Senegal: Ein Gruppe Schulkinder sitzt im Klassenraum und lacht.

Weltmädchentag – 11.10.

Am 11. Oktober findet der Weltmädchentag statt. An diesem Tag wollen wir zusammen mit euch auf die Situation von Mädchen auf der ganzen Welt aufmerksam machen. Wir möchten gemeinsam voranbringen, dass Mädchen überall zur Schule gehen dürfen, sich sicher fühlen und ihre Träume verwirklichen können, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Leider ist es heute noch oft so, dass Mädchen vielen Hindernissen begegnen, wenn sie diese Ziele erreichen möchten.

Du möchtest auch bei unserer Aktion zum Weltmädchentag mitmachen? – Nichts leichter als das!

Bestelle unser Aktionspaket #ThrowLikeAGirl und plant gemeinsam eure Aktion. Alle Infos rund um die aktuelle Situation von Mädchen auf der ganzen Welt, was UNICEF tut, um die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu fördern und die Anleitung zu unserer Aktion #ThrowLikeAGirl findest du hier.

Du bist noch in keinem UNICEF-JuniorTeam? – Dann schreib uns einfach eine Mail an youth@unicef.de. Wir helfen dir dabei, dich dem Team in deiner Nähe anzuschließen!

Wenn ihr Aktionsmaterialien bestellen möchtet, schreibt uns einfach eine Mail an youth@unicef.de.

Aktionsanleitung zum Weltmädchentag

#ThrowLikeAGirl

„Du wirfst wie ein Mädchen!“ „Du rennst wie ein Mädchen!“ „Du heulst wie ein Mädchen!“

Solche Sprüche kennen wir alle, ob aus dem eigenen Leben oder auch aus den Medien.

Durch diese Sprüche werden angeblich weibliche oder „mädchenhafte“ Eigenschaften abgewertet. Auf solche und viele weitere Formen von Diskriminierung wollen wir mit unserer neuen Aktion #ThrowLikeAGirl aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen – in Deutschland und weltweit!

Wie der Name der Aktion schon sagt: Gemeinsam kehren wir den negativ gemeinten Spruch ins Positive um und zeigen, dass es egal ist, welchem Geschlecht sich eine Person zugehörig fühlt. Denn alle Kinder und Jugendlichen sind gleich wertvoll und verdienen die gleiche Chance.

Dafür wollen wir uns am Weltmädchentag gemeinsam mit euch stark machen! Seid ihr dabei?

Bei der Aktion zum Weltmädchentag schreiben die Teilnehmenden diskriminierend gemeinte Sprüche, wie zum Beispiel „Du rennst wie ein Mädchen“, „Du weinst wie ein Mädchen“, …, auf die Aufkleber in unserem Aktionspaket. Diese Aufkleber kleben sie auf Blechdosen. Anschließend werden die Blechdosen mit einem Ball, wie beim Dosenwerfen, abgeworfen. Am Ende der Aktion erhalten die Teilnehmenden einen Button aus unserem Aktionspaket.

Gleichzeitig können Teilnehmende (zum Beispiel die Eltern, während die Kinder gerade beim Dosenwerfen mitmachen oder wenn jemand keine Lust hat, beim Dosenwerfen mitzumachen) einen QR-Code abscannen, der zu einer Online-Umfrage führt, zum Beispiel über Mentimeter. Bei der Umfrage können diese eintippen, welche diskriminierenden Sprüche sie über Mädchen schon einmal gehört, mitbekommen oder vielleicht sogar selbst gesagt haben. Sobald sie ihre Antwort abgeschickt haben, erhalten sie eine Wort-Wolke mit all den Antworten der anderen Teilnehmenden. Je häufiger ein Spruch genannt wurde, desto größer erscheint er in der Wort-Wolke. Die Wort-Wolke können sich die Teilnehmenden im Nachhinein anschauen und auch ihr könnt die Wolke nutzen, um sie zum Beispiel nach der Aktion auf Instagram zu posten.

