Pressemitteilung

Ukraine: UNICEF hilft nach Staudamm-Katastrophe

Köln

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine ist UNICEF sehr besorgt über die Situation der Kinder und weitet seine Nothilfe in dem betroffenen Gebiet aus.

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Ein Einwohner wird in einem Boot aus einem überschwemmten Gebiet in Cherson evakuiert.

© UNICEF/UN0853282/Filipov

„Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms ist ein weiterer Schlag für das Wohlergehen der Kinder in der Ukraine. Die Schäden und die anschließenden Überschwemmungen haben dazu geführt, dass Tausende Kinder ihre Häuser verlassen mussten und keinen Zugang zu sauberem Wasser und Strom haben“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell.

Rund 16.000 Menschen aus 37 Städten und Dörfern im von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebiet mussten bislang aufgrund der Gefahr einer vollständigen oder teilweisen Überschwemmung umgesiedelt werden. Einige Häuser wurden durch Überflutung zerstört und einige tiefer gelegene Teile der Stadt Cherson überschwemmt. An vielen dieser Orte ist die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt, da das Wasser aus dem Staudamm genutzt wurde. UNICEF rechnet damit, dass auch die Stromversorgung beeinträchtigt wird, was zu Stromausfällen in der gesamten Region führen wird. Bewässerungssysteme, Ackerland und Wasserversorgungsnetze wurden in mehreren Gebieten zerstört.

Auch Orte in nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten stromabwärts des Staudamms wurden Berichten zufolge erheblich beeinträchtigt. UNICEF hat jedoch keinen Zugang zu diesen Gebieten und daher keine verlässlichen Informationen von dort.

UNICEF-Nothilfe im Staudamm-Gebiet

Im von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebiet ist UNICEF seit Beginn des Angriffskriegs tätig und hat nach dem Staudamm-Bruch sofort die Nothilfe ausgeweitet. UNICEF arbeitet dabei eng mit den Behörden und anderen humanitären Organisationen zusammen.

  • UNICEF hat 25.000 Flaschen Wasser, Hygieneartikel und über 10.000 Wasserreinigungstabletten bereitgestellt und „Spilno“-Kinderzentren an Transitstandorten eingerichtet, um Kindern psychosoziale Unterstützung und einen Ort zum Spielen mit Gleichaltrigen zu bieten.
  • Multidisziplinäre UNICEF-Teams, bestehend aus Mediziner*innen und Psycholog*innen, werden auch an Transitpunkten wie Bus- und Bahnhöfen aufgebaut, um Menschen auf der Flucht zu unterstützen.
  • Rund 3.500 betroffene Eltern und Kinder wurden mit kleinen Geldbeträgen unterstützt, damit sie sich selbst mit lebenswichtigen Gütern versorgen können. Diese Hilfe wird weiter ausgebaut.
  • UNICEF arbeitet mit der Regierung und Partnern zusammen, um sowohl kurzfristige als auch längerfristige Lösungen für die Wiederherstellung der beschädigten Wasser- und Abwasserinfrastruktur umzusetzen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, die durch verschmutztes Wasser übertragen werden können.
Ninja Charbonneau

Ninja CharbonneauSprecherin

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