Welttag der Humanitären Hilfe am 19. August UNICEF: Nothilfe verstärken
Allein in Pakistan brauchen 3,5 Millionen Kinder dringend Hilfe – Einsätze nach Naturkatastrophen nehmen zu – Helfer immer häufiger gefährdet
Anlässlich des Welttages der Humanitären Hilfe am 19. August weist UNICEF darauf hin, dass Nothilfe vor allem aufgrund zunehmender Naturkatastrophen in den vergangenen 20 Jahren immer notwendiger wird. Vor allem die Zahl von Überflutungen und Dürren nimmt zu. UNICEF hat allein im vergangenen Jahr in mehr als 200 Notsituationen Hilfe geleistet – rund die Hälfte davon war bedingt durch Naturkatastrophen. Zugleich sind die Gefahren für humanitäre Helfer in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Allein im vergangenen Jahr wurden 278 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Einsatz getötet, entführt oder bei Überfällen schwer verletzt. Damit hat sich die Zahl der Opfer seit 1999 vervierfacht.
Jedes zweite Opfer von Naturkatastrophen ist ein Kind. Allein in Pakistan brauchen aktuell 3,5 Millionen Mädchen und Jungen dringend Hilfe. Trotz der schwierigen Bedingungen hat UNICEF seine Nothilfe verstärkt und versorgt mittlerweile allein 1,3 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser. UNICEF schätzt, dass sich weltweit bis zum Jahr 2015 die Zahl der Kinder, die an den Folgen klimabedingter Naturkatastrophen leiden, von rund 66,5 Millionen in den 1990-er Jahren auf 175 Millionen jährlich verdoppeln wird.
Neutralität ist ein Grundprinzip der humanitären Hilfe. Die meisten Helfer arbeiten in dem Land, aus dem sie kommen. Auch bei UNICEF sind die meisten Mitarbeiter Einheimische. Trotzdem verbreitet sich in manchen Ländern die falsche Auffassung, dass humanitäre Hilfe nur von westlichen Organisationen geleistet wird und damit auch westliche Werte vermittelt werden. Dies führt im schlimmsten Fall zu Anschlägen auf Helfer. Mit dem Welttag der Humanitären Hilfe erinnern die Vereinten Nationen an alle Helfer, die während ihres Einsatzes ihr Leben verloren haben. Der Tag geht zurück auf den Anschlag auf das UN-Hauptquartier in der irakischen Hauptstadt Bagdad am 19. August 2003. Damals starben 22 Menschen.
Überschwemmungen, Dürren und Stürme treffen vor allem die Ärmsten in den Entwicklungsländern. Allein im vergangenen Jahr hat UNICEF in rund 80 Ländern umfassende und langfristig angelegte Nothilfe nach Naturkatastrophen oder in Krisengebieten geleistet. Dazu gehören die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, Zusatznahrung für Kinder, medizinische Versorgung und Impfkampagnen ebenso wie Bildungsangebote und psychosoziale Betreuung. Im Jahr 2009 hat UNICEF allerdings nur 46 Prozent der für diese Nothilfe benötigten Gelder erhalten und konnte die Programme nur eingeschränkt umsetzen. Auch für Pakistan wurden von der internationalen Gemeinschaft bisher noch nicht ausreichend Finanzmittel für die Nothilfe bereitgestellt. UNICEF benötigt dafür 47,3 Millionen US-Dollar. In Deutschland hat UNICEF bislang 1,2 Millionen Euro private Spendengelder gesammelt, die sofort für die Nothilfe bereitstehen.
UNICEF ruft dringend zu Spenden für die Flutopfer auf:
Spendenkonto: 300.000
SozialBank Köln BLZ 370 205 00
Stichwort: Nothilfe Pakistan
Fotos und TV-Material aus dem Notstandsgebiet stellen wir gern zur Verfügung.
Kontakt
UNICEF-Pressestelle, Helga Kuhn.