
Corona & Monsun bedrohen Rohingya – jetzt spenden!
Corona im Rohingya-Flüchtlingscamp
Auch in den Rohingya-Flüchtlingscamps in Bangladesch sind Menschen an Covid-19 erkrankt. Für die Kinder und Familien hier bedeutet das Coronavirus eine besonders große Gefahr. Anders als wir in Deutschland haben sie kaum Möglichkeiten, sich zu schützen.
In den provisorischen Hütten in den Camps leben etwa 850.000 Rohingya dicht an dicht. Abstand halten ist nahezu unmöglich. Die hygienischen Verhältnisse sind teils katastrophal, und es gibt derzeit keine ausreichende medizinische Versorgung.

Schlange stehen mit Abstand: In den von UNICEF unterstützten Ernährungszentren wurden Hygieneregeln zum Schutz vor Covid-19 eingeführt.
Bei einem Brand im März 2021 wurden zudem mehrere Tausend Unterkünfte in einem der Lager zerstört. Die Familien mussten notgedrungen noch enger zusammenrücken. Im Monsun zwischen Juni und Oktober machen heftige Regenfälle und Stürme ihre Lage noch einmal schwieriger.
Die Kinder und Familien in den Rohingya-Camps brauchen zum Schutz vor Covid-19 dringend Seife und andere Hilfsgüter. Helfen Sie mit Ihrer Spende! Vielen Dank.
Gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Bangladesch
Wir von UNICEF helfen seit Beginn der Corona-Pandemie Kindern und Familien in einem weltweiten Nothilfe-Einsatz. Auch in den Rohingya-Camps in Bangladesch haben wir unsere Hilfsmaßnahmen verstärkt.

Im größten Flüchtlingscamp der Welt: Gründliches Händewaschen ist der beste Schutz vor COVID-19.
Corona-Pandemie: So helfen wir den Rohingya vor Ort
Wir haben in den Camps Wasser- und Sanitäranlagen für Hunderttausende eingerichtet. Mittlerweile gibt es auch mehrere Tausend Handwaschstationen mit Seife und sauberem Wasser.
Wir haben unsere Hygiene-Aufklärung in den Camps noch verstärkt: UNICEF-Helfer*innen üben mit den Kindern, wie sie sich richtig die Hände waschen – und sie erklären ihnen, was sie sonst noch über den Schutz vor Corona wissen müssen.
Im Rahmen der weltweiten Initiative COVAX unterstützen wir die Corona-Impfaktion in Bangladesch. Bis Ende 2021 sollen auch die Rohingya in den schwer zu erreichenden Camps ein Impfangebot erhalten.
Wir rüsten Gesundheitshelfer*innen mit Schutzkleidung wie Masken, Einmalhandschuhen und Schutzanzügen aus.
Wir unterstützen Mädchen und Jungen dabei, bei Bedarf von zuhause aus zu lernen und stellen den Kindern Arbeitsbücher und Lernmaterial zur Verfügung.
Gefahr durch Monsun: Zerstörte Lernzentren und Toiletten
Regelmäßig werden die Rohingya-Camps in den Sommermonaten vom Monsun heimgesucht. Anhaltende Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche haben im Sommer 2021 in den provisorischen Camps große Zerstörung angerichtet.

Der jährliche Monsun überschwemmt Teile der Flüchtlingslager.
Die einfachen Hütten aus Bambus und Planen haben Wind und starken Niederschlägen nicht viel entgegenzusetzen. Auch Latrinen und Kinderschutzzentren können durch Sturm und Regen stark beschädigt werden.
Deshalb kümmern sich unsere Helferinnen und Helfer während der Monsun-Zeit ständig darum, beschädigte Einrichtungen zu reparieren oder neu aufzubauen. Insbesondere zerstörte Toiletten-Anlagen sind eine große Gefahr, da sich durch verunreinigtes Wasser schnell Krankheiten wie zum Beispiel die gefährliche Cholera übertragen können.

