Pressemitteilung

Covid-19: Die Interessen von Kindern und Jugendlichen stärker berücksichtigen

Zwei Jahre Covid-19-Pandemie in Deutschland: UNICEF Deutschland veröffentlicht Empfehlungen zur Verarbeitung und Aufarbeitung der Pandemiefolgen für Kinder

Zwei Jahre nach dem Beginn des ersten Lockdowns in Deutschland hat UNICEF Deutschland ein Positionspapier zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Kinder veröffentlicht. Darin empfiehlt die Kinderrechtsorganisation, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um die Folgen der Pandemie für die Kinder und Jugendlichen abzumildern, sie besser zu schützen, zu unterstützen und stärker an den politischen Entscheidungen zu beteiligen, die sie betreffen.

Corona: Schülerinnen sitzen mit Maske in der Schule und beteiligen sich am Unterricht.

Endlich wieder in die Schule, freut sich Yolanda nach dem ersten Lockdown 2020. Wegen der Corona-Pandemie kam es in den letzten zwei Jahren immer wieder zu Schulschließungen.

© UNICEF/UN0406674/Unruh

„Nach nunmehr zwei Jahren Covid-19 in Deutschland zeichnet sich ab, dass einige der getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie voraussichtlich auch langfristig negative Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche in Deutschland haben werden,“ so Dr. Sebastian Sedlmayr, Leiter der Politik-Abteilung bei UNICEF Deutschland. „Das Dilemma, zwischen unmittelbarem Gesundheitsschutz und sozialen Folgekosten abzuwägen, ist schwer aufzulösen. Es ist aber an der Zeit, Lehren aus zwei Jahren Pandemie zu ziehen und nachhaltige Lösungen zu beschließen, um vor allem die Kinder, Jugendlichen und Familien wirksam zu unterstützen, die besonders benachteiligt sind und am meisten unter der Pandemie und den getroffenen Maßnahmen leiden. Dazu müssen ihre Stimmen gehört werden.“

Das heute veröffentlichte Positionspapier von UNICEF Deutschland konstatiert, dass die Covid-19-Pandemie sowie die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung zum Teil langfristige Auswirkungen auf die Bildung, psychische Gesundheit, Lebensqualität und Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen in Deutschland haben. Insbesondere Kinder aus einkommensschwachen Familien sowie nach Deutschland geflüchtete Kinder haben demnach ein deutlich erhöhtes Risiko, von den Folgen der Pandemie dauerhaft negativ betroffen zu sein.

UNICEF Deutschland hat deshalb Schlussfolgerungen und Empfehlungen zu einer Verarbeitung und Aufarbeitung von Pandemiefolgen für Kinder, Jugendliche und Familien jenseits des Gesundheitsschutzes formuliert. So sollten Kitas und Schulen dazu befähigt werden, die Folgen der Pandemie aufzuarbeiten, der Kinderschutz ausgebaut und krisenfest gemacht werden, die besonders belastete Kinder und Jugendliche identifiziert und gezielt unterstützt werden und Kinder als Expert*innen in eigener Sache eingebunden werden.

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