Pressemitteilung

UNICEF: Schutz und Hilfe für Kinder aus der Ukraine – jetzt!

ZDF-Sondersendung mit Markus Lanz ruft heute Abend zu Spenden für das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe von Deutschem Roten Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe, Caritas international und UNICEF Deutschland auf

Köln

UNICEF Deutschland dankt den Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern für ihre große Solidarität mit den Kindern und Familien aus der Ukraine. Die großzügigen Spenden ermöglichen, in dieser dramatischen Situation rasch und flexibel lebenswichtige humanitäre Hilfe zu leisten.

UNICEF und seine Partner sind in der Ukraine rund um die Uhr im Einsatz, um auf den rapide steigenden Bedarf an humanitärer Hilfe zu reagieren und trotz der Kämpfe eine Versorgungskette auszubauen. An den Grenzübergängen zu den Nachbarländern werden sogenannte „Blue Dots“-Anlaufstellen für Kinder und Frauen eingerichtet, unter anderem in Rumänien, Polen und der Republik Moldau.´

Ukraine-Konflikt: Eingehüllt in eine Decke sitzt ein geflüchtetes Mädchen auf Koffern.

Geflüchtet: Valeria und ihre Mutter Yana suchen in Rumänien Schutz vor der Gewalt in der Ukraine. Sie haben Verwandte in Polen und Italien, bei denen sie unterkommen können.

© UNICEF/UN0599229/Moldovan

„Was den Kindern in der Ukraine widerfährt, ist unerträglich. In nur zwei Wochen mussten über eine Million Kinder wegen der Angriffe ihr Zuhause verlassen, um sich mit ihren Müttern oder Großmüttern in den Nachbarländern in Sicherheit zu bringen. Kinder dürfen dieser Brutalität nicht einen Tag ausgesetzt sein. Wo immer es möglich ist, unterstützt UNICEF in der Ukraine Städte und Gemeinden, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und zivilgesellschaftliche Organisationen, um die Grundversorgung der Kinder sicherzustellen,“ sagt Georg Graf Waldersee, Vorsitzender UNICEF Deutschland.

Die Lage der Kinder in Ukraine verschlechtert sich mit jedem Tag.

In weniger als zwei Wochen sind mindestens 37 Kinder getötet und 50 verletzt worden. Die tatsächlichen Opferzahlen werden viel höher sein, konnten aber bisher nicht überprüft werden. In Kiew sind diese Woche kranke Kinder gestorben, da es nicht möglich war, sie in ein Krankenhaus zu bringen.

„Von unseren Kollegen in der Ukraine erhalten wir erschütternde Berichte. Frauen müssen in den Kellern von Krankenhäusern entbinden, ohne verlässliche Stromversorgung und ohne Heizung, während draußen gekämpft wird. So sollte kein Kind auf die Welt kommen“, sagte Georg Graf Waldersee.

Immer häufiger stehen Wohnhäuser, Schulen, Waisenhäuser und Krankenhäuser unter Beschuss. Berichte über einen Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol unterstreichen den schrecklichen Tribut, den dieser Krieg von den Kindern und Familien fordert. Bis zum 7. März wurden 211 Schulen beziehungsweise Bildungseinrichtungen getroffen. Lebensmittel, Medikamente und andere notwendige Dinge wie Windeln werden immer knapper. Hunderttausende Menschen sind ohne Wasser und Strom.

So hilft UNICEF in der Ukraine

UNICEF arbeitet seit vielen Jahren in der Ukraine und auf beiden Seiten der früheren sogenannten Kontaktlinie in der Ostukraine. In der aktuellen Situation wird die humanitäre Hilfe ausgeweitet. Derzeit sind 135 UNICEF-Kolleg*innen im Einsatz. Sie leisten in den Städten und Gemeinden lebensrettende Hilfe auf Basis der humanitären Grundprinzipien von Neutralität, Unparteilichkeit, Menschlichkeit und Unabhängigkeit.

  • In dieser Woche hat UNICEF lebenswichtige medizinische Güter an fünf Geburtskliniken in Kiew und der Region Kiew geliefert. Fünf LKW-Ladungen mit medizinischem Gerät werden dort derzeit an 20 Krankenhäuser verteilt.
  • Im Osten des Landes verteilt UNICEF Trinkwasser und hilft bedürftigen Familien mit Dingen des alltäglichen Bedarfs wie Hygieneartikeln oder Reinigungsmitteln. UNICEF unterstützt die Behörden dabei, Schäden an der Wasserversorgung zu reparieren.
  • Die Schulen im Land sind alle geschlossen, doch UNICEF setzt sich für mobilen Unterricht ein, um den Kindern Orientierung und ein Stück Normalität zu geben. Für geflüchtete Kinder innerhalb der Ukraine stellt UNICEF den Einrichtungen Spiel- und Lernmaterial bereit.
  • UNICEF unterstützt Schutzmaßnahmen für Kinder, die evakuiert werden. Ein Chat Bot informiert, was zu tun ist, wenn unbegleitete Kinder aufgefunden werden oder was Eltern tun können, wenn sie ihr Kind aus den Augen verloren haben. UNICEF hilft auch, die Evakuierung von Kindern aus Heimen zu überwachen.
  • Von UNICEF unterstützte mobile Teams leisten psychosoziale Hilfe für traumatisierte Kinder. Diese mobilen Kinderschutzteams helfen Kindern, die von Gewalt oder Missbrauch betroffen sind oder von ihren Familien getrennt wurden. Die Telefonhotline einer Partnerorganisation leistet psychologische Erste Hilfe.
  • An den Grenzen und in den Nachbarländern Polen, Rumänien, Belarus, Ungarn, Slowakei und Republik Moldau richtet UNICEF gemeinsam mit Partnern Anlaufstellen für Frauen und Kinder ein. Hier erhalten sie Unterstützung und wichtige Informationen.

Service für Redaktionen

» Aktuelles Bild- und Videomaterial für die Berichterstattung zum Konflikt in der Ukraine finden Sie hier.

» Fragen und Antworten zur Situation in der Ukraine beantworten wir in unserem Blog.

» Blog-Beitrag: UNICEF-Mitarbeiterin Michaela Bauer berichtet aus der Ukraine.

Rudi Tarneden (UNICEF/Dirk Gebhardt)

Rudi TarnedenAbteilungsleiter Presse / Sprecher

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