16 Millionen Kinder von Überschwemmungen in Asien betroffen
UNICEF weitet Hilfe für Kinder und Familien aus
Die wochenlangen Monsunregenfälle in Asien haben die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen zerstört. UNICEF schätzt, das rund 16 Millionen Kinder und ihre Familien dringend lebensrettende Hilfe brauchen.
“Kinder haben ihr Zuhause, ihre Schulen, Freunde und Angehörige verloren. Es besteht die Gefahr, dass das Schlimmste noch nicht überstanden ist, da mit weiteren Regenfällen und Überschwemmungen gerechnet werden muss”, sagte Jean Gough, UNICEF-Regionaldirektor für Südasien.
Seit Mitte August wurden 1.288 Tote gezählt. Über 45 Millionen Menschen sind von der Naturkatastrophe betroffen. Weil Straßen, Brücken, Eisenbahntrassen und Flughäfen beschädigt wurden, sind zahlreiche Gebiete von der Außenwelt abgeschlossen. Die Kinder brauchen dringend sauberes Wasser und Hygieneartikel um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern. Weiter brauchen sie Nahrung und sichere Orte in den Notunterkünften.
UNICEF arbeitet vor Ort in enger Abstimmung mit den humanitären Partnerorganisationen, lokalen Behörden und den Regierungen um die Hilfe auszuweiten und Kinder und Familien mit dem Nötigsten zu versorgen.
“Viele Schulen sind zerstört oder schwer beschädigt. Dies bedeutet, das Hunderttausende Kinder in den kommenden Wochen nicht zur Schule gehen können”, sagte Gough. “Es ist sehr wichtig, dass die Kinder schnell wieder zur Schule gehen können, damit sie ein Stück Normalität zurrückgewinnen während alles andere im Chaos versinkt.”
In Bangladesch sind allein acht Millionen Menschen von den Fluten betroffen, darunter drei Millionen Kinder. Fast 700.000 Häuser und rund 2.300 Schulen sind beschädigt oder zerstört. Gefährliche Durchfallerkrankungen verbreiten sich.
UNICEF unterstützt die Reinigung und die Reparatur zehntausender Brunnen und stellt Tabletten zur Wasserreinigung, Hygieneartikel, Wasserkanister und Seife zur Verfügung. Gemeinsam mit den lokalen Behörden organisiert UNICEF die Einrichtung von Notschulen, so bald die Wasserstände zurückgehen. Kinder erhalten Lernutensilien.
In Nepal leiden 1,7 Millionen Menschen unter den Überschwemmungen, darunter 680.000 Kinder. Über 350.000 von ihnen haben ihr zu Hause verloren. Fast 2.000 Schulen sind verwüstet oder zerstört.
In den Flutgebieten wird eine Impfkampagne gegen Masern und Tetanus vorbereitet. 80.000 Kinder unter fünf Jahren sollen in den nächsten Tagen geimpft werden. Die Familien erhalten auch Informationen, wie sie ihre Kinder vor Mangelernährung schützen können. UNICEF verteilt Materialien zur Wasserreinigung, Wasserkanister, imprägnierte Moskitonetze, Hygieneartikel, Plastikplanen sowie Medikamente zur Behandlung von Durchfallerkrankungen.
In Indien sind in den vier nördlichen Bundesstaaten 31 Millionen Menschen von den Fluten betroffen, darunter 12,3 Millionen Kinder. Über 800.000 Häuser sind unbewohnbar. Mehr als 15.000 Schulen wurden beschädigt.
UNICEF unterstützt die Behörden in den betroffenen Bundesstaaten Assam, Bihar und Uttar Pradesch bei der Planung und Koordination von Hilfsmaßnahmen. In Bihar wurden über neun Millionen Menschen durch eine Informationskampagne zu sauberem Trinkwasser und Hygiene erreicht.