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Nach Kampf um Mossul: Kinder leiden unter Folgen

Genf/ Köln

UNICEF: Zukunft von 650.000 Kindern in Mossul (Irak) steht auf dem Spiel

+++ Aktualisierung 13.07., 14:45 Uhr +++

Nach dem Kampf um die irakische Stadt Mossul ist das Leid der Kinder laut UNICEF noch lange nicht beendet.

"In den letzten drei Tagen haben UNICEF und seine Partner eine steigende Zahl von extrem gefährdeten Kindern gesehen, die alleine in medizinischen Einrichtungen oder Notunterkünften ankommen", sagte die stellvertretende Leiterin von UNICEF im Irak, Hamida Ramadhani.

"Unbegleitete Kinder, die in Behandlungszentren und Sammelstellen ankommen, werden direkt zu UNICEF und anderen humanitären Organisationen gebracht, damit sie Hilfe bekommen und wenn möglich mit Familienmitgliedern zusammengeführt werden können."

Der Sprecher von UNICEF Christophe Boulierac erklärte in Genf, dass die Kinder von Mossul einen schrecklichen Preis gezahlt und zahlreiche Gräuel erlebt hätten.

„Die Zukunft von 650.000 Mädchen und Jungen, die den Albtraum der Gewalt in Mossul durchlitten haben, steht auf dem Spiel“, sagte Boulierac. „Ihre Bedürfnisse und ihre Zukunft müssen oberste Priorität haben – jetzt und in den kommenden Wochen und Monaten.“

Die irakische Stadt Mossul ist durch die jahrelangen Kämpfe schwer mit Minen und Blindgängern verseucht. UNICEF informiert Kinder und ihre Familien und Lehrer über die Gefahren. UNICEF kümmert sich weiterhin um Wasser, Impfungen und eine Notausstattung für Familien, die alles verloren haben.

Tausende Kinder in Mossul sind alleine

Irak, Mossul: Abrar steht vor ihrer Hauswand, die mit Einschusslöchern übersäht ist.

„Unser Haus hat auch solche Löcher“, sagt Zweitklässlerin Abrar in Mossul. Ihre Schule in Ost-Mossul wurde von UNICEF instand gesetzt und nimmt viele geflüchtete Kinder auf.

© UNICEF/UN068250/Anmar

UNICEF kümmert sich auch darum, dass Tausende Kinder, die alleine sind oder im Chaos von Krieg und Flucht von ihren Familien getrennt wurden, mit Familienmitgliedern zusammengeführt werden. Schätzungsweise 4.650 Mädchen und Jungen sind unbegleitet oder von ihren Familien getrennt.

Im gesamten Irak wurden laut Boulierac in den vergangenen Jahren Minderjährige als Kindersoldaten rekrutiert. Berichten zufolge wurden Mädchen und Jungen auch als menschliche Schutzschilde missbraucht.

UNICEF organisiert psychosoziale Hilfe für Kinder und Jugendliche. Minderjährigen, die mit bewaffneten Gruppen assoziiert waren, hilft UNICEF durch den Zugang zu Rechtsberatung und setzt sich für kind- bzw. jugendgerechte Gerichtsverfahren ein.

Viele Kinder in Mossul sind seit bis zu drei Jahren nicht zur Schule gegangen. Bis heute konnten 336 Schulen in Ost-Mossul und 135 Schulen im Westen der Stadt wieder geöffnet werden.