Pressemitteilung

UNICEF und Partner starten landesweite Kampagne gegen Cholera

Sanaa/Köln

Jemen: 40.000 freiwillige Helfer verteilen Hilfsmittel gegen Cholera

UNICEF hat in Jemen gemeinsam mit UN- und Nichtregierungsorganisationen eine landesweite Kampagne gegen Cholera gestartet. Rund 40.000 freiwillige Helfer verteilen dabei jeweils fünf Stück Seife, orale Rehydratationssalze gegen das Austrocknen bei lebensgefährlichem Durchfall sowie Informationen zur Prävention und Behandlung an private Haushalte.

Die landesweite Mobilisierung soll die weltweit größte Choleraepidemie mit bislang über 513.000 Verdachtsfällen und fast 2.000 Toten eindämmen. Durch den Zusammenbruch der Wasserversorgung in Folge des Bürgerkrieges, erkranken derzeit jeden Tag etwa 5.000 Menschen – fast die Hälfte davon Kinder. Cholera und lebensgefährlicher Durchfall kann behandelt werden – unbehandelt enden Erkrankungen oft tödlich.

Ein kleiner Junge liegt mit schwerem Durchfall im Krankenhaus im Jemen

Ein kleiner Junge liegt mit schwerem Durchfall im Krankenhaus in Sanaa, Jemen.

© UNICEF/UN065873/Alzekri

Mit dem Beginn der Regenzeit im Jemen hat sich das Krankheitsrisiko noch erhöht, da die Abwässer durch Müll und Unrat fließen und das Grundwasser verunreinigen. Insbesondere für Kinder, die bereits unzureichend ernährt sind, ist Cholera lebensgefährlich. In Folge des Konflikts und der Wirtschaftskrise leiden im Jemen 385.000 Kinder an akuter lebensgefährlicher Mangelernährung.

Kampf gegen Cholera im Jemen

Der Kampf gegen die Choleraepidemie wird dadurch erschwert, dass viele Gesundheitseinrichtungen nicht mehr funktionsfähig sind. Ärzte und Pflegepersonal haben seit zehn Monaten keine Gehälter mehr erhalten. Maßnahmen gegen Cholera müssen dringend ausgeweitet werden.

UNICEF unterstützt zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation in besonders von der Epidemie betroffenen Landesteilen 626 Behandlungszentren mit oralen Rehydratationssalzen. UNICEF hat auch 828.000 Beutel mit Nährflüssigkeit sowie 140 Tonnen Spezial- und Zusatznahrung für mangelernährte Kinder bereitgestellt. UNICEF unterstützt auch die Reparatur und Wartung von Wasseraufbereitungsanlagen und Pumpen.

UNICEF ruft weiter zu Spenden für die Kinder im Jemen auf.