Blick in die Welt...!
Wussten Sie, dass junge Mädchen in Bangladesch ihre Körper mit Steroiden vergiften müssen, um älter und wohlgenährt für ihre Freier zu wirken? Haben Sie sich einmal gefragt, welcher Zusammenhang zwischen Ihrem Büro und der Müllhalde Agbogbloshie in Ghana besteht? Und warum ist der Vietnamkrieg für die neunjährige Ly immer noch jeden Tag präsent?
Die Antworten finden Sie auf der weltweit größten Fotomesse „Photokina”, die derzeit in Köln stattfindet. Genauer gesagt, wenn Sie sich Zeit nehmen, die Ausstellung „Kinder. Die Gegenwart der Zukunft“ anzuschauen. Denn hier hängen die besten Fotos und Reportagen des internationalen Wettbewerbes „UNICEF-Foto des Jahres“.
Es ist wie eine kleine Weltreise. Deutschland, Ghana, Nigeria, Somalia, Pakistan, Uganda, Vietnam, Russland, Bangladesch, Tansania, Guatemala, Afghanistan, Nordkorea, Rumänien, Sierra Leone.
Lange bleibe ich vor einer Bilderserie stehen, die junge Mädchen – aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten – in ihren Zimmern zeigt. Sie erzählen mir ohne Worte von den Träumen und Lebensrealitäten der Teenager. Anders die Reportage aus einem Flüchtlingslager in Somalia. In schwarz-weiß dokumentiert sie die Folgen der Krise am Horn von Afrika für die Kinder und ihre Familien – Entwurzelung, Hunger, Perspektivlosigkeit.
Die Themen der Reportagen sind so unterschiedlich wie die Länder, in denen sie entstanden sind. Manche Bilder entlocken mir ein Schmunzeln, andere ziehen mich in ihren Bann oder machen mich betroffen. Allen Fotos ist aber eines gemeinsam: Sie dokumentieren Kinder und ihre Lebensumstände – so unterschiedlich sie auf der Welt sind. Und dies auf eine Art und Weise, die sich manchmal tiefer einprägt als Worte.
Die Ausstellung „Kinder. Die Gegenwart der Zukunft“ ist noch bis Sonntag, den 23. September auf der Photokina zu sehen.