© UNICEF/UNI330866//Frank DejonghSchule während Corona: Schülerin in der Elfenbeinküste mit Maske
Fotoreportagen

Schulanfang inmitten von Corona: Bilder aus aller Welt

Die Sommerferien gehen zu Ende. Und nicht nur hier im Land, überall auf der Welt öffnen die Schulen wieder ihre Türen oder haben sie bereits geöffnet. Wie sieht der neue Schulalltag aus? Gibt es eine Maskenpflicht? Gibt es genug Desinfektionsmittel? Schauen Sie mit uns nach China, Ägypten und an die Elfenbeinküste.


von Laura Sandgathe

Die Sommerferien in Deutschland gehen zu Ende. Nachdem es für die Kinder wegen der Corona-Pandemie monatelang keinen normalen Unterricht gegeben hatte, kommen sie jetzt zurück in die Klassenräume. Ein Balanceakt zwischen dem Kinderrecht auf Bildung und dem Schutz vor dem Virus.

In der Hochphase des weltweiten Lockdowns im April waren etwa 91 Prozent der Schülerinnen und Schüler der Welt nicht mehr zur Schule gegangen. In 194 Ländern blieben die Klassenräume leer. Diese Zahlen machen deutlich, wie sehr die Rechte der Kinder in der Pandemie bislang gelitten haben. Das gilt nicht nur für das Recht auf Bildung, sondern ebenso für das Recht auf Spiel und Freizeit, das Recht gehört zu werden und das Recht auf Schutz vor Gewalt. Und es gilt auch für Deutschland. Die Auswirkungen auf das Wohl und die Entwicklung der Kinder sind noch nicht absehbar.

Schule während Corona: Schüler in Japan gehen über einen Zebrastreifen
© UNICEF/UNI344623/Fong/AFP

Doch jetzt öffnen nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt die Schulen wieder ihre Türen oder haben sie bereits vor einiger Zeit geöffnet. Wie sieht der neue Schulalltag dort aus? Gibt es eine Maskenpflicht? Gibt es genug Desinfektionsmittel? Wir schauen unter anderem nach China, Ägypten und an die Elfenbeinküste.

Bhutan: Unterricht erstmal nur für Klasse 9 und 11

Schule während der Corona-Pandemie: Schülerinnen mit Maske in Bhutan
© UNICEF/Bhutan/SPelden/2020

In der Samtengang Central School in Wangdue, Bhutan, sind am 1. Juli 134 Schülerinnen und Schüler in ihre Klassenzimmer zurückgekehrt. Die Schule hat den Unterricht vorerst nur für die Klassen 9 und 11 wieder aufgenommen.

UNICEF hat eng mit dem Bildungsministerium in Bhutan zusammengearbeitet, um Richtlinien und Checklisten für den Schulanfang zu erarbeiten. Das Ziel: das Land dabei unterstützen, Sicherheitsmaßnahmen gegen das Coronavirus umzusetzen. So wurde etwa jede Klasse mit rund 35 Schülerinnen und Schülern in zwei Gruppen aufgeteilt, damit die Kinder Abstand halten können.

Lesetipp

Kinder in der Pandemie

Möchten Sie mehr über die Folgen der Pandemie für Kinder weltweit erfahren und darüber, wie UNICEF hilft? Hier finden Sie immer die aktuellsten Corona Infos im UNICEF Blog.

China: Hände desinfizieren nicht vergessen

Schule während Corona: Schüler in China desinfizieren sich die Hände
© UNICEF/UNI336269/Ma

Temperatur messen, dann Hände desinfizieren: Erst danach durften diese Kinder am 11. Mai in ihre Klassenräume in Chongqing, China. Die Kinder in China sind schrittweise in die Schule zurückgekehrt. Ihre Stundenpläne variieren je nach Jahrgangsstufe und Region.

Damit sie in der Schule sicher sind und gesund bleiben, setzen die Lehrerinnen und Lehrer eine Serie von Maßnahmen um. Es wird beobachtet, ob die Kinder Symptome von Covid-19 haben. Die Klassen und Waschräume werden desinfiziert. Und die Kinder werden angehalten, sich regelmäßig die Hände zu waschen.

UNICEF unterstützt Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Eltern mit praktischen Tipps. So wurde zum Beispiel Infomaterial landesweit an den Schulen verteilt.

