Fotoreportagen

Hilfe mal 4 Millionen


von Christian Schneider

Ab wann würden Sie von einer humanitären Katastrophe sprechen?

Wenn die Zahl verzweifelter Flüchtlinge in die Millionen steigt und die Notlager überquellen? Wenn die Gewalt außer Kontrolle gerät und die Zahl der Toten in die Hunderttausende geht? Wenn Kinder Opfer von Bombenangriffen, Folterungen, gezielten Schüssen von Heckenschützen werden? Wenn sie Monate der Angst in den Ruinen ihrer zerschossenen Häuser überstehen müssen?
Dann sprechen wir sicher über eine humanitäre Katastrophe, und wir sprechen über Syrien.

Zwei Jungen im Domiz-Flüchtlingslager im Irak

Der vierjährige Abdullah und sein Freund leben nach ihrer Flucht aus Syrien im Domiz-Camp im Irak. Beide sind im Camp an Durchfall erkrankt. UNICEF hilft, die Flüchtlinge mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Dafür benötigen wir weiterhin ihre Hilfe.

© UNICEF/UKLA2013-00049/Lane


In Genf wird mein UNICEF-Kollege Ted Chaiban, Leiter der weltweiten Nothilfeprogramme, heute gemeinsam mit der UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos und dem UN-Hochkommissar für Flüchtlinge António Guterres, versuchen, die Situation der Menschen und das Ausmaß der nötigen Hilfe in Zahlen auszudrücken.

Es geht um viel Geld, das UNICEF und seine vielen Partnerorganisationen dringend benötigen, damit die Hilfe in den kommenden Monaten weitergehen kann. Vor allem aber geht es darum, das Leben der Kinder und ihrer Familien zu retten.

Hilfe ist möglich

Und auch wenn viele sich verunsichert von den Nachrichten aus dem Land abwenden: Hilfe ist möglich, sie sichert jeden Tag das Überleben von Kindern und unschuldigen Kriegsopfern. Obwohl sich die Krise innerhalb Syriens Tag für Tag verschärft, trotz zunehmender Gefahren für die Menschen (und jene, die ihnen helfen wollen), trotz unglaublicher Hindernisse wie die oft unzähligen Checkpoints, die sie überwinden müssen, um medizinische Hilfe durch die Frontlinien zu bringen.

UNICEF und seinen Partnern gelingt es (mit allen Schwierigkeiten), die Hilfe Schritt für Schritt auszuweiten. Nur ein Beispiel: Seit Anfang dieses Jahres haben unsere Teams gemeinsam mit vielen anderen inmitten des Kriegschaos die Wasserversorgung für zehn Millionen Menschen organisiert. Denken Sie an dem vor uns liegenden Sommerwochenende bitte nur einmal daran, was es bedeutet, in der zunehmenden Hitze in Syrien und den Nachbarländern keinen Zugang zu Wasser zu haben. Oder keine Toilette. Es sind diese einfachen Dinge, die das Leben inmitten der Gewalt und der Not auf der Flucht ein wenig menschenwürdiger und sicherer machen.

4 Millionen: Alle Kinder in Deutschland von 0 – 5 Jahren

Noch einmal: Es geht um das Leben von vier Millionen Kindern, deren normaler Alltag bereits zerstört ist. Wie viele sind das? Vielleicht reicht unsere Vorstellungskraft, einmal an alle Kinder in Deutschland zu denken, die heute zwischen 0 und 5 Jahre alt sind. Alle Säuglinge auf den Geburtsstationen, alle Kleinkinder zuhause, alle Kindergartenkinder – das sind hier bei uns etwa vier Millionen. So viele Jungen und Mädchen aus Syrien brauchen dringend unsere Hilfe. UNICEF ist Ihnen sehr dankbar, dass Sie diese Arbeit mit Ihrer Spende unterstützen.

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Nothilfe Syrienkrise

Überblick über die UNICEF-Nothilfe in Syrien und den Nachbarländern

UNICEF-Nothilfe in Syrien und den Nachbarländern, Teil 1 (© UNICEF)

Bild 1 von 2 | Überblick über die UNICEF-Nothilfe in Syrien und den Nachbarländern (Stand: Juni 2013)

© UNICEF
UNICEF-Nothilfe in Syrien und den Nachbarländern (© UNICEF)

Bild 2 von 2 | Überblick über die UNICEF-Nothilfe in Syrien und den Nachbarländern (Stand: Juni 2013)

© UNICEF
Afghanistan: UNICEF-Geschäftsführer mit Schülerinnen in einem Learning Center | © UNICEF
Autor*in Christian Schneider

Christian Schneider ist Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Komitees für UNICEF, ein Schwerpunkt der Arbeit ist seit Jahren die Situation von Kindern in Krisenregionen. Er hat Ethnologie, Politikwissenschaften und Publizistik studiert und war vor der Zeit bei UNICEF als Journalist für verschiedene Tageszeitungen tätig.