Kindersoldaten im Kongo: Dieser Junge hat es geschafft, aus einer bewaffneten Gruppe zu fliehen.

Hilfe für Kindersoldat*innen und missbrauchte Kinder

Héritier* (Foto oben) aus dem Kongo erzählt, warum er sich als 14-Jähriger einer bewaffneten Gruppe im Kongo angeschlossen hatte: "Ich hatte manchmal tagelang kein Essen. Ich hoffte, dass ich dort ein besseres Leben haben würde." Doch Héritier lernte vor allem, andere Menschen zu überfallen und zu bedrohen. Nach einigen Monaten gelang ihm die Flucht, und nach einer Übergangszeit konnte er mit seiner Familie wieder vereint werden. "Heute lebe ich ruhig", sagt der jetzt 17-Jährige und ist stolz darauf, dass er aus der Rebellengruppe ausgestiegen ist. Sein Traum ist es, Mechaniker zu werden.

Auch der 13-jährige Joseph* (siehe Video) war Kindersoldat in der Demokratischen Republik Kongo. Tausende Kinder wie er werden gezwungen, als Kindersoldat*innen zu kämpfen und selbst zu töten.

(* Namen zum Schutz der Kinder geändert)

Joseph ist eines der Kinder, für die UNICEF eine Freilassung erwirkt hat. Er erzählt in unserem Video, wie schlimm es für ihn ist, an seine Zeit als Kindersoldat zurückzudenken. Jetzt lebt er in einem speziellen Zentrum für ehemalige Kindersoldat*innen. Dort wird er betreut und kann mit psychologisch geschulten Mitarbeitenden über seine schlimmen Erlebnisse sprechen. So wird er langsam wieder an ein normales Leben herangeführt.

Gewalt gegen Mädchen

„Ich möchte, dass meine Eltern wieder glücklich und stolz auf mich sein können“, sagt Sifa (Name geändert). Sie wurde mit acht Jahren vergewaltigt. Ein Trauma für sie und ihre Familie, das sie für den Rest ihres Lebens nicht einfach ablegen kann.

Kongo: Vergewaltigung und Missbrauch von Mädchen

Sifa (Name geändert), die mit acht Jahren vergewaltigt wurde.

© UNICEF/DRC/2010/Sarano
Blog

Kindersoldaten in Afrika und weltweit: Kindheit zwischen Waffen

Sie alle sind noch Kinder, aber durch die Gewalt, die ihnen angetan wurde, sind Kindersoldat*innen oft besser im Umgang mit dem Gewehr als im Kopfrechnen. Bei Kindern in der Demokratischen Republik Kongo ist das, wie bei Héritier, Joseph und Sifa, leider nicht ungewöhnlich.

Jahrelanger brutaler Bürgerkrieg

Der Kongo wird seit Jahren vom Bürgerkrieg beherrscht. Millionen Kinder sind auf der Flucht, haben ihre Eltern verloren oder wurden von Milizen gefangen genommen. Ein großer Teil der Kinder ist mangelernährt. Trotzdem wird in der Öffentlichkeit über diesen grausamen Konflikt kaum berichtet. Umso wichtiger ist es für UNICEF, für die Kinder dieser "vergessenen Krise" da zu sein – zuverlässig und dauerhaft. UNICEF ist schon seit Jahren in der Demokratischen Republik Kongo aktiv, um den Kriegskindern ein besseres Leben zu ermöglichen.

Kinder im Krieg brauchen unsere Hilfe!

Die Kinder sind die ersten Opfer des grausamen Krieges im Kongo. Viele von ihnen leiden extrem unter der Gewalt, die sie miterleben mussten. Sie brauchen psychologische Hilfe, um ihre Traumata verarbeiten zu können.

© UNICEF/UN0156470/Vockel

Ausgelöst durch den Bürgerkrieg und verstärkt durch die Armut im Land, spielt sich im Kongo für die Kinder momentan eine gewaltige Hungerkatastrophe ab. Erfahren Sie mehr zur Hungerkrise im Kongo.

Helfen Sie mit uns den Kindern im Kongo

UNICEF tritt den Folgen des Krieges an vielen Orten der Demokratischen Republik Kongo entgegen und lindert die Not der Familien.

Jetzt spenden und Kindern im Kongo helfen

Kein sicherer Ort für Kinder im Kongo

Die gezielte Gewalt gegen Kinder ist Teil der Kriegsführung von bewaffneten Truppen im rohstoffreichen Osten Kongos. Sie dient dazu, die Gegner zu demoralisieren und die Bevölkerung zu erniedrigen – und hat für die Kinder furchtbare Folgen:

