Statement

„Wir brauchen eine Regierung, die auf uns Kinder – die Zukunft – setzt!“

Weltkindertag 2021

Köln

Statement von Selin Sorushyar, 18 Jahre, Mitglied im UNICEF JuniorBeirat anlässlich des morgigen Weltkindertags

Man sagt uns Kindern häufig wir seien die Zukunft und wenn man mich fragt Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?, dann finde ich auf diese Frage im Augenblick keine Antwort.

Selin Sorushyar, Mitglied im UNICEF JuniorBeirat
Porträt Selin Sorushyar, Mitglied des UNICEF JuniorBeirats

„1,5 Jahre schon kämpfen wir Kinder und Jugendliche uns scheinbar allein durch die Covid-19-Pandemie, die uns psychisch belastet. Noch immer haben viele von uns mit den Folgen des Lockdowns zu tun. Einige von uns schaffen es nicht die Lernlücken zu schließen, andere wissen nicht, was sie nach der Schule machen wollen, weil ihnen die Berufsorientierungsphase fehlt und wieder andere trauern um geliebte Personen, die sie an das Virus verloren haben.

Die Impfung bringt Hoffnung auf ein Ende, aber es gehört eben viel mehr dazu als eine Spritze. Eine Impfung heilt nicht die Wunden, mit denen wir Kinder aus der Pandemie gehen.

Die vergangenen 18 Monate fehlen uns auf dem Weg in unsere Zukunft. Das muss aufgearbeitet werden. Es reicht nicht, dass Schulen wieder öffnen. Das Lehrpersonal muss auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen. Psychologische Betreuung muss leichter zugänglich sein für Kinder und Klausuren müssen an die Situation angepasst werden. Den Weg, der uns aus der Pandemie führt, können wir nur gemeinsam gehen - mit Kindern und Jugendlichen.

Aber selbst mit dem Ende der Pandemie werden unsere Ängste nicht weniger. Tagtäglich sehen wir wie die Welt, unsere Lebensgrundlage, Stück für Stück untergeht. Wir sehen die Folgen der Klimakrise nicht nur. Wir spüren sie auch. Während die Politik nach Ausreden sucht und gleichzeitig die Klimakrise als Wahlkampfthema nutzt, haben wir Angst.

Ich weiß nicht, wo ich mich in zehn Jahren sehe, denn das liegt nicht nur in meiner Hand.

Wir brauchen eine Regierung, die uns hört. Die auf globale Zusammenarbeit setzt. Eine Regierung, die konsequent handelt, um die nachhaltigen Entwicklungsziele umzusetzen. Eine Regierung, die auf uns Kinder - die Zukunft - setzt!“

Hinweis für Redaktionen

Anlässlich des diesjährigen Weltkindertags laden das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland zu einem gemeinsamen Bildtermin am 20. September 2021, um 11 Uhr, auf dem Areal vor dem Berliner Reichstag ein.

Mit der Installation „Lasst die Kinder nicht länger in der Luft hängen – Kinderrechte jetzt!“ rufen die beiden Organisationen dazu auf, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und damit die Weichen für eine zukunftsfähige und kinderfreundlichere Welt zu stellen.

Selin Sorushyar nimmt gemeinsam mit Aike Alexa Audu (17 Jahre, Dresden) sowie Raina Ivanova (17 Jahre, Hamburg) an dem Termin teil. Sie stehen für Interviews zur Verfügung.

Zu diesem Termin sind Medienvertreter*innen herzlich eingeladen.

Rudi Tarneden (UNICEF/Dirk Gebhardt)

Rudi TarnedenAbteilungsleiter Presse / Sprecher

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