Gedanken zum Weltwassertag
Heute ist Weltwassertag.
Deshalb möchte ich Sie etwas fragen: Wie oft am Tag machen Sie den Wasserhahn auf?
Vermutlich achten Sie genau so wenig darauf wie ich. Denn für uns in Deutschland ist es selbstverständlich, dass wir jederzeit sauberes Wasser zum Trinken, Waschen und Kochen haben. Das ist leider nicht überall auf der Welt so. Ich komme gerade aus Kambodscha zurück, wo verschmutztes Wasser viele Kinder krank macht – oder sogar tötet.
Die Reise hat mich sehr beeindruckt. Ich habe tolle Menschen getroffen, die ich so schnell nicht vergessen werde. Zum Beispiel Meth und ihre Familie. Sie hat jahrelang ohne es zu wissen arsenverseuchtes Wasser getrunken und ist nun schwer krank.
Oder die Schwestern Vichera und Lisa, neun und elf Jahre alt. Sie gehören zu den Kindern, denen UNICEF schon helfen kann, denn in ihrem Dorf gibt es jetzt einen Brunnen mit sauberem Trinkwasser. Außerdem haben die beiden Mädchen ihren Großeltern, bei denen sie leben, vom Hygieneunterricht in der Schule erzählt und sie so davon überzeugt, sich nun eine eigene Latrine am Haus zu bauen. Das hat mich schwer beeindruckt – Kinder können echt gute Lehrer sein!
Aber so viele Kinder – viel zu viele! – haben immer noch kein sauberes Wasser, keine Latrine und keine Ahnung davon, dass Händewaschen mit Seife sie vor vielen Krankheiten schützen würde. Das wollen wir ändern. Bei der Kampagne „Wasser wirkt“ haben wir ein konkretes Ziel vor Augen: Gemeinsam mit vielen Unterstützern wollen wir 500.000 Kinder in Kambodscha und fünf anderen Projektländern erreichen. Ich würde mich freuen, wenn Sie dabei mitmachen.
Wieder zu Hause in Berlin erscheint es mir mein Badezimmer fast wie ein Wunder, so sehr habe ich mich in Kambodscha an den Anblick Handpumpen und Kanistern gewöhnt. Ein ganz normaler Wasserhahn… wer hätte gedacht, dass ich darüber eines Tages mal so staunen kann?