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UNICEF: Weltweite Hilfslieferungen in 2020 auf Rekordniveau

New York/ Kopenhagen/ Köln

2020 hat UNICEF Hilfsgüter und Dienstleistungen im Wert von 4,5 Milliarden Dollar organisiert

Das Volumen der weltweiten Beschaffung und Lieferung von Hilfsgütern und Dienstleistungen von UNICEF stieg im Jahr 2020 um 17 Prozent. Es erreichte damit einen Rekordwert von 4,468 Milliarden US-Dollar – und das, obwohl die globalen Transport- und Lieferketten im Zuge der Corona-Pandemie immer wieder unterbrochen wurden.

Warenlager in Mauretanien: Ein UNICEF-Mitarbeiter transportiert Hilfsgüter.

Im UNICEF-Warenlager in Mauretanien transportiert ein Logistik-Mitarbeiter Hilfsgüter, die auf ihren Einsatz warten.

© UNICEF/UNI388052/Pouget

Zu Beginn des letzten Jahres stieg die weltweite Nachfrage nach medizinischen Hilfsgütern im Zuge von Grenzschließungen, Exportverboten und Einschränkungen der internationalen Frachtkapazitäten stark an. UNICEF nutzte seine jahrzehntelange Erfahrung in Versorgungs- und Logistikeinsätzen, sein Netzwerk mit Lieferanten und seine Arbeit mit Regierungen und Partnern, um hierauf zu reagieren.

"Die Liefer- und Logistikherausforderungen des Jahres 2020 waren beispiellos und extrem komplex", sagte Henrietta Fore, UNICEF-Exekutivdirektorin. "Gemeinsam mit seinen Partnern hat UNICEF seine Stärken genutzt, um trotz des globalen Ausmaßes der Krise weiterhin lebensrettende Hilfsgüter zu beschaffen und auszuliefern."

Aus dem aktuellen Jahresbericht zur Beschaffung und Lieferung von Hilfsgütern („Supply Annual Report 2020“) geht hervor, dass UNICEF im Jahr 2020 mehr als 200 Millionen medizinische Masken, 195 Millionen Handschuhe, 5,7 Millionen Schutzkittel, 3,3 Millionen molekulare Covid-19-Tests und 16.795 Sauerstoffkonzentratoren zur Unterstützung der Pandemiebekämpfung in 139 Länder geliefert hat.

Keine Unterbrechungen bei den regulären Lieferungen von Hilfsgütern für Kinder

Trotz der beispiellosen Herausforderungen durch die die Covid-19-Pandemie wurde auch die reguläre Beschaffung und Lieferung von Hilfsgütern für Kinder, nicht unterbrochen. Dazu gehörte auch die Lieferung von über 2 Milliarden Impfstoffdosen, um die lebenswichtigen Routine-Impfprogramme aufrechtzuerhalten, heißt es im Bericht.

"Einfallsreichtum und Ausdauer waren der Schlüssel, um die vielen Herausforderungen zu meistern", sagte Etleva Kadilli, Direktorin der UNICEF-Abteilung für Logistik. "Von der Gestaltung von Marktbeziehung bis zur Lagerung, von der Angebotserstellung bis zum Transport - noch nie zuvor haben wir mit einer solchen Geschwindigkeit, Flexibilität und in einer solchen Größenordnung über alle Aspekte der Lieferkette hinweg gearbeitet."

UNICEF setzte auch seine Unterstützung für komplexe Nothilfeeinsätze fort, u.a. in der zentralen Sahelzone, Syrien, Venezuela und im Jemen. Im Jahr 2020 beschaffte UNICEF für Kinder und ihre Familien in 143 Ländern und Gebieten Hilfsgüter im Wert von 682,5 Millionen US-Dollar - fast doppelt so viel wie im Jahr 2019.

Der Bericht hebt auch den Beitrag von UNICEF im Rahmen von COVAX hervor, der globalen Initiative für einen gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen. Bislang hat UNICEF im Jahr 2021 Lieferungen von Covid-19-Impfstoffen in 129 Länder und Gebiete koordiniert.

Wichtige Zusammenarbeit mit Partnern und Unterstützern

Der Bericht betont die große Bedeutung der Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern, einschließlich privater Spenden, um diese Ergebnisse zu erreichen. Einige wichtige Initiativen sind beispielhaft im Bericht erwähnt:

  • In einem beispiellosen gemeinsamen Vorhaben mit dem Weltwirtschaftsforum verpflichten sich 18 Flug- und Logistikunternehmen dazu, den Transport von Covid-19-Impfstoffen, die über die COVAX-Initiative beschafft wurden, zu priorisieren;
  • Eine Initiative von 11 Organisationen der Vereinten Nationen und zwei weiteren internationalen Nichtregierungsorganisationen wurde mit dem Ziel geleitet, langfristige Vereinbarungen für die Beschaffung von hochwertiger Schutzausrüstung zu treffen;
  • Es wurde erstmals ein breiter Austausch mit der Logistikbranche organisiert, um sich auf eine gemeinsame Strategie bei den Covid-19-Maßnahmen zu einigen;
  • Die Entwicklung innovativer Transportlösungen wurde vorangetrieben, um die Lieferung von Impfstoffen für Routineimpfungen in schwer zugänglichen Gebieten sicherzustellen.

Durch die strategische Nutzung des großen Beschaffungsvolumens von UNICEF konnten bis 2020 Einsparungen in Höhe von 176 Millionen US-Dollar für Regierungen und Geber erzielt werden.

Service für Redaktionen

» Den vollständigen englischsprachigen Bericht „Supply Annual Report 2020“ finden Sie hier.

» Download: Bild- und Videomaterial zum Bericht