Kenia: Bilder, die ich nie vergessen werde
Mangelernährte Mädchen und Jungen, ausgetrocknete Flussbetten und verdorrte Ernten – das Ausmaß der Dürre im kenianischen Garissa ist katastrophal. Die Kinder sind dabei am stärksten betroffen. In diesem Blog teile ich meine persönlichen Eindrücke aus einer Region im Kampf ums Überleben.
Als ich mich im Oktober gemeinsam mit UNICEF auf die Reise nach Kenia begeben habe, hatte ich schon eine Vorahnung was mich dort erwarten würde. Schließlich herrscht in den Ländern am Horn von Afrika die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Vier Regenzeiten sind bereits ausgefallen und auch die fünfte blieb nun aus.
Was ich während meiner Reise nach Kenia tatsächlich erleben, sehen und spüren durfte, hat einen nachhaltigen Einfluss auf mein Leben. Die zermürbende Hitze auf der Haut, der Staub, der sich in jedem Winkel des Körpers, der Kleidung und des Equipments festsetzt und die Trockenheit, die sichtbar an jedem Leben vor Ort zerrt. All das lässt für Außenstehende wie mich nur erahnen, wie hart der tägliche Kampf gegen die extremen Auswirkungen des Klimawandels für die Menschen vor Ort, insbesondere die vielen Kinder, wirklich ist.
Auf meiner Reise durfte ich engagierte UNICEF-Expert*innen kennenlernen, die mangelernährte Kinder mit Nahrung und medizinischer Hilfe versorgen, einen Zugang zu Wasser ermöglichen oder Rucksäcke mit den notwendigsten Dingen wie Unterwäsche, Hygieneartikel und Waschmittel verteilen. Ich habe mit besorgten Müttern gesprochen und zurückgelassene Kinder getroffen. Die Erfahrungen haben jegliche Erwartungen in erschreckender Art und Weise übertroffen und mich nachhaltig berührt.
Die eindrucksvollsten Bilder meiner Reise nach Kenia
Tag 1: Medizinische Hilfe für mangelernährte Kinder
Am ersten Tag unserer Reise haben wir Gesundheitsstationen in Garissa besucht. Hier werden Kinder behandelt, die schwer an Mangelernährung erkrankt sind. Dort hatte ich die Möglichkeit mit Ernährungsexpert*innen von UNICEF zu sprechen und Eltern mangelernährter Kinder kennenzulernen.
Tag 2: Lebensnotwendige Wasserversorgung
An Tag zwei schauten wir uns gemeinsam mit dem gesamten Team, bestehend aus UNICEF-Expert*innen, Medienvertreter*innen und Kameraleuten, eine solarbetriebene Wasserstelle in Rigdam an, die mit der Unterstützung von UNICEF entstanden ist. Sie versorgt die Familien in der Gemeinde mit sauberem Trinkwasser. Dabei hatte ich die Chance mich mit Jacob Kipkeny auszutauschen – einem lokalen UNICEF-Wasserspezialisten. Ich erfuhr, dass einmal in der Woche besonders bedürftige Gemeinden von Wassertrucks beliefert werden.
Tag 3: Bildung und Schutz für Kinder
Am dritten Tag der Reise schauten wir uns UNICEF-Programme zu Bildung und Kinderschutz an. Zunächst besuchte ich die Dujis Grundschule, wo ich mit der UNICEF-Kinderschutzexpertin Zeinab Ahmed sprechen durfte. Zeinab informierte uns, welchen Gefahren Kinder durch die Dürre ausgesetzt sind. Viele können nicht zur Schule gehen, weil sie täglich weite Wege auf der Suche nach Wasser gehen müssen. Wenn Eltern sich gezwungen sehen, ihre Kinder zurückzulassen, um irgendwie das Überleben der Familie zu sichern, sind die Mädchen und Jungen gefährdet, Opfer von Ausbeutung oder Gewalt zu werden.
Neben der Schule besuchte ich ein Schutzzentrum für Kinder im Stadtkern. Verlassene Kinder werden hier aufgenommen und in Sicherheit gebracht. Hier können sie spielen, lernen und einfach Kind sein.