ED OU, KANADA
SOMALIA: WENN KINDER KÄMPFEN MÜSSEN
International geächtet, und doch noch immer ein Massenphänomen nicht nur in Afrika: Kindersoldaten. Kinder und Jugendliche sind in der Regel leichter zu rekrutieren als Erwachsene. Viele werden auch unter Androhung von Gewalt zur Soldatenexistenz gezwungen. In Somalia werden circa 70.000 Kämpfer von verschiedenen Milizen unter Waffen gehalten. Die Zahl der Kinder unter ihnen wächst, nach Angaben von UNICEF werden manchmal schon Neunjährige rekrutiert.

© Ed Ou/Getty Images
In der Regel kommen die betroffenen Kinder aus den ärmsten Schichten der Bevölkerung, viele sind durch die Kriegsereignisse von den Eltern getrennt worden und suchen verzweifelt Aufnahme in einer Gemeinschaft. Manche sinnen auch auf Rache, weil der Feind Vater, Mutter oder Geschwister getötet hat. Das Tragen und der Gebrauch einer Waffe vermitteln ein Machtgefühl und soziale Anerkennung, das den Jungen als Unbewaffnete nie zuteil würde. Und die psychischen und körperlichen Schäden, die sie erleiden, machen es wahrscheinlich, dass sie selber später Anwerber und Aufhetzer von blutjungen Kämpfern werden. Dies zeigt sich auch an vielen Lebensläufen junger Erwachsener, geprägt durch den seit 1991 andauernden somalischen Bürgerkrieg, wie der 23-jährige kanadische Fotograf Ed Ou mit Entsetzen feststellen musste.