Pressemitteilung

2023: Eine Politik für Kinder ist dringender denn je

Statement von UNICEF Deutschland vor Beginn des neuen Jahres

Köln

Zum Jahreswechsel appelliert UNICEF Deutschland an die Politik, bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen die Belange von Kindern und Jugendlichen stärker zu berücksichtigen. Die negativen Auswirkungen der aktuellen Umbrüche und anhaltenden Krisen auf das Leben von Kindern und Jugendlichen werden zu häufig übersehen, so die Kinderrechtsorganisation.

Der Krieg in der Ukraine und andere langanhaltende Konflikte, Ernährungsunsicherheit sowie die komplexen Folgen des Klimawandels prägen das Aufwachsen von Kindern in vielen Teilen der Welt. In Deutschland wirkten sich vor allem weiter die Folgen der Covid-19-Pandemie sowie die Inflation mit stark steigenden Kosten für die Familien auf die Entwicklung, Bildung und soziale Teilhabe junger Menschen aus. Sie beeinträchtigen auch die mentale Gesundheit vieler Kinder und Jugendlicher.

„Die Kinder und Jugendlichen haben ein Jahr großer Krisen und Umbrüche erlebt. Der Ukraine-Krieg und die Wirtschafts- und Energiekrise verunsichern viele junge Menschen. In dieser Situation ist eine Politik für Kinder wichtiger denn je. Bund, Länder und Kommunen sind gefordert, der jungen Generation mehr zuzuhören und ihre Belange zu unterstützen“, erklärt Georg Graf Waldersee, Vorstandsvorsitzender von UNICEF Deutschland anlässlich des Jahreswechsels.

„Junge Menschen brauchen die volle Aufmerksamkeit der Politik“

UNICEF Deutschland appelliert an die Politik, im kommenden Jahr die Belange von Kindern und Jugendlichen deutlich stärker als bislang in den Mittelpunkt zu rücken – vor allem von Mädchen und Jungen, die strukturell benachteiligt sind, wie Kinder in ärmeren Haushalten, geflüchtete und migrierte Kinder oder auch Kinder mit Behinderung.

Einige Vorhaben der Bundesregierung für 2023 weisen nach Einschätzung von UNICEF Deutschland in die richtige Richtung, um Kinder und Jugendliche zu stärken. Dazu gehören zum Beispiel der geplante Gesetzentwurf zur Kindergrundsicherung und die Entwicklung des Nationalen Aktionsplans „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ zur Bekämpfung von Kinderarmut. Auch die Pläne zur Verbesserung der mentalen Gesundheit sowie für eine stärkere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen enthalten aus Sicht der Kinderrechtsorganisation gute Ansätze.

„Die Bundesregierung steht vor der Aufgabe, politische Lösungen für komplexe Krisen zu finden. Bei der Bewältigung dieser Herausforderung darf die Situation von Kindern nicht aus dem Blick geraten. Im Gegenteil: junge Menschen brauchen die volle Aufmerksamkeit der Politik und deutlich mehr Rückhalt“, so Georg Graf Waldersee. „Eine wichtige Grundlage hierfür ist die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz, für die es eine breite politische Mehrheit braucht. In dieses zentrale Vorhaben für Kinder muss im nächsten Jahr mehr Bewegung kommen, damit es in der aktuellen Legislaturperiode endlich umgesetzt wird.“

Jenifer Stolz (UNICEF/UNI286732/Chiolo)

Jenifer StolzReferentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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