Fotoreportagen

Syrien: Babys und Kinder vor Kälte schützen


von Ninja Charbonneau

Drillinge! Für Vater Saleh beginnt das Jahr 2015 mit großer Freude und großem Schmerz.

Am Neujahrstag werden seine drei Söhne Khaled, Riad und Ahmad geboren. Doch die Mutter, Salehs geliebte Frau Amal, stirbt bei der Geburt.

Syrien: Babys als Flüchtlinge geboren
© UNICEF/Lebanon-2015/Romenzi

Die winzigen Drillinge sind gesund und können wenige Tage später nach Hause – „zu Hause“ heißt für die Babys, die als syrische Flüchtlinge geboren wurden, ein Zelt in einer eingeschneiten informellen Siedlung in Libanon.

Wintereinbruch im Nahen Osten

Anfang Januar hat ein Kälteeinbruch die schwierige Situation der Flüchtlinge im Nahen Osten verschärft. Mindestens sechs Kinder sind in Syrien und Libanon erfroren. Zahlreiche syrische und irakische Kinder, die ihre Heimat verlassen mussten, sind in ihren Zelten und Notunterkünften kaum vor der Kälte geschützt. UNICEF-Mitarbeiter begegnen immer wieder Kindern, die mit nackten Füßen oder Plastiksandalen durch Schnee und Matsch laufen. Viele müssen wegen Bronchitis oder Lungenentzündung behandelt werden.

Syrien: Winter ohne Schuhe
© UNICEF/NYHQ2015-0043/Yurtseve

Hilfe für mehr als 900.000 Kinder

UNICEF tut alles dafür, um möglichst viele Kinder im Winter zu schützen – so wie die Drillingsbabys Khaled, Riad und Ahmad. Sie leben zusammen mit ihrem Vater bei einer Verwandten, die bei der Versorgung der Babys hilft. UNICEF und die Partner-NGO Beyond Association sorgen dafür, dass ein kleiner Heizofen und viele kuschelige Decken die Brüderchen warm halten und genügend Milchpulver da ist. Ein Arzt sieht täglich nach den Babys, die leicht untergewichtig sind.

Insgesamt hat UNICEF in den vergangenen Wochen 900.000 Babys und Kinder in Syrien, Libanon, Jordanien, Irak und der Türkei mit Winterkleidung, Schuhen und Decken versorgt und ihre Unterkünfte und Notschulen mit Planen und Öfen winterfest gemacht.

Syrien: Schwestern aus Aleppo |

Bild 1 von 9 | Die Schwestern Rimas (3) und Suraya (6) stammen aus dem syrischen Aleppo. Die Familie lebt in einer selbst gebauten Notunterkunft in einer informellen Flüchtlingssiedlung in der libanesischen Bekaa-Ebene. Offizielle Camps gibt es für die mehr als eine Million Syrer in Libanon nicht.

© UNICEF Lebanon/ Romenzi
Libanon Flüchtlingscamp: Unterkünfte bieten kaum Schutz

Bild 2 von 9 | In der Bekaa-Ebene in Libanon, in der sich sehr viele syrische Flüchtlinge aufhalten, kann es im Winter minus zehn Grad kalt werden. Die Unterkünfte aus Holz, Wellblech und Planen bieten kaum Schutz vor der Kälte und Feuchtigkeit.

© UNICEF Lebanon/ Romenzi
Syrien: Brennholz, Öl, Gas zum Heizen ist rar

Bild 3 von 9 | Der 70-jährige Mohammed aus dem syrischen Al Gouta schleppt einen kleinen Baum durch den Schnee in der Bekaa-Ebene in Libanon. Brennholz ist in der bergigen Region rar, Öl oder Gas zum Heizen ist für viele Familien unerschwinglich teuer.

© UNICEF Lebanon/ Romenzi
Syrien: Flüchtlinge in der Türkei

Bild 4 von 9 | „Ich friere dauernd, besonders nachts”, sagt Ferit (10). „Am frühen Morgen ist es extrem kalt. Es liegt Schnee auf unserem Zelt.“ Ferit und seine Familie leben in der türkischen Hauptstadt Ankara. Ein Großteil der syrischen Flüchtlinge lebt außerhalb der großen Camps in Städten unter teilweise sehr schlechten Bedingungen; Kinderarbeit ist weit verbreitet. Ferit sammelt Altpapier in den Straßen und geht nicht zur Schule.

© UNICEF/NYHQ2015-0044/Yurtsever
Syrien: Zelte im jordanischen Za’atari Camp

Bild 5 von 9 | Bei Schnee und Sturm sind Anfang Januar einige Zelte im jordanischen Za’atari Camp für syrische Flüchtlinge eingestürzt. Die Familien haben vorübergehend in den von UNICEF betriebenen Schulen und Kinderzentren Zuflucht gefunden.

© UNICEF Jordan
Syrien: Schlammstraße im Za’atari Flüchtlingscamp

Bild 6 von 9 | Nach dem Sturmtief „Huda“ ist der Schnee im Za’atari Flüchtlingscamp wieder geschmolzen – zurück bleibt knöcheltiefer Schlamm.

© UNICEF Jordan/ Fricker
Libanon: UNICEF unterstützt mobile Gesundheitsteams

Bild 7 von 9 | Wegen der Kälte werden viele Kinder krank. UNICEF unterstützt wie hier in Libanon mobile Gesundheitsteams, die Flüchtlingskinder untersuchen und gegen Krankheiten wie Masern und Kinderlähmung impfen.

© UNICEF Lebanon/ Romenzi
Syrien: Familie im Za’atari Flüchtlingscamp

Bild 8 von 9 | Ein kleiner Gasofen bringt etwas Wärme in den Wohncontainer von Azizah und ihren fünf Kindern im Za’atari Flüchtlingscamp in Jordanien. Über ein Gutscheinsystem von UNICEF konnte Azizah im Camp-Supermarkt Winterkleidung für ihre Kinder kaufen.

© UNICEF Jordan/ Fricker
Libanon: Warme Winterkleidung für Kinder

Bild 9 von 9 | UNICEF schützt bereits 900.000 Kinder im Nahen Osten mit warmer Kleidung und Decken vor der Kälte. Bitte machen Sie mit und helfen mit Ihrer Spende!

© UNICEF Lebanon/ Romenzi

Der Winter ist noch nicht überstanden! Bitte helfen Sie mit, die syrischen Kinder vor der Kälte zu schützen. Jeder Euro hilft und wird dringend gebraucht. Vielen Dank!

Ninja Charbonneau
Autor*in Ninja Charbonneau

Ninja Charbonneau ist Pressesprecherin und schreibt im Blog über Hintergründe zu aktuellen Themen.