Ablauf der Aktion

  • Bestellt unser Aktionspaket zum Weltmädchentag.
  • Plant, wo ihr eure Aktion durchführen wollt (müsst ihr dafür vielleicht einen Platz bei der Stadt anmelden oder in der Schule nachfragen?).
  • Sammelt mindestens sechs leere Blechdosen, die sich zum Dosenwerfen eignen.
  • Nehmt mindestens einen kleinen Ball (ungefähr so groß wie ein Tennisball) mit zu der Aktion
  • Überlegt, welche Materialien ihr zu eurem Stand zusätzlich mitnehmen möchtet (Tischdecke, Info-Materialien, Kinderrechtskonventionen etc.)
  • Packt die Materialien aus unserem Aktionspaket mit ein (Aufkleber für die Sprüche und Buttons).
  • Nehmt mindestens drei Eddings mit, damit die Leute auf die Aufkleber schreiben können.
  • Erstellt eine Umfrage, beispielsweise bei Mentimenter. Die Frage, die ihr stellen möchtet, könnte sein „Welche diskriminierenden Sprüche über Mädchen kennst du?“. Den QR-Code zu eurer Umfrage druckt ihr am besten groß aus und hängt ihn gut sichtbar mit einem Hinweis an eurem Stand auf.
  • Bringt all eure benötigten Materialien zum Standort der Aktion.
  • Stellt euren Stand auf.
  • Legt die Eddings, die Aufkleber und die Buttons zurecht.
  • Stellt die Blechdosen gestapelt aufeinander auf und haltet den Ball bereit.
  • Befestigt den QR-Code zur Umfrage an eurem Stand.
  • Sprecht Passant*innen oder Mitschüler*innen an, um sie auf die Aktion aufmerksam zu machen und zu motivieren, beim Dosenwerfen und der Umfrage mitzumachen.
  • Die Teilnehmenden schreiben ihre negativen Sprüche auf die Aufkleber und kleben diese anschließend auf die Blechdosen.
  • Der/die Teilnehmende wirft die Dosen mit dem Ball ab.
  • Verteilt die Buttons an die Teilnehmenden.

Das tut UNICEF, um die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen weltweit zu fördern

Schon gewusst? Mit den „nachhaltigen Entwicklungszielen“ der UN (auch SDGs ) hat sich die Weltgemeinschaft sehr ehrgeizige Ziele gesetzt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Dazu gehört auch die vollständige Gleichberechtigung aller Geschlechter. Aber auch die anderen Ziele wie Ende der Armut, Bildung für alle und Frieden und Gerechtigkeit können nur erreicht werden, wenn Mädchen und Jungen gestärkt und gefördert werden.

UNICEF setzt sich weltweit dafür ein, dass jedes Kind bestmöglich aufwachsen kann – das gilt natürlich für Mädchen ebenso wie für Jungen. Dazu gehört, Gleichberechtigung zu fördern, für Mädchen- und Frauenrechte einzutreten und Mädchen in Bereichen zu unterstützen, in denen sie benachteiligt sind. UNICEF hilft Mädchen, in die Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen, setzt sich für den Schutz vor Gewalt und ein Ende von schädlichen Praktiken wie Kinderehen und Genitalverstümmelung ein.

Wir helfen, Kinder, Jugendliche und junge Menschen zu beteiligen, und ermutigen sie, ihre Stimme zu erheben und ihre Zukunft aktiv mitzugestalten.

Die bisher jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten war zum Zeitpunkt ihrer Ehrung ein Mädchen: Die damals 17-jährige Malala Yousafzai aus Pakistan. Genau wie Malala setzt sich die junge Syrerin Muzoon Almellehan für das Recht aller Kinder auf Bildung ein. Dafür wurde Muzoon zur jüngsten UNICEF-Botschafterin ernannt. Auch viele weniger bekannte Jugendliche setzen sich für ihre Rechte ein, auch in Deutschland, zum Beispiel auch ihr bei Youth.

