizinische Versorgung ist weitgehend zusammengebrochen.
Andere Kinder in Gaza sterben an Hunger. Im Norden Gazas ist die Hungersituation besonders schlimm. Expert*innen zufolge könnte dort jederzeit eine offizielle Hungersnot ausgerufen werden. Zahlreiche Kinder sind schwer mangelernährt. Ohne Hilfe ist das Leben Tausender Kleinkinder in unmittelbarer Gefahr.
Aufgrund der katastrophalen Hygiene- und Wassersituation in Gaza ist im vergangenen Jahr erstmals nach über 25 Jahren wieder Polio ausgebrochen. Polio (Kinderlähmung) ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vor allem für Kinder lebensgefährliche Folgen haben kann.
Wir von UNICEF tun alles, was wir können, um die Not der Kinder in Gaza zu lindern. Wir bringen lebenswichtige Hilfsgüter wie Spezialnahrung, Trinkwasser, Medikamente und Impfstoffe in den Gazastreifen. In der ersten Phase der Waffenruhe konnten wir viele Tonnen zusätzliche UNICEF-Hilfslieferungen in den Gazastreifen bringen. Die UNICEF-Teams bleiben weiterhin an der Seite der Kinder und leisten lebensrettende Hilfe.