News

UN-Geberkonferenz: Drohende Hungersnot im Jemen – UNICEF ruft zu Spenden auf

Köln

Kinder im Jemen zahlen den härtesten Preis in dem seit zwei Jahren andauernden Bürgerkrieg. Sie brauchen dringend internationale Hilfe.

Jemen: Vertriebenes Kind mit leerer Dose in Notunterkunft
© UNICEF Yemen/Abdo Al-Kareem

Die wichtigsten Fakten zur Lage im Jemen von UNICEF:

  • Bis Ende März 2017 wurden 1.546 Kinder bei Bombardierungen und Kämpfen getötet. Über 2.450 wurden verletzt. Die tatsächliche Zahl der Opfer ist vermutlich höher.
  • Offiziell wurden fast 1.600 Kinder registriert, die von bewaffneten Gruppen als Soldaten eingesetzt wurden – dies ist vermutlich nur die Spitze eines Eisbergs.
  • Durch die Nahrungsmittelunsicherheit und den Zusammenbruch der medizinischen Infrastruktur sind zehn Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen.
  • Fast 500.000 Kinder leiden an schwerer akuter Mangelernährung. Sie sind besonders von Krankheiten bedroht. Auch wenn sie überleben, wird ihre gesamte Entwicklung beeinträchtigt sein.
  • Die Wasserversorgung ist in vielen Städten unterbrochen. Krankheiten wie lebensgefährlicher Durchfall oder Hautkrankheiten sind auf dem Vormarsch.
  • 80 Prozent der Familien müssen sich verschulden um zum Beispiel Nahrungsmittel zu kaufen. Viele Familien haben nur eine oder zwei Mahlzeiten am Tag zu essen.
  • In der Not schicken Eltern ihre Kinder arbeiten oder erlauben ihnen, sich bewaffneten Gruppen anzuschließen. Töchter werden früh verheiratet in der Hoffnung ihnen Sicherheit zu geben.
  • Lehrer haben seit einem halben Jahr kein Gehalt mehr bekommen. Schätzungsweise 4,5 Millionen Kinder können deshalb wahrscheinlich das Schuljahr nicht beenden.

Spenden für Hilfe im Jemen dringend benötigt

Trotz Gewalt und Unsicherheit leistet UNICEF lebensrettende Hilfe für die Kinder im Jemen. Seit Beginn des Konflikts im Frühjahr 2015 hat UNICEF medizinische Hilfe und die Versorgung von mangelernährten Kindern in Gesundheitsstationen und durch mit mobilen Teams unterstützt.

Hierdurch wurden über 2,3 Millionen Kinder und 600.000 schwangere Frauen und stillende Mütter erreicht. Fünf Millionen Kinder wurden gegen Kinderlähmung geimpft. Von Januar 2016 bis Februar 2017 erhielten rund 690.000 Kindern eine Masernschutzimpfung.

Jemen: UNICEF Helferin untersucht Jungen auf akute Mangelernährung

Bild 1 von 5 | UNICEF-Helfer untersuchen Kinder auf akute Mangelernährung und versorgen sie mit überlebenswichtiger Spezialnahrung.

© UNICEF Yemen/Magd Farid
Jemen: Ein Junge wird gegen Polio geimpft.

Bild 2 von 5 | Hier impfen UNICEF-Helfer einen Jungen gegen Polio. Schon zwei kleine Tropfen je Impfdosis schützen zuverlässig vor der ansteckenden Erkrankung.

© Moohi Al-Zikri
Jemen: Ein Junge mit Wasserkanistern

Bild 3 von 5 | Auch die Trinkwasserversorgung der Menschen ist betroffen. Kinder und ihre Familien versuchen sich mit Wasservorräten auszustatten.

© UNICEF Yemen/Moath Algabal
Jemen Krieg: Menschen stehen Schlange mit Wasserkanister

Bild 4 von 5 | Wie hier in der Hauptstadt Sana‘a bemüht sich UNICEF, die Trinkwasserversorgung mit Wassertanks bestmöglich aufrechtzuerhalten.

© UNICEF/UN057350/Algabal
Jemen: UNICEF-Hilfslieferungen treffen in Sana‘a ein

Bild 5 von 5 | UNICEF-Hilfsgüter wie Medikamente und medizinisches Gerät erreichen die Menschen bereits. Es werden jedoch dringend weitere Lieferungen benötigt, um die Versorgung vor Ort zu verbessern.

© UNICEF Yemen/Abdulsalam Ebrahim

UNICEF weitet die Hilfe vor Ort weiter aus und ruft Regierungen und Öffentlichkeit dringend zu Spenden für die Kinder im Jemen auf!