Pressemitteilung

Einmischen erwünscht: In Kinderrechteschulen sagen Schüler*innen ihre Meinung und bestimmen mit

Hannover/Köln

In Niedersachsen erhalten die Erich-Kästner-Grundschule Hollage in Wallenhorst und die Overbergschule in Vechta das UNICEF-Siegel „Kinderrechteschule – Wir leben Kinderrechte“. Die beiden Grundschulen haben das siebenstufige Training des Kinderrechteschulen Programms erfolgreich abgeschlossen und sich dafür eingesetzt, die UN-Konvention über die Rechte des Kindes im Schulalltag zu leben und im Schulkonzept zu verankern. Dafür werden sie heute von UNICEF Deutschland und dem Niedersächsischen Kultusministerium ausgezeichnet.

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© UNICEF

Mit der erfolgreichen Teilnahme am Kinderrechteschulen Programm wurde für die Schulleiterin der Erich-Kästner-Schule Hollage in Wallenhorst, Anne Stüken, ein Prozess gestartet, der nicht mehr aufzuhalten ist: „Unser Menschenbild, unser Anspruch an Unterricht und unser Umgang miteinander haben sich verändert. […] Das Programm hat die Kinder in der Schule und zuhause zum Nachdenken und Reflektieren angeregt. Die Kinder haben gelernt, sich eine eigene Meinung zu bilden und sich zu positionieren. Ihr Selbstbewusstsein wurde gestärkt. Darüber hinaus zeigt sich in der Schülerschaft eine große Bereitschaft sich einzubringen, zum Beispiel in der Kinderrechte-Steuergruppe, in der Schülervertretung, in der Kinderrechte-AG oder in der Streitschlichterausbildung.“

Ganz ähnliche Erfahrungen macht auch die Schulleiterin der Overbergschule Vechta, Kerstin Dieker: „Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich gestärkt in den Mitbestimmungsprozessen, nehmen die Schule als Kinderrechteschule wahr, kennen die Kinderrechte und fühlen sich von den Erwachsenen in ihren Belangen ernstgenommen. Somit hat die Arbeit durchaus einen positiven Einfluss auf die Kinder.“ Ein Weg bei dem die Zertifizierung eine wertvolle Anerkennung darstellt: „[…] [D]as Team der Overbergschule hat sich stetig reflektiert, neues Wissen umgesetzt, Strukturen verändert und vereinheitlicht und an Themen wie eigener Haltung, Beziehungsarbeit und Umgang mit Vielfalt gearbeitet. Die Siegelung bietet somit den gebührenden Rahmen für den Abschluss der Arbeit.“

Die beiden Grundschulen haben an einem siebenstufigen Training von UNICEF teilgenommen, welches die Themen Beteiligung, Vielfalt- und Nichtdiskriminierung, Gewaltprävention sowie Kinderrechte global behandelt. Das Training vereint digitale Lerninhalte mit Präsenzveranstaltungen und Aktivitäten vor Ort. Jede Stufe bietet neben theoretischem Wissen auch praxisnahe Beispiele für die Umsetzung der Kinderrechte mit den Schüler*innen. Während des Kinderrechteschulen Trainings wurden die Grundschulen von einer UNICEF Trainerin begleitet.

„In diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtiger denn je, dass wir Kindern eine Stimme geben und sie für die Zukunft stark machen,“ erklärt Kisten Leyendecker, Koordinatorin des Kinderrechteschulen Programms von UNICEF Deutschland. „Wo könnten Kinder und Jugendliche das besser erfahren, als in der Schule. Deshalb gilt unser herzlicher Dank besonders denjenigen, die sich jeden Tag im Unterricht und im alltäglichen Umgang dafür einsetzen, dass die Schülerinnen und Schüler an ihrer Schule in ihrer Persönlichkeit gesehen und in ihren Ideen und ihrem Tun unterstützt werden.“

„Wir freuen uns sehr, dass mit der Erich-Kästner-Schule sowie der Overbergschule zwei weitere Schulen als Kinderrechteschulen zertifiziert werden. Beide Schulen haben die Kinderrechte in den Mittelpunkt ihrer Schulentwicklung gestellt und setzen sich damit konsequent für die Partizipation der Schülerinnen und Schüler sowie eine von Diversität, Gleichwertigkeit und Toleranz geprägte Schulgemeinschaft ein. Die Schulleitungen und Kollegien danken wir für ihren Einsatz und ihr großes Engagement und wünschen den Schulen alles Gute und viel Erfolg für ihren weiteren Weg“, so Martin Wöckener, Referent für Demokratiebildung im Niedersächsischen Kultusministerium.

Im Februar 2021 startete Niedersachsen mit dem „Kinderrechteschulen Programm“ von UNICEF Deutschland. Insgesamt nehmen 42 Schulen in Niedersachsen am Kinderrechteschulen Programm teil.

Weiterführende Informationen gibt es online auf dieser Seite.

Ansprechpartner*innen:

Niedersächsisches Kultusministerium, Ulrich Schubert, Pressesprecher, 0511- 1207168, ulrich.schubert@mk.niedersachsen.de

UNICEF Deutschland, Simone Morawitz, Pressereferentin, 0221-93650-315, presse@unicef.de