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Corona-Krise in Indien: UNICEF ruft dringend zu Spenden auf

Köln

+++ News-Update 03.05.2021, 15:10 Uhr +++

Die zweite Corona-Welle hat Indien weiterhin fest im Griff. Am Wochenende wurde mit mehr als 400.000 Neuinfektionen erneut ein weltweiter Höchstwert registriert. Um akut benötigte Hilfsgüter wie Sauerstoffanlagen bereitzustellen und weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu finanzieren, ruft UNICEF dringend zu Spenden auf.

Indien 2020: Junge trägt Maske zum Schutz vor Corona

Indien 2020: Seit Beginn der Pandemie unterstützt UNICEF Kinder und Familien vor Ort, u.a. durch Aufklärung über die Gefahren einer Corona-Infektion und nötige Schutzmaßnahmen.

© UNICEF/UNI355854/Panjwani

„Das Gesundheitssystem ist überfordert und es mangelt an Krankenbetten, Medikamenten und vor allem Sauerstoff. Familien versuchen verzweifelt, Hilfe für ihre Angehörigen zu finden – die Situation ist erschütternd“, sagte Dr. Yasmin Haque, Leiterin von UNICEF-Indien.

UNICEF-Teams sind vor Ort und stellen wichtige lebensrettende Hilfsgüter zur Verfügung, darunter 3.000 Sauerstoffkonzentratoren, Tests, Medikamente und andere Ausrüstung. UNICEF unterstützt auch die Beschaffung und Installation von 25 Sauerstoffanlagen für Krankenhäuser im Nordosten des Landes und in Maharashtra. Doch viel mehr ist jetzt zu tun, da die Infektionszahlen weiter steigen.

Neben der dringenden Unterstützung des Gesundheitssystems hilft UNICEF wichtige Dienste für Kinder sicherzustellen. Die Mädchen und Jungen leiden besonders unter der Pandemie und ihren Auswirkungen. Viele von ihnen haben Angehörige verloren. Immer mehr Familien stürzen in Armut und leiden an Hunger. Damit steigt auch das Risiko, dass Kinder die Schule abbrechen und arbeiten müssen.

Es besteht die große Gefahr, dass die Corona-Welle auf die Nachbarländer übergreift. Im nepalesischen Kathmandutal wurde bereits eine Ausgangssperre verhängt, die regulären Flugverbindungen gestoppt. Das sehr arme Nepal verfügt nur über ein schwaches Gesundheitssystem, das einem massiven Anstieg der Infektionen nicht gewachsen wäre.

UNICEF-Indien benötigt 21 Millionen US-Dollar für die Lieferung von zusätzlichen Testgeräten, Hilfsgütern und Sauerstoffprodukten in Indien und mehr als 50 Millionen US-Dollar für lebensrettende Covid-19-Maßnahmen in verschiedenen Sektoren.

» Download: Bild- und Videomaterialien für die Berichterstattung

+++Newsnote 29.04.2021, 15:15 Uhr +++

Derzeit erlebt Indien eine tödliche zweite Covid-19-Welle mit der weltweit höchsten täglichen Anzahl von Neuinfektionen, die seit Beginn der Pandemie in einem Land verzeichnet wurde. Um dringend benötigte Hilfsgüter wie Sauerstoffanlagen bereitzustellen und weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu finanzieren, ruft UNICEF zu Spenden auf.

Indien Corona: Ein UNICEF-Helfer klärt über die Gefahren des Coronavirus auf.

Indien 2020: Ein UNICEF-Helfer klärt über die Gefahren des Coronavirus auf.

© UNICEF/UNI347237/Singh

Zahlreiche Krankenhäuser und Gesundheitszentren in Indien stehen kurz vor dem Zusammenbruch. Es mangelt an Sauerstoff, Krankenhausbetten und wichtigen Medikamenten, selbst in Großstädten:

  • Die Zahl der Todesopfer hat inzwischen die Schwelle von 200.000 Menschen überschritten;
  • Die Gesamtzahl der registrierten Infektionen ist auf über 18 Millionen gestiegen;
  • Täglich werden über 350.000 neue Fälle gemeldet.

Aufgrund der Überlastung in den Krankenhäusern können zahlreiche Patienten nicht versorgt werden und kämpfen ums Überleben. Familien versuchen verzweifelt, Sauerstoff für ihre Angehörigen zu beschaffen.

UNICEF befürchtet, dass es zu zahlreichen Todesfällen bei Kindern unter fünf Jahren kommen wird, weil die medizinische Grundversorgung der Kinder nicht mehr ausreichend gewährleistet ist.

UNICEF-Teams sind im Dauereinsatz, um die Folgen von Covid-19 abzumildern und dafür zu sorgen, dass Kinder weiter Zugang zu medizinischer Grundversorgung, Bildung und sozialen Hilfsangeboten erhalten. Darüber hinaus unterstützt UNICEF die Verteilung von Corona-Impfstoffen, stellt Sauerstoffgeräte bereit und hilft, Screening-Maßnahmen an Flughäfen zu stärken.