Pressemitteilung

Geschäftsbericht UNICEF Deutschland 2023

Hohe Spendenbereitschaft in einem besonders düsteren Jahr für Kinder

Köln/Berlin

Nach enormer Solidarität für die vom Ukraine-Krieg betroffenen Kinder im Vorjahr war das Spendenergebnis 2023 das zweithöchste seit der Gründung des Deutschen Komitees für UNICEF im Jahr 1953.

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© UNICEF/UN0779513/Suleiman

„2023 war für viele Kinder ein besonders düsteres Jahr. Allein 460 Millionen Mädchen und Jungen wachsen derzeit in Konfliktgebieten auf oder mussten aus diesen fliehen”, sagte Georg Graf Waldersee, Vorsitzender von UNICEF Deutschland. „Es ist in diesen Zeiten zahlreicher, sich überlagernder Krisen und extremer Kinderrechtsverletzungen eine gute Nachricht, dass UNICEF Deutschland erneut auf die Unterstützung so vieler Bundesbürgerinnen und Bundesbürger zählen konnte. So konnten UNICEF-Teams Millionen Kindern in großer Not, wie in der Ukraine, im Sudan und im Gazastreifen, mit konkreter Hilfe beistehen.“

Mit Gesamteinnahmen von 186,4 Millionen Euro bleibt UNICEF Deutschland eines der drei stärksten Nationalen Komitees für UNICEF, die die weltweite Arbeit des UN-Kinderhilfswerks unterstützen. Der Geschäftsbericht 2023 wurde heute anlässlich der Mitgliederversammlung in Berlin veröffentlicht. Rund 563.000 Spenderinnen und Spender in Deutschland entschieden sich 2023 dafür, sich für das Wohl und den Schutz von Kindern zu engagieren. Mittlerweile mehr als 310.000 Patenschaften von Privatpersonen und Unternehmen bedeuten eine verlässliche finanzielle Förderung. Im vergangenen Jahr stellte UNICEF Deutschland rund 143,6 Millionen Euro für die weltweite Arbeit der Organisation bereit.

Die Spenden ermöglichten es dem UN-Kinderhilfswerk, in mehr als 400 Einsätzen weltweit umfassende Nothilfe zu leisten sowie nachhaltige Programme in vielen Ländern zu initiieren oder fortzusetzen – zum Beispiel in den Bereichen Ernährung und Gesundheit, Bildung und Kinderschutz. Darüber hinaus setzte sich UNICEF Deutschland auch im eigenen Land für die Kinderrechte ein, im Dialog mit Bundesregierung und Parlament, mit Initiativen wie dem Programm Kinderrechteschulen, das die Kinderrechte in die Grundschulen trägt, sowie Forschung zur Situation der Kinder.

Große Nothilfe-Einsätze und nachhaltige Entwicklungsarbeit

Fast 30 Millionen Euro kamen im vergangenen Jahr für die von den schweren Erdbeben betroffenen Kinder und Familien in Syrien und der Türkei zusammen. In den beiden Ländern unterstützte UNICEF insgesamt 5,6 Millionen Kinder mit Hilfsgütern und -angeboten wie sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und medizinischen Leistungen wie Untersuchungen auf Mangelernährung und Impfungen gegen Cholera und Polio. Beschädigte Schulen wurden instandgesetzt und mit Lernmaterialien ausgestattet.

Mehr als zwölf Millionen Euro erhielt UNICEF Deutschland für die inmitten des Krieges aufwachsenden Kinder und Jugendlichen in der Ukraine. Im Vorjahr hatte die überwältigende Spendenbereitschaft nach dem Kriegsausbruch zu Einnahmen von mehr als 103 Millionen Euro für den Hilfseinsatz in der Ukraine und den Nachbarländern geführt. Die Situation der Kinder und Familien bleibt insbesondere in den Frontgebieten lebensbedrohlich. UNICEF leistet dort weiter intensiv humanitäre Hilfe, versorgt Kinder und Familien mit sauberem Trinkwasser, Winterkleidung, Medikamenten und Hygieneartikeln. UNICEF liefert auch Stromgeneratoren an Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten und unterstützt bei der Fortbildung von Lehr- und psychosozialen Fachkräften.

Der Klimawandel und mit ihm einhergehende Wetterextreme und Naturkatastrophen verschärfen die Lage der Kinder inzwischen spürbar in vielen Ländern. „Schon heute lebt jedes zweite Kind weltweit in einer Region, die durch die Folgen der Klimakrise extrem gefährdet ist. Die Veränderungen prägen den Alltag der Kinder und bedrohen ihre Lebenschancen”, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland. „Mit Unterstützung aus Deutschland kann UNICEF die Widerstandsfähigkeit der Familien nachhaltig stärken und im Katastrophenfall schnelle Nothilfe leisten. Das ist für viele Kinder überlebenswichtig.“

Engagement für Kinder und ihre Rechte

Die großen Aufgaben, die es für Kinder weltweit zu bewältigen gilt, geht UNICEF nicht allein an, sondern setzt auf die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft, mit Forschungs-einrichtungen und vielen Partnern und jungen Menschen in den jeweiligen Ländern.

In Deutschland setzen sich rund 7.000 ehrenamtlich Engagierte persönlich für UNICEF ein – in einem flächendeckenden Netzwerk mit fast 90 Arbeitsgruppen, 35 JuniorTeams sowie über 60 Hochschulgruppen. Sie setzen sich mit Informationen und intensiver Schularbeit für Kinderrechte ein, organisieren Spendenaktionen und verkaufen die beliebten UNICEF-Grußkarten.

Transparente Mittelverwendung

UNICEF Deutschland trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und wurde mehrfach für vorbildliche Unternehmensführung und Transparenz ausgezeichnet. Die Kosten für Verwaltung sowie Öffentlichkeitsarbeit und Werbung in Deutschland betrugen 2023 gemäß den Kriterien des DZI 17,6 Prozent. Ein detaillierter Finanzbericht ergänzt den Geschäftsbericht 2023.

Der UNICEF-Geschäftsbericht 2023 und der ausführliche Finanzbericht stehen zur Verfügung unter www.unicef.de/gb2023. Auf der Transparenz-Seite finden Unterstützer*innen weitere umfassende Informationen – zum Beispiel darüber, wie UNICEF arbeitet und die Spenden einsetzt.

Ergebnisse der UNICEF-Mitgliederversammlung

Der UNICEF-Geschäftsbericht 2023 wurde heute in Berlin von der Mitgliederversammlung des Deutschen Komitee für UNICEF e.V. entgegengenommen. Britta Haßelmann (MdB), Bettina Würth und der Vorstandsvorsitzende Georg Graf Waldersee wurden erneut in den Vorstand von UNICEF Deutschland gewählt.

Ninja Charbonneau

Ninja CharbonneauSprecherin

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