Pressemitteilung

UNICEF: Tausende Kinder durch Polio, Cholera und Malaria gefährdet

Köln

Elfenbeinküste

Unsichere Lage - 140.000 Flüchtlinge dringend auf Nothilfe angewiesen

Auch nach dem Ende der bewaffneten Kämpfe in der Elfenbeinküste sind nach Angaben von UNICEF mehr als 140.000 Flüchtlinge in überfüllten Lagern im Westen des Landes dringend auf Hilfe angewiesen. UNICEF versorgt gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen die Menschen in den Lagern mit dem Nötigsten wie sauberes Trinkwasser, Essen und Medikamenten. Doch die nach wie vor unsichere Lage erschwert die Hilfe.

Junge mit seiner Familie in einer provisorischen Unterkunft in Duekoue. © UNICEF/Asselin

Junge mit seiner Familie in einer provisorischen Unterkunft in Duekoue.

© UNICEF/Asselin

So musste UNICEF eine für vergangene Woche gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation geplante Impfkampagne für 700.000 Kinder im Südwesten des Landes aus Sicherheitsgründen verschieben. In dem Gebiet waren in den vergangenen Monaten drei neue Fälle der gefährlichen Kinderlähmung aufgetreten. Weil Routineimpfungen wegen der Krise lange unterbrochen waren, sind jetzt viele Kinder in Gefahr, durch Polio schwer zu erkranken, befürchtet UNICEF.
In den Flüchtlingslagern drohen nach Einschätzung von UNICEF zudem der Ausbruch von Infektionskrankheiten wie Cholera oder Malaria. Diese Gefahr wird sich während der unmittelbar bevorstehenden Regenzeit verschärfen, weil der aufweichende Boden die hygienischen Bedingungen weiter verschlechtert.

Auch in der Region um die Hauptstadt Abidjan ist die Lage noch nicht stabil. Die beiden Distrikte Youpougon und Abobo sind wegen gewaltsamer Auseinandersetzungen erst seit vergangener Woche für Hilfsorganisationen erreichbar. Seitdem hat UNICEF dort Nothilfegüter zur Gesundheitsversorgung, Nahrung und Trinkwasser im Wert von 350.000 US-Dollar verteilt.

Die unsichere Lage in weiten Teilen des Landes hindert viele Kinder weiter am Schulbesuch. Im Norden des Landes waren die Schulen für viele Monate geschlossen. Jetzt sind die meisten zwar wieder geöffnet. Allerdings fehlt in 80 Prozent der Schulen jegliches Mobiliar. Stühle und Bänke wurden während des Bürgerkrieges als Feuerholz gebraucht.

UNICEF bittet weiter dringend um Spenden für die Not leidenden Kinder in der Elfenbeinküste:

Spendenkonto 300.000
Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Stichwort: Nothilfe Elfenbeinküste

Für Rückfragen und Interviewwünsche an die UNICEF Pressestelle.