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Schule fängt wieder an – auch für Kinder aus Syrien


von Ninja Charbonneau

Nicht nur in Deutschland sind in den meisten Bundesländern die Sommerferien zu Ende, auch für die syrischen Kinder fängt die Schule wieder an. Nur, dass viele von ihnen seit Beginn der Unruhen vor zweieinhalb Jahren nicht mehr zum Unterricht gegangen sind.

Erster Schultag für ein syrisches Mädchen, das in die Türkei fliehen musste © UNICEF/Feyizoglu

Erster Schultag für ein syrisches Mädchen, das in die Türkei fliehen musste. UNICEF stattet Notschulen in den Flüchtlingsländern mit Material für die Kinder aus.

© UNICEF/Feyizoglu

UNICEF verstärkt in diesen Wochen die Bemühungen, syrische Kinder wieder in die Schule zu bringen. Denn Schule bringt ein Stück Normalität in ihren schwierigen Alltag und sichert ihnen Chancen für die Zukunft – wie auch immer sie in den nächsten Wochen, Monaten oder Jahren aussehen wird.

Mehr als 3.000 Schulen in Syrien zerstört oder beschädigt

Die Kinder in Syrien können oft nicht zum Unterricht gehen, weil der Schulweg zu gefährlich ist. Außerdem sind in den vergangenen Monaten mehr als 3.000 Schulen in Syrien zerstört oder beschädigt worden, weitere 930 Schulen dienen als Flüchtlingsunterkünfte. Im vergangenen Schuljahr sind deshalb 1,9 Millionen Kinder der Klassen 1 bis 9 nicht mehr zum Unterricht erschienen. In der hart umkämpften Stadt Aleppo gehen sogar nur noch 23 Prozent der Kinder zur Schule. Es gibt weder genug Klassenräume noch Lehrer oder Bücher.

UNICEF stellt 300 Schulcontainer in Syrien auf

UNICEF setzt alles daran, dass Hunderttausende Kinder inmitten des syrischen Konflikts trotzdem weiter lernen können. Wir haben damit begonnen, 300 Schulcontainer in den syrischen Provinzen aufzustellen, in denen besonders viele Gebäude zerstört sind. Außerdem verteilen wir Schultaschen mit Lernmaterial an eine Million Kinder im ganzen Land. Wir brauchen allerdings noch dringend Spenden, um acht Millionen Schulbücher zur Verfügung stellen zu können und die schulische Infrastruktur wieder aufzubauen.

Gemeinsam mit dem syrischen Bildungsministerium und weiteren Partnern hat UNICEF ein Lernprogramm für zu Hause entwickelt. Im Eigenstudium können so 400.000 Schülerinnen und Schüler auch dann dem Lehrplan folgen, wenn sie wegen der Kämpfe zu Hause bleiben müssen.

Notschulen in Jordanien, Irak, Libanon und Türkei

Auch in den Nachbarländern, die zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen haben, will UNICEF syrische Kinder wieder in die Schule bringen. In den großen Flüchtlings-Camps in Jordanien und Irak haben wir Zeltschulen eingerichtet, in denen aus Platzmangel meist in zwei Schichten unterrichtet wird. Im Libanon sorgen wir dafür, dass syrische Kinder die dortigen Schulen besuchen können. Überall in der Region überzeugen Helfer in persönlichen Gesprächen die Eltern davon, dass Schule für ihre Kinder wichtig ist – gerade jetzt. Oft müssen Kinder und Jugendliche jedoch in dieser Notsituation mithelfen, Geld zu verdienen. In der Türkei haben wir 80.000 Paar Schuhe verteilt – denn auch so banale Gründe wie fehlende Schuhe halten Kinder teilweise davon ab, zum Unterricht zu gehen.

Unterricht in einer Grundschule im syrischen Homs © UNICEF/Morooka

Bild 1 von 3 | Unterricht in einer Grundschule im syrischen Homs: Ein UNICEF-Betreuer hilft den Mädchen beim Lesen.

© UNICEF/Morooka
Flüchtlingslager Za'atari: Kinder erhalten Schulrucksäcke © UNICEF/Malkawi

Bild 2 von 3 | UNICEF-Exekutivdirektor Lake und EU-Kommissionspräsident Barroso verteilen Schulrucksäcke an Flüchtlingskinder im jordanischen Camp Za'atari. Zwei Notschulen sind in Za’atari in Betrieb.

© UNICEF/Malkawi
Kunstunterricht in einer Schule in Jordanien © UNICEF/Pirozzi

Bild 3 von 3 | Ein Stück Normalität für die Mädchen und Jungen aus Syrien. Die gemeinsamen Aktivitäten lassen sie ihre schrecklichen Erlebnisse für einige Momente vergessen.

© UNICEF/Pirozzi

Bitte helfen Sie mit, dass syrische Kinder eine Zukunft haben – mit Ihrer Spende. Herzlichen Dank!

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Autor*in Ninja Charbonneau