Pressemitteilung

Kinder vor der Hölle retten

Köln/Berlin

UNICEF-Neujahrsgespräch in Schloss Bellevue

Nach neuesten Schätzungen von UNICEF wachsen weltweit über 250 Millionen Kinder in einer Kriegs- oder Konfliktregion auf. Rund 70 Jahre nach seiner Gründung ist das UN-Kinderhilfswerk sehr besorgt über die extreme Brutalität, mit der Mädchen und Jungen zur Zielscheibe gemacht, getötet, verletzt, vertrieben, verschleppt und zwangsrekrutiert werden.

Ganze Generationen von Kindern werden ihrer Kindheit beraubt. In umkämpften Gebieten in Syrien, Jemen, Irak, Nigeria oder Südsudan wird Helferinnen und Helfern häufig der Zugang zu Notleidenden verwehrt. Wie Hilfe unter diesen Bedingungen ermöglicht werden kann, war das Thema des traditionellen Neujahrsgesprächs, das auf Einladung von UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt in Schloss Bellevue stattfand. Der Titel der Veranstaltung erinnerte an den Ausspruch des ersten Generalsekretärs der Vereinten Nationen Dag Hammarskjöld: „Die Vereinten Nationen wurden nicht geschaffen, um die Menschheit in den Himmel zu führen, sondern um sie vor der Hölle zu retten.“

Ein Gruppenfoto mit Daniela Schadt, Schirmherrin UNICEF Deutschland und den anderen Podiumsteilnehmern.

„Betrachten wir die Welt gelegentlich mit den Augen von Kindern in Kriegsgebieten. Wenn diese Kinder nicht die Hoffnung verlieren, dann dürfen wir dies doch erst recht nicht tun!", sagt UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt beim Neujahrsgespräch.

© Bundesregierung/Steins

UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt appelliert an die Menschen

„Selten seit dem Zweiten Weltkrieg wurden Errungenschaften unserer Zivilisation wie die Verständigung auf den Schutz der Kinder- und Menschenrechte oder das Völkerrecht ähnlich ungerührt missachtet wie heute“, sagte UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt. „Gerade jetzt möchte ich deshalb an den Geist der Verständigung und an die Fähigkeit zum Kompromiss erinnern, die der Idee der Vereinten Nationen und der Arbeit von UNICEF zugrunde liegen. Betrachten wir die Welt gelegentlich mit den Augen von Kindern in Kriegsgebieten. Wenn diese Kinder nicht die Hoffnung verlieren, dann dürfen wir dies doch erst recht nicht tun!“

Der Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Dr. Jürgen Heraeus, ergänzte: „Die Bilder aus den Krisenregionen der Welt erzeugen bei manchen Menschen ein Gefühl der Überforderung oder Resignation. Humanitäre Helfer können zwar keine Kriege beenden, aber Leben retten und Hoffnung geben.“

Einige Beispiele zur UNICEF-Hilfe in Krisengebieten im Jahr 2016:

  • Syrien: Rund drei Millionen Kinder wurden gegen Kinderlähmung (Polio) geimpft. Durch Reparaturen und Aufbereitung wurde die Wasserversorgung von Millionen Menschen unterstützt. Fast drei Millionen Kinder haben Schulmaterial erhalten.
  • Irak: UNICEF versorgte Familien, die zum Beispiel aus Mossul geflüchtet sind, mit Trinkwasser und Hygieneartikeln. 300.000 Kinder erhielten Kleiderpakete oder -gutscheine, damit sie den Winter überstehen.
  • Jemen: UNICEF hat vergangenes Jahr 215.000 schwer akut mangelernährte Kinder behandelt und vier Millionen Kleinkinder mit Zusatzvitaminen versorgt.
  • Nigeria: Im Nordosten des Landes stellte UNICEF für 700.000 Menschen sauberes Trinkwasser bereit. 136.000 Kinder wurden in den vergangenen Monaten gegen lebensbedrohliche Mangelernährung behandelt.
  • Südsudan: 200.000 mangelernährte Kinder wurden 2016 behandelt.

Mit der Kampagne „Letzte Chance für eine Kindheit“ ruft UNICEF Deutschland zur Unterstützung für Kinder im Krieg und auf der Flucht auf: www.unicef.de/kindheit.