Zweimal täglich bringt UNICEF in großen Trucks sauberes Trinkwasser in die Camps. In langen Schlangen stehen die geflüchteten Rohingya an: Jeder erhält pro Tag zwei Liter Wasser.
Dramatische Lage für Rohingya in den Flüchtlingscamps
Größtes Flüchtlingslager der Welt in Bangladesch
Kutupalong ist mit mehr als 600.000 Rohingya das größte Flüchtlingslager der Welt. Wie gigantisch groß das Lager ist, zeigt unser Drohnen-Video:
Die Unterkünfte der Rohingya in den Camps sind noch immer provisorisch und teils in katastrophalem Zustand. Sie bestehen vor allem aus Bambus, Wellblech und Zeltplanen. Nach der Ankunft der Geflüchteten im Sommer 2017 waren die Hütten in aller Eile gebaut worden. Hunderttausende Rohingya waren damals vor der Gewalt in der Region Rakhine in Myanmar nach Bangladesch geflohen.
Im März 2021 wütete ein Großbrand im Lager Kutupalong. Tausende provisorische Unterkünfte wurden zerstört. Die hier lebenden Rohingya-Familien haben erneut alles verloren. Auch Gesundheitszentren und Notschulen wurden durch die Flammen beschädigt.

Nur Notunterricht für Rohingya-Kinder
Die meisten Kinder in den Rohingya-Camps hinken in ihrer schulischen Bildung stark hinterher. Damit die Mädchen und Jungen weiter lernen können, haben wir Notschulen eingerichtet und altersgerechte Lernprogramme für sie entwickelt.
Für viele Kinder in den Flüchtlingscamps ist es ihr größter Wunsch, wieder lernen zu können. "Mit einer guten Ausbildung können wir sein, wer wir sein wollen", sagt etwa die 14-jährige Ashadia.
UNICEF-Hilfe für die geflüchteten Rohingya
Die Situation der Rohingya ist unverändert schwierig. Ob und wann sie in ihre Heimat Myanmar zurückkehren werden, ist nach wie vor unklar. Unsere Mitarbeiter*innen sind seit dem Anfang der Rohingya-Flüchtlingskrise 2017 vor Ort. Tag für Tag helfen sie den Kindern in den Flüchtlingscamps.
So unterstützen wir die Rohingya in Bangladesch
Mangelernährten Kindern helfen wir mit Spezialnahrung. Und wir zeigen Eltern, wie sie mit einer Oberarmmessung selbst überprüfen, ob ihre Kinder zugenommen haben.
Um die Gefahr von ansteckenden Krankheiten wie Cholera zu minimieren, hat UNICEF Hunderttausende Kinder in den Camps gegen die gefährliche Durchfallerkrankung geimpft.
Wir haben zahlreiche Notschulen in den Camps eingerichtet. Zehntausende Kinder können dadurch weiter zur Schule gehen.
Hunderttausende Rohingya erhalten von UNICEF sauberes Trinkwasser. UNICEF hat in den Camps außerdem einfache Toiletten-Anlagen installiert.
UNICEF hat in den Camps Kinderzentren aufgebaut, in denen die Kinder spielen können. Die Jugendlichen können sich in eigenen Jugendclubs treffen.
Jetzt für die Rohingya aus Myanmar spenden
In ihrer Heimat Myanmar und auf der Flucht haben die Rohingya-Kinder teils Schreckliches erlebt. Einige mussten mitansehen, wie ihre Eltern, Geschwister oder andere Angehörige starben. Manche Kinder sind schwer traumatisiert. Im Camp sind vor allem Mädchen in Gefahr, sexuell ausgebeutet zu werden. Manche von ihnen werden schon als Kinder verheiratet.
In den UNICEF-Kinderzentren finden diese Kinder einen Ort, an dem sie das Erlebte verarbeiten, spielen und lachen können. Hier erhalten sie auch psychosoziale Hilfe und lernen, welche Rechte sie haben.

Dieser Junge ist stolz auf das Wandbild, das er gemeinsam mit anderen Mädchen und Jungen in einem UNICEF-Kinderzentrum gemalt hat. Mit Ihrer Spende können wir noch mehr Kindern wie ihm unbeschwerte Augenblicke schenken.
Wer sind die Rohingya?
Die Rohingya sind eine muslimische Minderheit, die im überwiegend buddhistischen Myanmar lebt. Sie sind staatenlos – werden also von Myanmar nicht als Staatsbürger*innen anerkannt. In Myanmar werden sie seit Jahrzehnten diskriminiert und verfolgt. Sie dürfen z.B. dort nicht wählen und haben keinen Zugang zu höherer Bildung. Die meisten Rohingya sind deshalb sehr arm. Die Vereinten Nationen bezeichnen sie dadurch als die "am stärksten verfolgte Minderheit der Welt".
Die Vorfahren der Rohingya waren vermutlich zumindest teilweise muslimische Bengalis. Ab dem 16. Jahrhundert siedelten sie sich im Norden des heutigen Myanmars an. Seit August 2017 sind Hunderttausende von ihnen vor der gegen sie gerichteten Gewalt in Myanmar geflohen – überwiegend aus der Region Rakhine nach Bangladesch.