Pressemitteilung

500.000 Rohingya-Kinder ohne Perspektive

New York/Cox's Bazar/Köln

Neuer UNICEF-Bericht zur Situation der geflüchteten Rohingya-Kinder in Bangladesch

Ein Jahr nach ihrer Flucht aus Myanmar steht die Zukunft von mehr als einer halben Million Rohingya-Kinder in Bangladesch auf dem Spiel. Ohne Zugang zu Bildungsangeboten könnte eine „verlorene Generation“ von Kindern heranwachsen, warnte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF in einem heute veröffentlichten Bericht.

Ein Rohingya Mädchen sitzt in einem dunklen Hauseingang

Doch die Rohingya-Kinder in den Camps sind in Gefahr, zu einer "verlorenen Generation" zu werden. UNICEF will das verhindern und deshalb vor allem ihre Bildung sicherstellen.

© UNICEF/UN0219075/Modola

In den überfüllten Flüchtlingscamps von Cox’s Bazar haben die Kinder eine düstere Perspektive für die Zukunft, da sie nicht wissen, wann sie nach Hause zurückkehren können, und in der neuen Heimat kaum Chancen haben, etwas zu lernen.

„Wenn wir nicht jetzt in die Bildung investieren, stehen wir vor der sehr realen Gefahr, dass eine ‚verlorene Generation‘ von Rohingya-Kindern heranwächst. Kinder, denen die nötigen Fertigkeiten fehlen, um mit ihrer momentanen Situation zurechtzukommen und die nicht in der Lage sein werden, eines Tages nach ihrer Rückkehr nach Myanmar einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten“, sagte der Leiter von UNICEF Bangladesch, Edouard Beigbeder.

Der UNICEF-Bericht hebt hervor, dass ein massiver internationaler Hilfseinsatz unter Leitung der Regierung von Bangladesch dafür gesorgt hat, die Grundversorgung von Hunderttausenden geflüchteten Menschen sicherzustellen. Ein größerer Ausbruch von Krankheiten konnte bisher verhindert werden.

Bildungsangebote für die große Zahl innerhalb kürzester Zeit angekommener Kinder zu organisieren war eine große Herausforderung für UNICEF und seine Partner. Bis Juli 2018 wurden rund 1.200 Lernzentren eingerichtet, in denen fast 140.000 Mädchen und Jungen eingeschrieben sind. Aber es gab keinen einheitlichen Lehrplan, die Klassenräume waren häufig überfüllt und viele Lernzentren hatten kein fließendes Wasser oder Toiletten. Derzeit wird ein neues Rahmenwerk entwickelt, das für eine bessere Lernqualität sorgen soll.

Eine Lehrerin unterrichtet Rohingya Flüchtlingskinder
© UNICEF/UN0158138/Sujan

UNICEF fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, mehr in die Bildung der Rohingya-Kinder zu investieren. Darüber hinaus ruft UNICEF die Regierung von Myanmar dazu auf, für den Schutz der Rohingya und allen anderen ethnischen Gruppen, eine sichere, freiwillige und würdevolle Rückkehr der geflüchteten Menschen sowie den Zugang von allen Bevölkerungsgruppen zu Schulen zu sorgen.

UNICEF ruft dringend zu Spenden auf:

UNICEF, Bank für Sozialwirtschaft Köln
IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00
BIC BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Rohingya

Service für Redaktionen

Hier finden Sie aktuelles Foto- und Videomaterial zur Situation der Rohingya-Kinder in Bangladesch sowie den englischen Report "Futures in the Balance. Building Hope for a Generation of Rohingya Children".

» Kostenfreies und aktuelles Foto- & Videomaterial zum Thema

» Futures in the Balance. Building Hope for a Generation of Rohingya Children