Liberia: Emily will Ärztin werden

„Bildung für unser Dorf!“

Emily macht mobil


Mädchen gelten in Liberia wenig. Gerade beim Schulbesuch haben oft die Jungen Vorrang. Mit dem GEEAP-Programm baut UNICEF ein Unterstützungsnetz für die Mädchen auf. In Buchanan besuchen wir eine zweite Schule, in der unsere Spenden helfen, die Kpanay-Schule. Emily Jimmy ist 17 und erhält hier Nachhilfe in Englisch. In Mathe war sie schon immer gut, aber in Englisch hat sie Stoff nachzuholen. UNICEF hat in der Gemeinde auch geholfen, einen Schulclub und ein Eltern-Lehrer-Komitee einzurichten. Bei rund 1.200 Schülern engagieren sich hier über 200 Eltern – das zeigt, wie wichtig der Gemeinde Bildung ist!

In einer Siedlung erleben wir die Aktivitäten des Schulclubs mit. Emily und ihre Freundinnen werben hier dafür, dass alle ihre Kinder zur Schule gehen können. Die Mädchen stellen in ihrem Club auch Seife her und verkaufen sie. Das Geld hilft dann zum Beispiel Mädchen, die die umgerechnet 5 Euro für die Schuluniform nicht haben. Auch an der Kpanay-Schule sind wir begeistert, wie engagiert Schulleiter, Lehrer und Elternvertreter zusammenarbeiten, wie ernst die Bildungsbehörde das Programm nimmt – weil UNICEF alle geschult hat und so lange begleitet, wie es notwendig ist. Das sage ich auch der lokalen Radiostation, die mich als Gast aus Deutschland interviewt. Hoffentlich helfen meine Worte, das Programm noch bekannter zu machen – das Radio ist hier das wichtigste Kommunikationsmittel.

Reisetagebuch Findel: Treffen des Mädchenclubs in Liberia

Bild 1 von 7 | Emily und ihre Freundinnen aus dem Mädchenclub werben für den Schulbesuch – mit Erfolg: Gemeinsam konnten sie schon viele Familien überzeugen.

© UNICEF/DT2013-23209/Kerstin Bücker
Aufklärung für Bildung Liberia

Bild 2 von 7 | Jake von UNICEF und ich sind beeindruckt, mit wie viel Enthusiasmus Emily und ihre Freundinnen in der Siedlung für Bildung werben.

© UNICEF
Schulmädchen Liberia

Bild 3 von 7 | Die Familien hören dem Schulclub aufmerksam zu. Bildung ist für sie nicht selbstverständlich – wir hoffen, dass auch diese Kinder bald zur Schule gehen!

© UNICEF
Schule in Liberia

Bild 4 von 7 | Nach der Aufführung machen Emily (Mitte) und ihre Freundinnen sich auf den Weg zur Schule – um halb zwei beginnt für sie der Unterricht, der Höhepunkt des Tages.

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Lesen und Schreiben Liberia

Bild 5 von 7 | Jeder zweite Liberianer hat nie Lesen und Schreiben gelernt - Emily ist sichtlich stolz, dass sie uns ihren Namen aufschreiben kann.

© UNICEF
Liberia: Emily will Ärztin werden

Bild 6 von 7 | Emily strengt sich für die Schule sehr an und will später mit ihrem Wissen anderen helfen: Ihr Traum ist es, Ärztin zu werden.

© UNICEF
Findel zu Besuch in Liberia

Bild 7 von 7 | Schulleiter Robert Zaza und Madia von UNICEF erklären den Kindern, dass wir ihnen helfen, zu lernen – alle sind aufgeregt und dankbar, dass wir gekommen sind!

© UNICEF

Wir begleiten Emily noch bis zur Schule. Der Unterricht findet hier in zwei Schichten statt: Die Grundschulklassen lernen vormittags, die Größeren nachmittags. Dazu kommen dreimal in der Woche die Aufholklassen. Der Schulclub trifft sich einmal wöchentlich. Die Gemeinde hat den großen Traum, dass ihre Kpanay-Schule auch einmal eine Oberstufe besitzt, so dass Mädchen wie Emily Abitur machen und später studieren können. Um die Jüngsten gut auf die Schule vorzubereiten, haben die Dorfbewohner selbst einen kleinen Anbau für einen Kindergarten errichtet. Wir haben keinen Zweifel, dass er sich schnell mit begeisterten Kindern füllen wird!

Ich bin wirklich begeistert, wie hier alle zusammenarbeiten: UNICEF, Eltern, Lehrer und lokale Behörden.

Reisetagebuch Stefan Findel

» Teil 1: Netzwerk für Mädchen - Besuch an der Lango Lippaye Schule
» Teil 2: Mädchen die Hand reichen - Begegnungen in West Point, Monrovia
» Teil 3: "Bildung für unser Dorf!" - Emily macht mobil
» Teil 4: "Wir Schwestern halten zusammen" - Aufklärung in Careysberg
» Teil 5: Ein Wiedersehen mit Garmai

» Zur Übersichtsseite des Reisetagebuchs aus Liberia