Hunger, Armut und Konflikte bestimmen das Leben im Kongo
Diese zwei Mädchen (oben im Bild) könnten jetzt im Kindergarten oder in der Schule sein. Sie könnten unbeschwert spielen und lernen. Stattdessen sind sie auf der Flucht vor einem blutigen Konflikt. Mit dem Krieg einher geht der Hunger, der tausende Kinder im Kongo in Lebensgefahr bringt. Die beiden Geschwister leben in einer Notunterkunft im Ostkongo. So wie unzählige andere Kinder im Land haben sie bereits Gewalt miterleben müssen, die kein Kind jemals sehen sollte.

Mehrere Millionen Menschen im Kongo sind Flüchtlinge im eigenen Land. Sie fliehen vor Konflikten und dem Hunger.
© UNICEF/UN0783798/Lawson TancredIn der Demokratischen Republik Kongo kämpfen seit Jahren verschiedene bewaffnete Gruppen gegeneinander. Millionen Menschen sind auf der Flucht, um der Gewalt zu entkommen. Dadurch können sie ihre Felder nicht mehr bewirtschaften, und die Ernten fallen noch geringer aus als sonst. Die Vorräte in der Demokratischen Republik Kongo sind längst aufgebraucht, und die Hungerkatastrophe ist gewaltig: 1,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind schwer mangelernährt und brauchen dringend Spezialnahrung, um zu überleben (Stand: Dezember 2022).
UNICEF-Hilfe in der Demokratischen Republik Kongo
Die humanitäre Katastrophe in der Demokratischen Republik Kongo ist eine der schlimmsten weltweit. In den Medien wird nur wenig darüber berichtet. UNICEF-Helfer*innen sind aber seit vielen Jahren für die Kinder im Kongo aktiv. Sie setzen alles daran, den Kindern eine gesunde und sichere Zukunft zu ermöglichen, und konnten schon vielen Kindern helfen.

Seit vielen Jahren arbeiten wir für die Kinder im Kongo und konnten schon Millionen Kindern helfen. Mit Ihrer Spende sorgen wir dafür, dass wir auch in Zukunft weiter für die Kinder im Kongo da sein werden.
© UNICEF/UN0663384/WengaUnsere Hilfe gegen Mangelernährung
Die Ernährungslage in der Demokratischen Republik Kongo ist seit Jahren für Hunderttausende Kinder im Land kritisch. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Hunger leidenden Menschen 2022 sogar noch weiter gestiegen.
Mit verschiedenen Maßnahmen arbeiten wir im Kongo daran, die Kinder noch besser vor Mangelernährung zu schützen: Wir klären werdende Mütter auf, dass Stillen die beste Ernährung für die ersten Lebensmonate der Babys ist. So möchten wir den Anteil der ausschließlich gestillten Säuglinge immer weiter erhöhen.
Kinder, die unsere Gesundheitshelfer*innen als mangelernährt diagnostiziert haben, werden von uns schnell und wirksam behandelt: Mit einer speziellen therapeutischen Nahrung, der Erdnusspaste, kommen sie innerhalb weniger Wochen wieder zu Kräften.

