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Gemeinsam die Bildungskrise beenden

Berlin

264 Millionen Kinder auf der Welt gehen nicht zur Schule. Das NGO-Netzwerk Global Citizen und die Globale Bildungspartnerschaft GPE fordern deshalb von der Bundesregierung, 100 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung zu stellen, damit alle Kinder weltweit die Chance auf Bildung erhalten.

Um auf die weltweite Bildungskrise aufmerksam zu machen, richtet Global Citizen gemeinsam mit der Globalen Bildungskampagne (GBK), UNICEF, der Christoffel-Blindenmission, ONE, Oxfam, Plan International Deutschland und Save the Children heute die Veranstaltung „Unplugged im Bundestag - Für mehr Bildungschancen weltweit“ zur Unterstützung der Globalen Bildungspartnerschaft (GPE) aus. Mit dabei sind die Sängerin Namika („Lieblingsmensch“) und Eurovision-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut sowie GPE-Geschäftsführerin Alice Albright. Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth unterstützt den Event als Schirmfrau.

„264 Millionen Mädchen und Jungen besuchen keine Schule. Millionen, die zwar eine Schule besuchen, lernen weder schreiben noch rechnen. Besonders benachteiligt sind Mädchen sowie Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Das ist ein Missstand, der mit der nötigen Finanzierung behoben werden kann”, sagt Carolin Albrecht, Leiterin von Global Citizen Deutschland.

Djibouti: Ein Mädchen malt in der Schule
© UNICEF/UNI191326/Matas

Jan-Thilo Klimisch (CBM), Sprecher der Globalen Bildungskampagne: „Die Bundesregierung macht sich mitschuldig an der globalen Bildungskrise, denn sie hat in den vergangenen Jahren ihre Unterstützung für Grundbildung verringert. Das ist genau der falsche Weg, wenn man Benachteiligte und Diskriminierte besser erreichen möchte. Dass es noch keine neue Regierung gibt, darf keine Entschuldigung dafür sein, sich bei der anstehenden Finanzierungskonferenz einfach weg zu ducken.”

Ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen fordert die Bundesregierung daher auf, ihre Mittel für die Globale Bildungspartnerschaft (GPE) auf der Finanzierungskonferenz am 2. Februar 2018 in Dakar, Senegal, von derzeit 7 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro jährlich zu erhöhen.

„Bildung ist ein Grundnahrungsmittel”, betont die Vizepräsidentin des Bundestags Claudia Roth. „Bildung ist Voraussetzung für eine friedlichere Zukunft und eine gerechte nachhaltige Entwicklung. Deutschland muss sich viel stärker für inklusive Grundbildung weltweit engagieren. Auf der Finanzierungskonferenz der Globalen Bildungspartnerschaft in Dakar braucht es ein klares Signal für eine Bildung, die niemanden zurücklässt. Und dafür braucht es deutlich mehr Geld.“

Ohne Zugang zu Bildung gibt es keine Zukunftschancen für Millionen von Kindern und Jugendlichen – besonders auf dem afrikanischen Kontinent. Mädchen sowie Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sind hierbei am stärksten benachteiligt. Die Akteur*innen der Zivilgesellschaft weisen deutlich darauf hin, dass Investitionen in Bildung Perspektiven vor Ort schaffen und damit auch in die globale Stabilität und Sicherheit einzahlen. Die Europäische Kommission hat am vergangenen Dienstag bereits 287,5 Millionen Euro für den Zeitraum 2018-2020 für die Arbeit der GPE zugesagt. Dies entspricht einer Mittelerhöhung von 100 Millionen Euro. Ein positives Signal, dem die deutsche Regierung dringend folgen muss.

Zusatzinformation:

Am 1. und 2. Februar 2018 richten Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Senegals Präsident Macky Sall gemeinsam die Finanzierungskonferenz der Globalen Bildungspartnerschaft in Dakar aus, um 870 Millionen Kindern in 89 Ländern eine gute Schulbildung zu ermöglichen.