Pressemitteilung

Kinder lernen Demokratie!

Hannover/Köln

Schulgemeinschaften bilden die Vielfalt unserer Gesellschaft ab. Ein Verständnis für andere Kulturen und das Erlernen demokratischer Prozesse fördert ein respektvolles und tolerantes Miteinander. Diese Erfahrung teilt auch die Grundschule Oker (Grund- und Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache) in Goslar, die heute als 15. Schule in Niedersachsen das UNICEF-Siegel „Kinderrechteschule – Wir leben Kinderrechte“ erhält. Das Niedersächsische Kultusministerium und UNICEF Deutschland würdigen damit das Engagement, ihr Schulkonzept und ihren Schulalltag an der UN-Konvention über die Rechte des Kindes auszurichten. Durch die Auseinandersetzung mit den Kinderrechten und ihre Umsetzung im Schulalltag bekommen die Schüler*innen wichtige Werkzeuge für ihren individuellen Lebensweg an die Hand.

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© UNICEF

„Wir möchten mit unserer pädagogischen Arbeit im Themenbereich Kinderrechte erreichen, dass die Kinder sich ihrer Rechte […] bewusst sind und sie darin bestärken, sich dafür stark zu machen, sie zu sensibilisieren, wie es in anderen Ländern damit aussieht und sich selbstbewusst zu entwickeln. Außerdem möchten wir den Kindern einen respektvollen und toleranten Umgang miteinander, mit Menschen anderer Kulturen und mit anderen Ansichten aufzeigen im Sinne einer demokratisch-gesellschaftlichen Entwicklung.“, erklärt Claudia Kohl, Schulleiterin der Grund- und Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache Oker.

Das Siegel vergibt UNICEF Deutschland in Kooperation mit dem Niedersächsischen Kultusministerium. Es markiert den erfolgreichen Abschluss eines siebenstufigen Trainings im Rahmen des Kinderrechteschulen Programms von UNICEF. Die Lehr- und Fachkräfte der Grundschule Oker haben sich intensiv mit den Themen Beteiligung, Vielfalt und Nicht-Diskriminierung, Gewaltprävention und Kinderrechte global auseinandergesetzt. Die Schule entwickelte daraus einen individuellen Plan zur Aufnahme der Kinderrechte in ein ganzheitliches Schulkonzept.

Kirsten Leyendecker, Koordinatorin des Kinderrechteschulen Programms bei UNICEF, dankt der Schulgemeinschaft: „Kinder und Jugendliche haben gute Ideen für ein friedliches Miteinander. Ich erlebe immer wieder, mit wieviel Engagement und Ideenreichtum sich Kinder in Kinderrechteschulen an der Gestaltung ihres Lebens und das der Schulgemeinschaft beteiligen – wenn der Raum für Beteiligung geschaffen wird. Diesen Raum schaffen die Lehr- und Fachkräfte der Grundschule Oker im Austausch mit den Kindern und fördern damit die sozialen Kompetenzen ihrer Schüler*innen.“

„Neben dem enormen Arbeitspensum ist es als Lehrkraft keine Selbstverständlichkeit, noch Zusätzliches zu leisten und sich auf den Weg zur Kinderrechteschule zu machen. Das Kollegium der Grundschule Oker sieht die pädagogischen Notwendigkeiten unserer Zeit sehr deutlich: Der Einsatz für Menschenrechte und besonders für die Kinderrechte wird weltweit immer bedeutender. Und auch bei uns hier in Deutschland sind Kinderrechte noch längst keine Selbstverständlichkeit“, betont Juliane von Magyary, beauftragte Landeskoordinatorin des Kinderrechte-Netzwerks.

Im Rahmen des Kinderrechteschulen Programms entwickelte die Schule unter anderem ein Kinderrechtespiel – eine zwei Meter große Spielplane, mit Figuren und Aufgabenkarten, welches die Kinderrechte spielerisch vermittelt und an andere Schulen ausgeliehen werden kann. Zudem stellte die Schulgemeinschaft einen Antrag beim Rat der Stadt, zur Einrichtung einer festen Kinder-Einwohner-Fragestunde sowie weitere Anträge zur Ausrichtung der Kinderkonferenz der Grundschulen im Stadt und Landkreis. Damit trägt die Schule das Wissen um Kinderrechte und die Auseinandersetzung mit ihnen aus dem Klassenzimmer in die Kommune.

Die Siegelübergabe wird begleitet von einem Schulfest mit einer Kinderrechte-Ausstellung sowie einer großen Auswahl an internationalem Essen.

Am 9. Februar 2021 ging das Land Niedersachsen mit dem Kinderrechteschulen Programm von UNICEF an den Start. 42 Schulen in Niedersachsen werden seitdem von Trainer*innen auf ihrem Weg zur Kinderrechteschule begleitet. In Kinderrechteschulen lernen Kinder und Jugendliche ihre Rechte kennen. Sie erleben ihre Schule als einen Lernort, an dem ihre Meinungen ernst genommen und ihre Talente gefördert werden. Wo Kinderrechte gelebt werden, können Kinder und Jugendliche ihre Persönlichkeit besser entwickeln. Sie sind selbstbewusster, setzen sich aktiv für ihre Rechte und die anderer Menschen ein und gestalten so die Zukunft mit.

Weiterführende Informationen gibt es online unter https://www.unicef.de/kinderrechteschulen

Ansprechpartner*innen

Niedersächsisches Kultusministerium, Ulrich Schubert, Pressesprecher, 0511-1207168, ulrich.schubert@mk.niedersachsen.de

UNICEF Deutschland, Valena Brand, Pressereferentin, 0221-93650-633, presse@unicef.de