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18 Millionen Dosen des ersten Malaria-Impfstoffs werden für zwölf afrikanische Länder bereitgestellt

UNICEF, WHO und Gavi teilen erstmals Malaria-Impfstoff für den Zeitraum 2023 bis 2025 zu

Köln/Genf/New York

Zwölf Länder in verschiedenen Regionen Afrikas werden in den nächsten zwei Jahren 18 Millionen Dosen des ersten Malaria-Impfstoffs erhalten. Dies ist ein entscheidender Schritt im Kampf gegen eine der häufigsten Todesursachen auf dem afrikanischen Kontinent.

Malawi: Dosen des Malaria-Impfstoffes werden in einer Hand in die Kamera gehalten.

Der Malaria-Impfstoff wird im Rahmen des Pilotprogramms in einem Gesundheitszentrum in Lilongwe, Malawi, verabreicht.

© UNICEF/UNI404863

Die Zuteilungen erfolgten nach den Grundsätzen der Rahmenvereinbarung zur Verteilung begrenzter Vorräte des Malaria-Impfstoffs. Demnach werden die Dosen vorrangig an Gebiete verteilt, in denen die Bedarfe und das Risiko von Malariaerkrankungen und Todesfällen bei Kindern am höchsten sind.

Seit 2019 stellen Ghana, Kenia und Malawi den Malaria-Impfstoff im Rahmen des Malaria Vaccine Implementation Programme (MVIP) bereit, das von der WHO koordiniert und von der Impfallianz Gavi dem Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria und Unitaid finanziert wird. Der Impfstoff RTS,S/AS01 wurde seit 2019 mehr als 1,7 Millionen Kindern in Ghana, Kenia und Malawi verabreicht und hat sich als sicher und wirksam erwiesen. Die Impfung hat in diesen Pilotgebieten zu einer erheblichen Verringerung schwerer Malaria-Erkrankungen beigetragen und zu einem Rückgang der Todesfälle bei Kindern geführt. Mindestens 28 afrikanische Länder haben ihr Interesse an der Versorgung mit dem Malaria-Impfstoff bekundet.

Neben Ghana, Kenia und Malawi erreicht die erstmalige Zuteilung von 18 Millionen Dosen neun weitere Länder, darunter: Benin, Burkina Faso, Burundi, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo, Liberia, Niger, Sierra Leone und Uganda. Dadurch können diese Länder den Impfstoff erstmals in ihre Programme für Routineimpfungen integrieren. Bei dieser Erstverteilung wird der Vorrat an Impfdosen genutzt, der Gavi über UNICEF zur Verfügung steht. Die ersten Dosen des Impfstoffs werden voraussichtlich im letzten Quartal 2023 in den jeweiligen Ländern eintreffen, so dass diese Anfang 2024 mit der Einführung des Impfstoffs beginnen können.

Die weltweite Nachfrage nach Malariaimpfdosen wird in den nächsten Jahren auf 80 bis 100 Millionen Dosen pro Jahr ansteigen

„Der Impfstoff hat das Potenzial, im Kampf gegen Malaria sehr wirkungsvoll zu sein. Wenn er neben anderen Maßnahmen breit eingesetzt wird, kann er jedes Jahr Zehntausende von Todesfällen verhindern", sagte Thabani Maphosa von Gavi.

Malaria ist nach wie vor eine der tödlichsten Krankheiten auf dem afrikanischen Kontinent. Jedes Jahr verlieren fast eine halbe Million Kinder unter fünf Jahren daran ihr Leben. Im Jahr 2021 entfielen 95 Prozent aller Malaria-Erkrankungen weltweit und rund 96 Prozent aller Todesfälle auf diese Region.

„Nahezu jede Minute stirbt ein Kind unter fünf Jahren an Malaria", sagte der stellvertretende UNICEF-Leiter für Impfungen, Ephrem T. Lemango. „Solche Todesfälle sind schon lange vermeidbar und behandelbar. Aber die Einführung dieses Impfstoffs wird Kindern, insbesondere in Afrika, noch bessere Überlebenschancen geben. Vor dem Hintergrund eines steigenden Angebots hoffen wir, in Zukunft noch mehr Kinder mit diesen lebensrettenden Impfdosen zu erreichen.“

„Der Malaria-Impfstoff ist ein Durchbruch, um die Gesundheit und die Überlebenschancen von Kindern zu verbessern. Familien und Gemeinden möchten diesen Impfstoff zu Recht für ihre Kinder. Diese erste Zuteilung von Malariaimpfstoffdosen ist vorrangig für Kinder bestimmt, die am stärksten gefährdet sind, an Malaria zu sterben", sagte Dr. Kate O'Brien, Direktorin der WHO-Abteilung für Immunisierung.

Angesichts des begrenzten Impfstoffangebots in den ersten Jahren der Einführung berief die WHO im Jahr 2022 mehrere Sachverständige ein, um die Entwicklung einer Rahmenvereinbarung für die Zuteilung des begrenzten Malariaimpfstoffangebots zu unterstützen, der als Leitplanke für die Zuteilung der begrenzten Dosen dienen wird.

Der Leitfaden basiert auf ethischen Grundsätzen und einer Grundhaltung der Solidarität. Er sieht vor, dass die Impfstoffverteilung in Gebieten mit dem größten Bedarf beginnt. Die jährliche weltweite Nachfrage nach Malariaimpfstoffen wird allein bis 2026 auf 40 bis 60 Millionen Dosen geschätzt und soll bis 2030 auf 80 bis 100 Millionen Dosen pro Jahr ansteigen. Ein zweiter Impfstoff, R21/Matrix-M, der von der Universität Oxford entwickelt und vom Serum Institute of India (SII) hergestellt wird, könnte ebenfalls bald von der WHO präqualifiziert werden.

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» In unserem Blogbeitrag erfahren Sie mehr zum Malaria-Impfstoff und der Rolle von UNICEF bei der Impfstoffverteilung.

Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

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