Pressemitteilung

UNICEF: Not der Kinder überwältigend

Köln

Erdbeben in Haiti

Erste Fälle von Tetanus und Masern / Tausende Kinder ohne Eltern

Trotz massiver internationaler Hilfe ist die Not der Kinder in Haiti nach Einschätzung von UNICEF weiter überwältigend. Erste Fälle von lebensgefährlichen Infektionskrankheiten wie Tetanus und Masern sowie Durchfallerkrankungen werden aus Leogane berichtet. Um eine Masernepdemie zu verhindern, sollen ab 2. Februar mit Unterstützung von UNICEF 600.000 Kinder unter fünf Jahren geimpft werden.
Die Kinder erhalten auch Vitamin-A-Tabletten zur Stärkung der Widerstandskraft.
Gemeinsam mit Partnern registriert UNICEF eine täglich wachsende Zahl unbegleiteter Kinder, bei denen nicht geklärt ist, wo sich Eltern oder Angehörige befinden. Darunter sind neugeborene Kinder, verletzte Kinder und Straßenkinder, die schon vor der Katastrophe kein richtiges zu Hause hatten. UNICEF hat bisher drei Schutzzentren in Port-au-Prince für bis zu 900 unbegleitete Kinder eingerichtet. Von dort aus wird auch die Suche nach Angehörigen organisiert. Im Erdbebengebiet sind vermutlich Tausende Kinder auf der Suche nach Angehörigen. Es wird noch Wochen dauern, bis das ganze Ausmaß dieses Problems erfasst ist.

Kinderschutzexpertin sucht nach unbegleiteten, traumatisierten Kindern. © UNICEF/LeMoyne

UNICEF-Kinderschutzexpertin Cecile Modvar sucht nach Kindern, die unbegleitet oder traumatisiert sind.

© UNICEF/LeMoyne

Die Versorgung mit Wasser macht zwar Fortschritte - doch in den überfüllten und unhygienischen Notunterkünften wächst die Krankheitsgefahr. Es drohen lebensgefährliche Durchfallerkrankungen. Unter der Federführung von UNICEF erhalten derzeit täglich 300.000 Menschen Trinkwasser mit Tankwagen. In den Orten Leogane, Petit Goave und Grand Goave wurden Latrinen für 20.000 Menschen angelegt.
Insbesondere Kleinkinder sind von Unterernährung bedroht. Unterernährung verstärkt das Krankheitsrisiko und schädigt ihre gesamte Entwicklung. Zusammen mit dem Welternährungsprogramm hat UNICEF 22.000 Rationen Zusatznahrung in Lagern um Jacmel verteilt. In den kommenden Wochen muss die sichere Ernährung für rund 300.000 Kleinkinder unter zwei Jahren garantiert werden.
Krisenhelfer berichten zunehmend davon, dass viele Menschen durch die Katastrophe traumatisiert sind, darunter auch viele Kinder. UNICEF und seine Partner richten deshalb sichere Zonen in Lagern ein, wo Kinder ein Stück Normalität finden können. UNICEF setzt sich auch dafür ein, dass in den nicht unmittelbar betroffenen Gebieten die Schulen so rasch wie möglich wieder geöffnet werden.

Für Rückfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an die UNICEF-Pressestelle.

UNICEF ruft dringend zu Spenden für die Kinder in Haiti auf

UNICEF benötigt allein für die Hilfe für die Kinder in Haiti in den kommenden sechs Monaten rund 120 Millionen Dollar.

Konto: 300.000
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00

Stichwort: Haiti


Bitte spenden Sie!

Tausende haben die UNICEF-Nothilfe für Kinder in Haiti schon unterstützt - vielen Dank! Jeder Beitrag hilft, Kinderleben zu retten:

  • 45 Euro = 30 Trinkwasserkanister
  • 58,80 Euro = 150 Päckchen Erdnusspaste
  • 230 Euro = eine Notapotheke

So konnte UNICEF schon helfen

Zur detaillierten Liste der Hilfsgüter

  • 26 große Trinkwassertanks aufgestellt, täglich erhalten 300.000 Menschen mit Wassertankern sauberes Trinkwasser, Heime und Krankenhäuser bekommen in Flaschen abgefülltes Trinkwasser
  • 5,5 Millionen Wasserreinigungstabletten, Kanister, Erste-Hilfe-Pakete, Medikamente, Moskitonetze sowie Plastikplanen, Zelte, Schlafmatten und Kochsets bereitgestellt
  • Seife und weiteren Hygienebedarf für 60.000 Menschen verteilt
  • 7.000 Pakete mit nahrhafter Erdnusspaste bereitgestellt
  • erste Kinderzentren mit 900 unbegleiteten Kindern eingerichtet
  • Schutzzonen und Spielmöglichkeiten für Kleinkinder eingerichtet
  • UNICEF-Mitarbeiter fahren täglich Kinderheime, Krankenhäuser und Schulen ab, 2.000 besonders benachteiligte Kinder werden so versorgt

Nächste Schritte

  • Ernährungszentren einrichten, 40.000 akut mangelernährte Kinder versorgen
  • Impfkampagne für 600.000 Kinder
  • unbegleitete Kinder betreuen, überlebende Angehörige finden
  • Trinkwasserversorgung für drei Millionen Menschen sicherstellen
  • 500.000 Kinder langfristig zurück in die Schule bringen

Stand: 29. Januar 2010

Viele Aktionen für die UNICEF-Hilfe

Auch in Deutschland engagieren sich zahllose ehrenamtliche Helfer, Medien, Stiftungen, Unternehmen und Gemeinden für die UNICEF-Hilfe:

KI.KA Sondersendung

Der Kinderkanal zeigt am Mittwoch, 27.01., eine Sondersendung "Spenden für Haiti". Hintergrund sind u.a. auch die vielen Aktionen, die jetzt von Kindern und Jugendlichen für die Erdbebenopfer gemacht werden.