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Nach Tropensturm „Mocha“: Millionen Kinder in Myanmar und Bangladesch in Gefahr

New York/Köln

Tropensturm Mocha hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen, die das Leben von Millionen Kindern, die bereits unter schwierigen Bedingungen lebten, schwer beeinträchtigt. Obwohl die Stürme seit vergangenem Sonntag nachgelassen haben, besteht weiterhin ein hohes Risiko von Erdrutschen. Auch das Risiko übertragbarer Krankheiten steigt.

Bangladesch: Ein Mädchen steht vor Trümmern.
© UNICEF/UN0842864/Himu

„Erneut müssen einige der verletzlichsten Kinder und Familien weltweit mit einer Krise ringen, die sie nicht verursacht haben. In den Gemeinden, die am stärksten betroffen sind, leiden viele Menschen bereits unter Konflikten, Armut, Instabilität sowie Klima- und Umweltkatastrophen", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. „Während wir die Hilfe für Kinder anschieben wissen wir auch, dass es langfristige Lösungen braucht, um Leben zu retten und Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen.“

Zahlreiche Häuser, Gesundheitseinrichtungen und Schulen wurden durch den Zyklon zerstört. Viele der betroffenen Menschen sind Flüchtlinge oder Binnenvertriebene, die in mangelhaften Behausungen und teils schwer erreichbaren Gebieten leben. Viele sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Die humanitäre Lage gibt insbesondere in Myanmar Anlass zur Sorge. Mehr als 16 Millionen Menschen, darunter 5,6 Millionen Kinder sowie 1,2 Millionen in den Bundesstaaten Rakhine und Chin und in den Regionen Sagaing und Magway befanden sich im Zug des Zyklons. Aufgrund ihrer tiefen Lage sind diese Regionen besonders anfällig für Überschwemmungen und Erdrutsche.

Das Ausmaß der Schäden in Myanmar lässt sich nur schwer abschätzen, unter anderem weil Transport- und Kommunikationsdienste unterbrochen wurden und einige Gebiete aufgrund umgestürzter Bäume und Schutt noch immer nicht zugänglich sind. Laut ersten Berichten sind jedoch auch Kinder unter den Opfern.

In Bangladesch sind insbesondere die Flüchtlingscamps in Cox’s Bazar betroffen. Rund eine Million Rohingya-Flüchtlinge leben dort in notdürftigen Behausungen, darunter 500.000 Kinder. Die Mädchen und Jungen in den dicht besiedelten Camps sind besonders anfällig für Krankheiten und Mangelernährung. Sie sind zudem erhöhten Gefahren wie Vernachlässigung, Ausbeutung und Gewalt ausgesetzt. Das Risiko von Schlammlawinen ist hoch.

Zyklon Mocha ist der stärkste Wirbelsturm, der bislang im Nordindischen Ozean aufgezeichnet wurde. Zwar ist die Anzahl der Todesopfer infolge von Wirbelstürmen laut Wissenschaftler*innen in den letzten Jahren gesunken, insbesondere aufgrund von Katastrophenschutzmaßnahmen. Allerdings sind diese Fortschritte durch den Klimawandel gefährdet. Laut Studien stellt die Häufigkeit und Intensität von Stürmen in den kommenden Jahrzehnten ein großes Risiko für Bangladesch dar.

Wenngleich Cox's Bazar vom direkten Einschlag des Zyklons verschont blieb, sind Tausende Menschen betroffen. Viele der provisorischen Notunterkünfte und Einrichtungen wurden überflutet und durch die heftigen Winde und Regenfälle beschädigt.

Um Kinder und ihre Familien zeitnah mit lebensrettender Hilfe zu erreichen, ist der Zugang zu den betroffenen Gebieten in beiden Ländern jetzt besonders wichtig. Gemeinsam mit seinen Partnern stellt UNICEF in Bangladesch und Myanmar Hilfsgüter bereit, um die Hilfsmaßnahmen in den Bereichen Wasser- und Sanitärversorgung, Kinderschutz, Gesundheit, Ernährung und Bildung zu verstärken.

Service für die Redaktionen

» Video- und Bildmaterialen aus Bangladesch stehen hier zur Verfügung.

» Video- und Bildmaterialen aus Myanmar stehen hier zur Verfügung.

Rudi Tarneden (UNICEF/Dirk Gebhardt)

Rudi TarnedenPressesprecher

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