Bild 1 von 7 | Dr. Badianga Kumbu arbeitet in einem Krankenhaus der Kasai-Region, in der besonders viele Menschen hungern. Mit einem Stethoskop hört er Herztöne und Atmung des Babys Marie ab. Die Untersuchung ist der erste Schritt für ein mangelernährtes Kind, um wieder gesund zu werden.
© UNICEF/UN0162302/Tremeau
Bild 2 von 7 | Auch das Messen gehört zur Untersuchung dazu: Ist das Kind groß und schwer genug für sein Alter? Und wie ist der Umfang seines Oberarmes? Anhand dieser Werte kann UNICEF schnell bestimmen, ob ein Kind unterernährt ist.
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Bild 3 von 7 | Im Krankenhaus in Mbuji-Mayi bereitet sich Dr. Badianga Kumbu gewissenhaft auf seine Nachmittags-Visite vor: Er sieht sich seine Notizen durch und achtet besonders darauf, ob die Kinder genug zugenommen haben und gewachsen sind.
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Bild 4 von 7 | Ntumba Beya ist mit ihrem Enkel Antoine in ein Gesundheitszentrum der Kasai-Region gereist. Antoine ist mangelernährt und hungert. Er wird hier kostenlos behandelt. Ntumba Beya hat nicht genug Essen für Antoine, weil sie im letzten Jahr nichts aussäen konnte.
© UNICEF/UN0184752/Tremeau
Bild 5 von 7 | Auch Mbuyi ist mangelernährt. Seine Großmutter, Massanka Kalala, hatte ihn ins Krankenhaus gebracht. Während seiner Behandlung weicht sie nicht von seiner Seite. Mbuyi erhält Infusionen und Spezial-Nahrung gegen den Hunger, die ihn wieder zu Kräften bringen soll.
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Bild 6 von 7 | Dieser Junge ist mitten in der Hungerkrise an Cholera erkrankt – einer lebensgefährlichen Durchfallerkrankung. Über eine Infusion bekommt sein Körper jetzt ausreichend Flüssigkeit und Mineralstoffe. So sorgen die Ärzte dafür, dass sein Körper nicht austrocknet.
© UNICEF/UN0157538/Tremeau
Bild 7 von 7 | Dr. Badianga Kumbu ist zufrieden: Nach der Behandlung geht es diesem Mädchen jetzt so gut, dass sie wieder nach Hause darf. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende gegen den Hunger, dass noch mehr Kinder im Kongo medizinisch gut versorgt werden!
© UNICEF/UN0162310/TremeauImpfkampagnen gegen Masern
Unter den hochansteckenden Krankheiten haben sich vor allem die Masern im Kongo in den letzten Jahren wieder ausgebreitet: Mehr als 120.000 Verdachtsfälle wurden 2022 gemeldet, weit über 1.000 Menschen starben daran. Ein Großteil der Todesopfer sind Kinder unter fünf Jahren.
Millionen Kinder im Kongo haben keinen Impfschutz gegen die Masern. Damit sie wirksam geschützt sind, brauchen sie zwei Impfungen. Wir führen deshalb große Impfkampagnen gegen Masern durch. Allein 2023 werden wir mehrere Millionen Kinder im Kongo gegen die Masern impfen.
UNICEF hilft Hunderttausenden unterernährten Kindern mit therapeutischer Nahrung (zum Beispiel Erdnusspaste und Spezialmilch) gegen den Hunger.
Durch Flucht und Gewalt traumatisierte Kinder brauchen Ansprechpartner*innen, um über ihre Nöte und Sorgen zu sprechen. UNICEF bietet ihnen in kinderfreundlichen Zentren genau diese Möglichkeit an – und auch die Chance, dort mit anderen Kindern zu spielen.
UNICEF kümmert sich um die Wasserversorgung für Hunderttausende Menschen im Kongo – damit die Familien Wasser haben zum Kochen, Waschen und um sich vor Krankheiten zu schützen.
UNICEF führt große Impfaktionen durch, um die Kinder vor Krankheiten zu schützen. 2023 werden wir voraussichtlich über 10 Millionen Kinder im Kongo gegen die gefährlichen Masern impfen.

Danke an alle Spender*innen, die unsere Arbeit für die Kinder im Kongo unterstützen und sich mit uns gegen Hunger und Mangelernährung engagieren!
© UNICEF/UN0559940/DubourthoumieuDer Kongo hat rund 92 Millionen Einwohner. Das Land ist flächenmäßig mit 2.344.858 km² extrem groß (mehr als 6-mal so groß wie Deutschland). Es ist ein sehr geburtenstarkes Land: Jede Frau bringt durchschnittlich sechs Kinder zur Welt. Ein Viertel aller Frauen im Kongo sind noch unter 18 Jahren alt, wenn sie das erste Mal Mutter werden. Gleichzeitig sind Müttersterblichkeit und Kindersterblichkeit im Kongo sehr hoch.
Ethnien — Sprachen — Rohstoffe
Mehr als 200 verschiedene Ethnien leben im Land. Ähnlich viele Sprachen werden im Kongo gesprochen. Der Kongo ist zwar reich an Rohstoffen und Bodenschätzen, aber u.a. durch Korruption und Ausbeutung eines der ärmsten der Welt. Fast 80 Prozent der Kongolesen haben weniger als zwei US-Dollar täglich, um zu überleben.
Unabhängigkeit und Kriege
1960 wurde der Kongo unabhängig. Davor war das Land eine belgische Kolonie. Das Land ist politisch schon seit mehreren Jahrzehnten extrem instabil. Seit den 90-er-Jahren gab es im Kongo mehrere schwere Kriege zwischen unterschiedlichen Rebellengruppen. Vor allem im Osten des Kongos finden bis heute brutale Kämpfe verschiedener bewaffneter Gruppen statt. Dazu gehört auch die in der Provinz Nord-Kivu aktive Rebellengruppe M23.
Infektionskrankheiten
Hinzu kommt, dass es im Kongo zahlreiche lebensgefährliche Krankheiten gibt, aber ein nur sehr unzureichendes Gesundheitssystem. So kam es in den letzten Jahren wiederholt zu lokalen Ausbrüchen des Ebola-Virus. Auch Masern und Cholera haben Tausende Kinder infiziert, viele sind daran gestorben.
Spenden Sie jetzt für die Nothilfe im Kongo
Die Hungerkrise im Kongo bringt immer mehr Kinder in Lebensgefahr. UNICEF ist an ihrer Seite und tut alles dafür, Leben zu retten. Helfen sie mit!