Hier findet ihr 9 Fakten zur Situation von Mädchen

Mädchen und weiblich gelesene Personen sind auch heute noch in so vielen Bereichen unterrepräsentiert und erfahren Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Geschlechtsidentität.

Es gibt viele Formen von Diskriminierung – zum Beispiel, wenn Mädchen in ihrer Familie weniger wertgeschätzt werden, weniger selbst bestimmen dürfen und weniger Freiheiten haben. Ein besonders extremes Beispiel für Diskriminierung ist, dass Mädchen in Afghanistan im Moment keine weiterführende Schule mehr besuchen dürfen.

Aber häufig ist die Benachteiligung von Mädchen weniger offensichtlich. Diskriminierung kann schon vor der Geburt beginnen, wenn Eltern sich für die Abtreibung eines gesunden Kindes entscheiden, nur weil es weiblich ist. In vielen Gesellschaften ist auch das Thema Menstruation ein Tabu. Das kann dazu führen, dass Mädchen während ihrer Periode zum Beispiel nicht zur Schule gehen können.

Frauen, die länger zur Schule gehen, heiraten später und bekommen weniger und gesündere Kinder. Ihre Kinder gehen mit einer größeren Wahrscheinlichkeit auch zur Schule.

Jedes weitere Jahr, das ein Mädchen zur Grundschule geht, führt später zu einem durchschnittlich um zehn bis 20 Prozent höheren Einkommen. Wenn alle Mädchen in Entwicklungs- und Schwellenländern eine weiterführende Schule abschließen würden, könnte die Kindersterblichkeit um 50 Prozent gesenkt werden.

Mädchen zu benachteiligen ist schädlich für die ganze Gesellschaft, das sieht man derzeit in Afghanistan, dem einzigen Land, das Mädchen von weiterführenden Schulen ausschließt.

In Gesellschaften, in denen Mädchen und Frauen ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes und erfülltes Leben führen können, profitieren alle davon. Das zeigt sich in Ländern, die die Gleichstellung im Bildungsbereich – und durch Bildung – fördern. Dazu gehört auch ein Bildungssystem, das frei von negativen Geschlechterstereotypen ist.

Kochen, saubermachen, sich um Geschwister kümmern oder Wasser holen – mit diesen Arbeiten verbringen schon kleine Mädchen im Alter von fünf bis neun Jahren 30 Prozent mehr Zeit als Jungen im gleichen Alter. Dieses Ungleichgewicht wird mit der Zeit noch größer: In der Altersgruppe von zehn bis 14 Jahren machen Mädchen doppelt so viele Arbeiten rund um den Haushalt wie Jungen. Die Hausarbeit, die die Mädchen machen, wird von anderen oft übersehen und nicht wertgeschätzt. Jungen müssen aber oft anderen Formen der Kinderarbeit oder sogar schwere körperliche Arbeit machen.

Für weibliche Teenager ist die Gefahr, sich mit HIV zu infizieren, deutlich höher als für Jungen: Zwei von drei der 15- bis 19-Jährigen, die sich weltweit mit dem HI-Virus neu infiziert haben, sind weiblich.

Weltweit gibt es ungefähr 200 Millionen Frauen und Mädchen, an denen Genitalverstümmelung praktiziert wurde. Die grausame Praxis ist vor allem in rund 30 Ländern in Afrika und im Mittleren Osten verbreitet, mit großen regionalen Unterschieden, was das Ausmaß angeht. In Somalia (99 Prozent) und Guinea (94 Prozent) erleiden fast alle Mädchen Genitalverstümmelung. Auch in Ägypten, Mali und Sudan ist die Zahl der Genitalverstümmelungen sehr hoch.

