Pressemitteilung

UNICEF: Die Kinder in Afghanistan brauchen sofortige Hilfe!

G20-Sondergipfel zu Afghanistan am 12.10.

Köln

3,2 Millionen Kinder bis Ende des Jahres akut mangelernährt / Gesundheitssystem vor Kollaps

Anlässlich des heute stattfindenden G20-Sondergipfels zu Afghanistan warnt UNICEF vor den Folgen der dramatischen Gesundheits- und Ernährungskrise in dem Land. Der bald heraufziehende Winter am Hindukusch bringt die Kinder in tödliche Gefahr.

Nach letzten Schätzungen werden bis Ende des Jahres 3,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren an akuter Mangelernährung leiden – bis Ende des Jahres könnten eine Million Kinder so schwer mangelernährt sein, dass sie sterben könnten. Zehn Millionen Mädchen und Jungen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Afghanistan: Bei einem Mädchen wird der Armumfang gemessen.

Die zweijährige Fatima wird in einem von UNICEF unterstützten Gesundheitszentrum in Herat untersucht.

© UNICEF/UN0511133/Bidel

Auch in der aktuellen Krise und nach dem Abzug vieler internationaler Akteure leistet UNICEF zusammen mit seinem großen Netzwerk an Partnern umfangreiche Hilfe in Afghanistan und weitet seine Maßnahmen aus. Mehr als 300 UNICEF-Mitarbeiter*innen sind im Einsatz, um die Hilfe für bedrohte Kinder und Familien rechtzeitig vor dem Winter auszuweiten.

Wo immer es möglich ist, sorgt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen für sauberes Trinkwasser, versorgt mangelernährte Kinder mit lebensrettender Erdnusspaste und impft Babys und Kleinkinder. Seit Beginn des Jahres hat UNICEF dazu beigetragen, mehr als 210.000 Kinder zu behandeln, die an schwerer akuter Mangelernährung leiden.

„Die an vielen Orten schlimme Lage der Kinder wird sich in den kommenden Wochen noch mehr verschlechtern, wenn nicht das Gesundheitssystem schnellstens stabilisiert und gefährdete Kinder mit dem Nötigsten versorgt werden“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Das UNICEF-Team in Afghanistan berichtet von herzzerreißenden Situationen in Gesundheitsstationen, in denen es an allem fehlt: an Personal, Medikamenten, Krankenbetten und medizinischer Ausrüstung, insbesondere in ländlichen Regionen. Vor allem jetzt, wo der eisige Winter vor der Türe steht, ist die humanitäre Hilfe ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Mädchen und Jungen können nicht warten. Sie brauchen jetzt unsere Hilfe.“

Das Gesundheitssystem in Afghanistan steht kurz vor dem Kollaps.

Insbesondere in den ländlichen Regionen sind viele Gesundheitseinrichtungen nicht funktionsfähig. Gleichzeitig erschüttern eine schwere Dürre, Gewalt sowie die Covid-19-Pandemie das Land. Vielerorts bedrohen Masern-Ausbrüche und schwere Durchfallkrankheiten das Leben der Kinder.

„UNICEF und seine Partner können an vielen Orten innerhalb Afghanistans die Not lindern. Gemeinsames rasches Handeln muss jetzt oberste Priorität haben - für das Überleben der Kinder“, sagte Christian Schneider.

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Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

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