Haiti: UNICEF verstärkt Schutz und Hilfe für unbegleitete Kinder
Erdbeben in Haiti
UNICEF verstärkt den Schutz für Kinder in Haiti, die ihre Eltern verloren haben oder von ihnen getrennt wurden. Hierzu werden in einem ersten Schritt zusammen mit Partnern Schutzzentren für zunächst 900 unbegleitete Kinder eingerichtet. Eine Telefonhotline unterstützt die Suche nach vermissten Kindern. Weiter werden sichere Zonen für Kleinkinder bis fünf Jahre im Katastrophengebiet eingerichtet.
UNICEF registriert alle Kinderheime und setzt sich dafür ein, dass sie Nahrungsmittel vom Welternährungsprogramm erhalten. In Absprache mit UNICEF und den Behörden hat die Polizei mobile Teams gebildet, um am Flughafen und an der Grenze zur Dominikanischen Republik sicherzustellen, dass Kinder, die ausreisen, vollständige Papiere haben.
„Tausende Kinder im Erdbebengebiet schlagen sich allein durch. Sie sind von Mangelernährung, Krankheiten und Ausbeutung bedroht. Wir müssen diese Kinder finden, versorgen, schützen und wieder mit ihren Angehörigen zusammen bringen“, sagte Rudi Tarneden, Sprecher von UNICEF Deutschland.
UNICEF bringt mit Flugzeugen laufend Hilfsgüter nach Haiti und verteilt zusammen mit Partnern gegenwärtig Trinkwasser an 180.000 Menschen. Eine Impfkampagne ist in Vorbereitung. Zusatznahrung für 6.000 unterernährte Kinder ist eingetroffen.
UNICEF-Hilfe in Haiti
Gleichzeitig warnt UNICEF vor überstürzten Auslandsadoptionen aus Haiti. Für Waisenkinder kann eine Adoption eine Chance sein. Aber im Interesse der Kinder müssen gerade im Katastrophenfall die Grundsätze der Haager Konvention zu Auslandsadoptionen dringend eingehalten werden.
Schon vor der Katastrophe waren in Haiti mindestens 50.000 Kinder in so genannten Kinderkrippen und Heimen untergebracht. Es handelt sich dabei meist um privat betriebene kleine Einrichtungen. Viele dieser Kinder wurden dort von ihren Müttern zeitweise abgegeben, auch weil sie hofften, dass ihre Kinder dort zu Essen bekommen und ein Dach über dem Kopf haben.
Kinder aus solchen Einrichtungen werden auch zur Adoption ins Ausland angeboten. Die Zahl der Auslandsadoptionen hat sich in den vergangenen Jahren laufend erhöht. Nach offiziellen Statistiken wurden 2006 insgesamt 1.404 Kinder aus Haiti zur Adoption ins Ausland gebracht - 2004 waren es noch 720. UNICEF hat sich in den vergangenen Jahren zusammen mit seinen Partnern, lokalen Einrichtungen und der Regierung dafür eingesetzt, gegen Kinderhandel vorzugehen, illegale Auslandsadoptionen zu verhindern und alle Kinder bei der Geburt zu registrieren.
UNICEF ruft dringend zu Spenden für die Kinder in Haiti auf
UNICEF benötigt allein für die Hilfe für die Kinder in Haiti in den kommenden sechs Monaten rund 120 Millionen Dollar.
Konto: 300.000
SozialBank Köln
BLZ 370 205 00
Stichwort: Haiti
Bitte spenden Sie!
Tausende haben die UNICEF-Nothilfe für Kinder in Haiti schon unterstützt - vielen Dank! Jeder Beitrag hilft, Kinderleben zu retten:
- 45 Euro = 30 Trinkwasserkanister
- 58,80 Euro = 150 Päckchen Erdnusspaste
- 230 Euro = eine Notapotheke
Bisherige Hilfe von UNICEF
- 26 große Trinkwassetanks aufgestellt, tägliche Versorgung von Zehntausende Menschen mit Wassertankern organisiert, 120.000 Liter in Flaschen abgefülltes Trinkwasser verteilt
- 5,5 Millionen Wasserreinigungstabletten, Kanister, Erste-Hilfe-Pakete, Medikamente, Moskitonetze sowie Plastikplanen, Zelte und Schlafmatten bereitgestellt
- Seife und weiteren Hygienebedarf für 60.000 Menschen verteilt
- 7.000 Pakete mit nahrhafter Erdnusspaste bereitgestellt
- 2.500 Kochsets an Familien verteilt
- mit der Einrichtung von Kinderzentren begonnen
Nächste Schritte
- unbegleitete Kinder betreuen, mangelernährte Kinder versorgen
- Trinkwasserversorgung für drei Millionen Menschen sicherstellen
- 300.000 Kinder langfristig zurück in die Schule bringen
Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an die UNICEF-Pressestelle, Rudi Tarneden.