Auch wenn es Fortschritte gibt, ist es oft noch schwierig und dauert lange, die Menschen vor Ort davon zu überzeugen, dass Genitalverstümmerlungen nicht mehr gemacht werden dürfen. Sogar viele Frauen sind dafür, dass die Tradition erhalten bleibt. Oft haben die Familien Angst, dass die eigenen Töchter in der Kultur sonst nicht als heiratsfähig gelten

Wie viele Kinder genau dazu gezwungen werden, zu heiraten, weiß man nicht, denn Kinderehen sind fast überall verboten und werden geheim gehalten. Heute leben rund 650 Millionen Mädchen und Frauen (jede Fünfte) in Ehen, die vor ihrem 18. Geburtstag geschlossen wurden. Die meisten Frühehen gibt es im südlichen Afrika, südlichen Asien und Lateinamerika. In West- und Zentralafrika waren 37 Prozent der heute 20- bis 24-jährigen Frauen schon vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet, zwölf Prozent von ihnen waren jünger als 15 Jahre. Kinderehen sind bei Mädchen fünf Mal so häufig wie bei Jungen.

Verheiratete Mädchen gehen oft nicht mehr zur Schule, sondern müssen sich um den Haushalt kümmern und werden früh Mutter. Viele junge Ehefrauen sagen, dass sie unter körperlicher und sexueller Gewalt durch ihren Ehemann leiden.

Kinderehen haben auch wirtschaftliche Nachteile: Entwicklungsländer könnten durch die Abschaffung von Kinderehen Milliardenausgaben verhindern.

Geschätzt bekommen 15 Prozent aller Mädchen weltweit ihr erstes Baby bevor sie selbst 18 Jahre alt sind. Frühe Schwangerschaften können schwere Folgen für die Gesundheit der Mädchen und für ihre gesamte weitere Entwicklung haben. Unter jugendlichen Mädchen sind Komplikationen bei der Schwangerschaft und der Geburt die zweithäufigste Todesursache.

Frühe Schwangerschaften führen häufig dazu, dass Mädchen die Schule abbrechen müssen und sozial ausgegrenzt werden. Schwangere Mädchen – wenn sie nicht schon in einer Kinderehe sind – werden häufig zu einer Heirat gezwungen.

Weltweit haben 13 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren in ihrem Leben bereits sexuelle Gewalt erfahren. Oft ist der Täter jemand aus dem nahen Umfeld des Mädchens – oder sogar der eigene Freund oder Ehemann. Jedes fünfte Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren sagt, dass es in den vergangenen zwölf Monaten körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch den aktuellen oder einen früheren Partner erlebt hat.

Mädchen mit Behinderungen sind im eigenen Zuhause oder außerhalb davon besonders gefährdet, vernachlässigt, misshandelt oder missbraucht zu werden.

Frauen, die länger zur Schule gehen, heiraten später und bekommen weniger und gesündere Kinder. Ihre Kinder gehen mit einer größeren Wahrscheinlichkeit auch zur Schule.

Jedes weitere Jahr, das ein Mädchen zur Grundschule geht, führt später zu einem durchschnittlich um zehn bis 20 Prozent höheren Einkommen. Wenn alle Mädchen in Entwicklungs- und Schwellenländern eine weiterführende Schule abschließen würden, könnte die Kindersterblichkeit um 50 Prozent gesenkt werden.

Mädchen zu benachteiligen ist schädlich für die ganze Gesellschaft, das sieht man derzeit in Afghanistan, dem einzigen Land, das Mädchen von weiterführenden Schulen ausschließt.

In Gesellschaften, in denen Mädchen und Frauen ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes und erfülltes Leben führen können, profitieren alle davon. Das zeigt sich in Ländern, die die Gleichstellung im Bildungsbereich – und durch Bildung – fördern. Dazu gehört auch ein Bildungssystem, das frei von negativen Geschlechterstereotypen ist.

Wir wünschen euch viel Spaß bei der Aktion #ThrowLikeAGirl!

Wenn ihr das Aktionspaket bestellen möchtet, schreibt uns eine Mail an youth@unicef.de.