Pressemitteilung

UNICEF: Nepals Kinder brauchen weiter Hilfe

Köln

Ein Jahr nach den Erdbeben

UNICEF unterstützt weiter den Wiederaufbau. Der Weg zu Normalität und Sicherheit ist für die Kinder noch lang.

Ein Jahr nach den verheerenden Erdbeben in Nepal im April und Mai 2015 leben viele der Opfer weiter in Armut und Unsicherheit. Nach aktuellen UNICEF-Schätzungen sind nach der Naturkatastrophe knapp eine Million Menschen zusätzlich in extreme Armut abgerutscht – das heißt, sie müssen von weniger als umgerechnet 1,25 US-Dollar am Tag leben. UNICEF befürchtet, dass deshalb noch mehr Kinder und Jugendliche zu Kinderarbeit gezwungen sind, um das Familieneinkommen zu sichern, oder Opfer von Menschenhandel werden.

Nepal Erdbeben: Sabin Gurung beim Essen in der Bergregion Gorkha
© UNICEF/UN017125/Shrestha

Unmittelbar nach der Naturkatastrophe haben UNICEF und viele andere Organisationen hunderttausende Menschen mit Wasser, Medikamenten und Schutzutensilien versorgt. Doch der Wiederaufbau nach den Verwüstungen in einem der ärmsten Länder der Welt geht insbesondere in den entlegenen Bergregionen nur sehr langsam voran. Eine Ursache hierfür ist auch die politische Instabilität, in deren Folge im vergangenen Jahr monatelang die Versorgung mit Treibstoff unterbrochen war.

Mit Unterstützung von UNICEF wurden nach dem Beben 1.700 Notschulen eingerichtet – es fehlen aber weiter feste Schulen, in denen Kinder geschützt vor Kälte, Hitze und Monsunregen lernen können. Hunderttausende Menschen leben bis heute in Notunterkünften oder unter Zeltplanen. Viele Gesundheitsstationen funktionieren nur provisorisch, und viele Kinder kommen unter Zeltplanen zur Welt.

„Die internationale Hilfe nach den Erdbeben hat unzähligen Menschen das Leben gerettet. Aber Nepal erholt sich nur langsam von der Naturkatastrophe“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „UNICEF setzt zusammen mit seinen Partnern alles daran, den Wiederaufbau für Kinder voran zu treiben. Sie brauchen wetterfeste Unterkünfte, erdbebensichere Schulen und Gesundheitszentren sowie eine funktionierende Wasserversorgung. Dies schafft nicht nur Sicherheit und insgesamt mehr Chancen, sondern hilft auch, die ärmsten Familien besser vor möglichen zukünftigen Naturkatastrophen zu schützen.“

Hilfe für die Erdbebenopfer

UNICEF hat weltweit knapp 120 Millionen US-Dollar an privaten und öffentlichen Spenden für Nepal erhalten und damit vor allem die etwa 1,1 Millionen Kinder in den 14 am stärksten betroffenen Regionen mit dringend benötigten Gütern unterstützt.

  • Gemeinsam mit der nepalesischen Regierung und seinen Partnern vor Ort hat UNICEF beispielsweise Zelte, Medikamente, Hygieneartikel sowie Schul- und Spielsachen bereitgestellt.
  • 1,3 Millionen Menschen wurden mit sauberem Trinkwasser versorgt, etwa mithilfe von Wassertanks, Tankwagen und Wasserreinigungstabletten.
  • 22 Notlager für schwangere Frauen und junge Mütter wurden eingerichtet, in denen sie unter medizinischer Betreuung ihr Kind zur Welt bringen bzw. versorgen können. Mehr als 11.000 Frauen haben hier vor, während oder nach der Geburt medizinische Hilfe erhalten.
  • UNICEF hat 1.700 Notschulen für rund 180.000 Mädchen und Jungen errichtet und ausgestattet.
  • 434.000 besonders Bedürftige haben darüber hinaus Nothilfe in Form einer Bargeldzahlung in Höhe von umgerechnet 30 US-Dollar erhalten, um sich selber vor Ort mit den nötigsten Gütern zu versorgen.

UNICEF Deutschland ist gemeinsam mit Caritas international, dem Deutschen Roten Kreuz und der Diakonie Katastrophenhilfe Mitglied des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe. Die Hilfswerke haben unmittelbar nach dem Erdbeben in Nepal gemeinsam mit dem ZDF zu Spenden aufgerufen. Insgesamt haben die Organisationen 36,2 Millionen Euro für die Nothilfe und den Wiederaufbau in Nepal erhalten.

UNICEF ruft weiterhin zu Spenden für die Opfer des Erdbebens in Nepal und den Wiederaufbau des Landes auf.

Nothilfe für Kinder weltweit

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