Elfenbeinküste: Maske auf im Klassenzimmer

Schule während Corona: Schülerin in der Elfenbeinküste mit Maske
© UNICEF/UNI330866//Frank Dejongh
Blog

Corona in Afrika: Die Pandemie, die Folgen für Kinder und wie UNICEF hilft

In San-Pedro im Südwesten der Elfenbeinküste waren die Kinder ebenfalls schon früh zurück in den Klassenräumen. Zwar waren auch hier die Schulen mehrere Wochen lang geschlossen, doch schon am 18. Mai bekamen die ersten Schülerinnen und Schüler wieder Unterricht vor Ort. Allerdings galt es einige Regeln einzuhalten: So gab es etwa eine Maskenpflicht im Schulgebäude.

Dann hat das Bildungsministerium eine längere Unterrichtspause zwischen Juli und September beschlossen. UNICEF unterstützt das Ministerium dabei, praktische Richtlinien und Beratungsmöglichkeiten für Familien und Kinder sowie die lokal verantwortlichen Stellen zu entwickeln.

Ägypten: Klassenräume wurden desinfiziert

Schule und Corona: Ein Schüler in Ägypten desinfiziert sich die Hände
© UNICEF/UNI329197/Mostafa

Dieser Schüler desinfiziert sich in seiner Schule in Ägypten die Hände.

UNICEF unterstützt das ägyptische Bildungsministerium dabei, Regeln für eine sichere Öffnung der Schulen zu entwickeln. Zudem haben wir dabei geholfen, 360 Schulen zu desinfizieren, um 338.259 Kinder vor dem Virus zu schützen. Bevor die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 ihre Examen ablegen, sollen weitere 567 Schulen desinfiziert werden.

Laos: Info-Poster für jede Schule

Schule während Corona: Schülerinnen mit Maske in Laos
© UNICEF Laos/2020/AKarki

Am 18. Mai hieß das Lycée de Vientiane, eine öffentliche Schule in Vientiane, der Hauptstadt von Laos, über 900 Schülerinnen und Schüler wieder willkommen.

Zuvor waren die Schulen in Laos zwei Monate geschlossen gewesen. Doch nun hatte es über einen Monat lang keine neuen Covid-19-Fälle im Land gegeben. So entschied das Bildungsministerium, dass die Schulen nach und nach wieder öffnen durften – unter Auflagen.

UNICEF unterstützte das Bildungsministerium dabei, die Richtlinien zu entwerfen und entwickelte praktische Tipps für Eltern, Lehrer und Schülerinnen und Schüler zum Schutz vor dem Coronavirus. So wurden etwa an jede Schule im Land Info-Poster verteilt. Zudem wurden die Hygieneregeln über digitale Kanäle und in den traditionellen Medien wie Zeitungen und Radio verbreitet.

Vietnam: "Neue Gewohnheiten" für den Schulalltag

Schule während Corona: Bei Schülern in Vietnam wird Fieber gemessen
© UNICEF/UNI329516/

Erster Schultag nach dem Lockdown in Lao Cai, Vietnam: Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer setzen die Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19 um. Sie werden hier "neue Gewohnheiten" genannt und sollen die Schule für alle sicherer machen.

In Vietnam waren die Schulen bereits nach dem Neujahrsfest Ende Januar geschlossen worden. Am 11. Mai durften dann die ersten von über 22 Millionen vietnamesischen Schülern zurück in die Klassenräume. Damit die Schulen wieder öffnen durften, mussten sie eine Liste von Standards erfüllen, die das Bildungsministerium aufgesetzt hatte. Es sind die bekannten Regeln: Unter anderem wird die Körpertemperatur der Kinder gemessen, sie sollen sich regelmäßig die Hände waschen und desinfizieren, Masken tragen und im Klassenraum Abstand halten. Auch wenn sie in der Pause etwas essen, sollen sie besonders auf die Hygiene achten.

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* Dieser Beitrag erschien zuerst als Zusammenarbeit unserer internationalen Kollegen auf Englisch. Wir haben ihn für Sie übersetzt und adaptiert. Das Original finden Sie hier.

UNICEF-Redakteurin Laura Sandgathe
Autor*in Laura Sandgathe

Laura Sandgathe ist Online-Redakteurin und Chefin vom Dienst. Sie bloggt über die UNICEF-Arbeit weltweit - über Kinder, Helfer*innen und die Projekte, in denen sie einander treffen.