Andrea Diefenbach, Deutschland

Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus


Sie sind auf sich allein gestellt – doch oft versorgen sie auch ihre kleinen Geschwister. Manche haben das Glück, wenigstens von der Großmutter oder beiden Großeltern betreut zu werden. Fast jedes dritte Kind wächst ohne Vater oder Mutter in der Republik Moldau auf. Manche der Zurückgelassenen sehen ihre Eltern Monate oder auch Jahre nicht. Für Besuche reicht das Geld nicht aus, das die Eltern als Altenpfleger oder Erntehelfer in der Ferne verdienen. Auch müssen vielfach hohe Schleppergebühren zurückgezahlt werden. So bleiben über lange Zeiträume nur die Stimmen am Telefon oder das Gesicht auf dem Computer beim Skypen. Und es bleibt die Traurigkeit und die Einsamkeit auf beiden Seiten. Die deutsche Fotografin Andrea Diefenbach dokumentiert diese getrennten Welten in ihrem 2012 veröffentlichten Buch „Land ohne Eltern“.

Eine von UNICEF geförderte Studie zeigte bereits 2006, dass Kinder, die von ihren Eltern in der Heimat zurückgelassen wurden, oft sehr unter der Trennung leiden und sich mit der Zeit emotional distanzieren. Vor allem kleine Kinder tun sich in der Folge häufig generell schwer, soziale Kontakte zu entwickeln – auch zu Gleichaltrigen.

Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus
Bild 1 von 10 © Andrea Diefenbach/Freie Fotografin
Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus
Bild 2 von 10 © Andrea Diefenbach/Freie Fotografin
Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus
Bild 3 von 10 © Andrea Diefenbach/Freie Fotografin
Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus
Bild 4 von 10 © Andrea Diefenbach/Freie Fotografin
Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus
Bild 5 von 10 © Andrea Diefenbach/Freie Fotografin
Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus
Bild 6 von 10 © Andrea Diefenbach/Freie Fotografin
Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus
Bild 7 von 10 © Andrea Diefenbach/Freie Fotografin
Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus
Bild 8 von 10 © Andrea Diefenbach/Freie Fotografin
Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus
Bild 9 von 10 © Andrea Diefenbach/Freie Fotografin
Republik Moldau: Kinder allein Zuhaus
Bild 10 von 10 © Andrea Diefenbach/Freie Fotografin

Biografie: Andrea Diefenbach

andrea_diefenbach_portrait

1974 born 19th April 1974 in Wiesbaden, Germany

1995–98 apprenticeship as photographer

1998–99 work as freelance photographer and photoassistant

2000–06 studied Photography at University of Applied Science, Bielefeld, Germany

since 2005 work as freelance photographer

AWARDS, SCHOLARSHIPS, RESIDENCIES
2012 n-ost Reportagepreis 2012,Artist talk, University of Applied Sience, Mainz, Germany

2011 Artist talk ›Bielefelder Fotosymposium‹, Artist talk ›Literarisches Colloquium Berlin‹

2010 Moving Walls 18, OPEN SOCIETY INSTITUTE, New York, Finalist W. Eugene Smith Award, Goethe Institute Sarajevo, 10 days artist in residence in Sarajevo

2009 Grant ›Grenzgänger‹, Robert-Bosch-Stiftung (Moldova/Italy), Grant VG Bildkunst (Nepal), DAAD-Scholarship (Nepal), Goethe Institute Sarajevo, 3 weeks artist in residence in Banja Luka, Nominee Deutsche Börse Photography Prize

2007 Wüstenrot Award for Documentary Photography / Museum Folkwang

2006 DAAD-Scholarship for ›AIDS in Odessa‹

BOOKS

›Land ohne Eltern‹, Kehrer, Oktober 2012 (MONOGRAFIE)

›The Other Side Photography from Eastern Europe‹, Kehrer, 2012

›Spid. Aids in Odessa‹, Hatje Cantz, 2008 (MONOGRAFIE)

›Gibt es die Welt auch ohne mich‹, Kehrer, 2008

›Jüdisches‹, Nicolai, 2006

›Atemwege, Leben mit Mukoviszidose‹, Kerber, 2005

MAGAZINE WORK

Stern, Spiegel, GEO, GEO special, GEO saison, GEO international, Geolino, Mare, Merian, Cicero, NEON, Nido, Brand Eins, DIE ZEIT, ZEIT Wissen, ZEIT Magazin, Chrismon, SZ Magazin, Brigitte, Brigitte Women, Freundin, Frankfurter Rundschau Magazin, ADAC Reisemagazin, MISSY Magazin,Vital, DU, Annabelle, NZZ, Le Monde, Ojode Pez, Nature, La Repubblica delle Donne, PDN, The Fader, Once Magazine, Foto Eight, Newsweek Japan.

COLLECTIONS

Folkwang Museum, Essen

Jüdisches Museum, Berlin

Stadtmuseum, München

UNICEF-Foto des Jahres 2012
2. Platz: Abhijit Nandi - Leben als Drahtseilakt
Nach Schätzungen von UNICEF gibt es in Indien mehr als 29 Millionen Kinderarbeiter im Alter zwischen fünf und 14 Jahren. Der Abhijit Nandi betont, dass die Abschaffung der Schulgebühren allein nicht ausreicht, um die Probleme dieser Mädchen und Jungen zu lösen.
3. Platz: Andrea Gjestvang - Der schlimmste Tag ihres Lebens
Die Fotografin Andrea Gjestvang ist durch Schweden gereist, um 43 der 495 Jugendlichen, die das Massaker von Oslo und Utøya überlebt haben, zu porträtieren.
4. Platz: Laerke Posselt - Schönheitsköniginnen
Laeke Posselt fand Zugang hinter den Kulissen solcher Schönheitswettbewerbe in Alabama, Georgia und South Carolina sowie zum Zuhause der Kleinen. Sie traf auf Offenheit und Sympathie. Gleichzeitig überfiel sie Unbehagen.