  • Kindersoldat*innen: Sie werden entführt, mit Alkohol und Drogen gefügig gemacht und gezwungen, gegen die eigenen Dörfer oder Familien zu kämpfen und Menschen zu töten. In speziellen Zentren für ehemalige Kindersoldat*innen lernen die Kinder: Sie sind nicht schuld! Und: Mit Unterstützung von UNICEF kann für sie ein neues Leben beginnen.
  • Vergewaltigte Mädchen: Bewaffnete Männer vergewaltigen gezielt Frauen und Mädchen. Oft so brutal, dass sie schwerste innere Verletzungen erleiden und inkontinent werden. Manche Mädchen werden schwanger von ihren Folterern und müssen – selbst noch Kind – ein Baby versorgen. Die Opfer brauchen teils Operationen und medizinische Hilfe, monatelang. Aber auch ihre seelischen Wunden müssen heilen. Häufig empfinden die Opfer die sexualisierte Gewalt als Schande.
  • Flüchtlingskinder: Sie haben durch Flucht und Vertreibung ihr Zuhause verloren – manches Kind auch Mutter, Vater oder andere Familienmitglieder. Sie brauchen dringend Hilfe. Ihnen soll bei der Suche nach der Familie geholfen werden. Oder sie sollen alternativ in einer Notunterkunft oder einer Pflegefamilie Zuflucht finden können, um an einem sicheren Ort neu anfangen zu können.
Rechnen statt Schießen: Jugendliche beim Schulunterricht

Bild 1 von 4 | Für diese ehemaligen Kindersoldat*innen steht heute Rechnen auf dem Stundenplan. Sie lernen auch, wie sie respektvoll und friedlich miteinander umgehen können. Die Lehrer in diesem Zentrum sind für sie wichtige Bezugspersonen und Vorbilder.

© UNICEF/UN0185839/Tremeau
Jugendliche ehemalige Kindersoldaten bei der Gartenarbeit

Bild 2 von 4 | Ein weiterer Schwerpunkt in den Übergangszentren für ehemalige Kindersoldat*innen sind ganz praktische Tätigkeiten – wie z.B. die Gartenarbeit. Mit den eigenen Händen etwas Sinnvolles zu schaffen, ist für viele der Kinder ein ganz neues Gefühl.

© UNICEF/UN073209/Dubourthoumieu
Kindersoldaten im Kongo sind vor allem selbst Opfer der Gewalt

Bild 3 von 4 | Der 16-jährige Albert wurde auf seinem Heimweg von bewaffneten Rebellen aufgegriffen. "Mit einem Messer zwangen sie mich mitzumachen", erinnert er sich. Später wurde er von anderen Soldaten angeschossen. Seine Wunden heilen nur langsam.

© UNICEF/UN0185831/Tremeau
Kongo: UNICEF setzt sich für die missbrauchte und ausgebeutete Kinder ein.

Bild 4 von 4 | Dank intensiver Betreuung in speziellen Übergangszentren können die Kinder wieder in ein „normales Leben“ integriert werden. Die Kinder im Kongo haben ein friedliches Leben verdient. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende!

© UNICEF/UN073210/Dubourthoumieu

Was UNICEF mit Ihren Spenden bewirkt

Rückkehr für ehemalige Kindersoldat*innen: Immer wieder trägt UNICEF durch Verhandlungen dazu bei, dass Kinder und Jugendliche aus den Händen von Rebellengruppen befreit werden können. Mit Ihrer Spende hilft UNICEF den ehemaligen Kindersoldat*innen, sich nach ihrer Befreiung ein neues Leben aufzubauen. Die Kinder kommen zunächst in Übergangszentren unter. Mitarbeitende lokaler Organisationen finden heraus, woher die Kinder kommen und ob sie zurück nach Hause können oder ob eine Pflegefamilie gebraucht wird. Die Helfer*innen organisieren erste Treffen und begleiten die Rückkehr der Kinder.

Hilfe für Flüchtlingskinder: UNICEF hilft auch den Kindern, die vor dem Krieg flüchten mussten und ohne ihre Familien ganz auf sich alleine gestellt sind. Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort suchen wir neue Zufluchtsorte für die Mädchen und Jungen. Die Mitarbeitenden der lokalen Organisationen im Kongo vermitteln die Kinder entweder zurück zu ihrer eigenen Familie oder in ein neues Zuhause in einer Pflegefamilie. Für die Kinder bedeutet dies einen großen Schritt hin zu einem "normalen" Kinderalltag.

Zuflucht und medizinische Hilfe für vergewaltigte Mädchen: UNICEF schult Ärzt*innen und Pfleger*innen und versorgt vergewaltigte Mädchen mit Medikamenten, die sie vor einer HIV-Infektion schützen. Vergewaltigungsopfer erhalten auch die nötigen Operationen und bekommen psychologische Unterstützung. UNICEF bietet ihnen außerdem die Möglichkeit, einen Beruf zu lernen. In entlegene Regionen schicken wir mobile Teams, damit die Opfer auch dort Hilfe erhalten.

Kongo: Machen Sie einen Unterschied – mit Ihrer Spende

Helfen Sie mit uns den Mädchen und Jungen im Kongo – jede Spende zählt für ein Kind, das Furchtbares durchmachen musste. Danke an alle Unterstützer*innen!

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Mit jeder Spende für ein UNICEF-Hilfsprojekt unterstützen Sie die Umsetzung der Kinderrechte und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.