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UNICEF verstärkt Hilfe für Rohingya-Familien in Bangladesch

Köln

+ + + Letzte Aktualisierung: 18.9.2017, 15:00 Uhr + + +

Lastwagen bringen sauberes Trinkwasser, Hygieneartikel und Materialien zum Bau von Latrinen in die Provinz Cox Bazar. Eine Versorgungskette wurde aufgebaut, über die in den kommenden Tagen und Wochen laufend Hilfsgüter zu den Flüchtlingen gebracht werden.

Bis zu 400.000 Rohingya sind seit dem 25. August aus Myanmar nach Bangladesch geflohen. Nach ersten Schätzungen sind rund 60 Prozent der Flüchtlinge Kinder.

Bangladesch: Eine Gruppe von Flüchtlingen wandert entlang eines Reisfeldes

Flüchtlinge aus Myanmar kommen im Bezirk Cox Bazar, Bangladesch, an. Die meisten von ihnen haben rund 50 bis 60 Kilometer über mehrere Tage zu Fuß zurückgelegt. Sie brauchen dringend Essen, Wasser und Schutz.

© UNICEF/UN0119957/Brown

Die große Zahl der Flüchtlinge sprengt die Aufnahmefähigkeit der bestehenden Lager. Tausende Neuankömmlinge jeden Tag campieren im Freien.

Schutz für Rohingya-Kinder ist riesige Aufgabe

“Es fehlt an allem, besonders kritisch ist der Mangel an Schutzunterkünften, Nahrung und sauberem Wasser”, sagt Edouard Beigbeder, Leiter von UNICEF Bangladesch.

“Unter diesen Bedingungen sind Kinder besonders von lebensgefährlichem Durchfall bedroht. Wir haben eine riesige Aufgabe vor uns, diese extrem verletzlichen Kinder zu schützen.”

UNICEF stellt auch Waschpulver, Seife, Becher und Krüge bereit, um Wasser zu holen. Hinzu kommen Windeln, Handtücher und Sandalen. UNICEF unterstützt die Behörden bei der Wasseraufbereitung sowie beim Transport von Trinkwasser und hilft beim Bau und der Instandsetzung von Brunnen.

Impfkampagne für die geflohenen Rohingya-Kinder in Bangladesch

Gleichzeitig hat eine große Impfkampagne für 150.000 Rohingya-Kinder in den Flüchtlingslagern nahe der Grenze zu Myanmar begonnen. Bei der siebentägigen Impfkampagne gegen Masern, Röteln und Kinderlähmung (Polio) sollen alle Kinder unter 15 Jahren in 68 Siedlungen von geflüchteten Rohingya erreicht werden. UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützen das Gesundheitsministerium, das für die Impfungen zuständig ist. Während UNICEF die Impfstoffe, Spritzen sowie Vitamin-A-Tabletten zur Verfügung stellt, hilft die WHO bei der Planung und Durchführung.

“Masern sind eine sehr ansteckende und gefährliche Krankheit in Nothilfe-Situationen – vor allem für Kinder, die schon mangelernährt und geschwächt sind”, sagte Edouard Beigbeder, der Leiter von UNICEF in Bangladesch. „Bei Tausenden von Kindern, die täglich die Grenze überqueren, sind Impfungen wichtig, um die Ausbreitung von potentiell tödlichen Krankheiten zu verhindern.“

Rohingya-Flüchtlingskinder: Weiter Mittel für die Versorgung benötigt

Die Hilfe wird massiv ausgeweitet. UNICEF hat die internationale Gemeinschaft um 7,3 Millionen US-Dollar für die Versorgung der Flüchtlingskinder in den kommenden vier Monaten gebeten.

Auch Sie können die Hilfe für die Rohingya-Kinder und die UNICEF-Arbeit vor Ort mit einer Spende unterstützen.