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Erdbeben in Haiti: Mehr als eine halbe Million Kinder von Krankheiten wie Cholera und Malaria bedroht

Port-au-Prince/ Panama City/ Köln

Mehr als eine halbe Million Kinder im Südwesten von Haiti haben seit dem Erdbeben keinen Zugang mehr zu Unterkünften, Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Dadurch steigt die Gefahr einer Ansteckung mit durch Wasser übertragbare Krankheiten wie akute Atemwegsinfektionen, Durchfall, Cholera und Malaria steigt.

UNICEF-Mitarbeiter stellt sauberes Wasser aus einer Pumpe bereit.

Kinder und ihre Familien in Marceline haben Zugang zu sauberem und sicherem Wasser in einer der vier von UNICEF unterstützten Wasserstationen in Les Cayes, Haiti.

© UNICEF/UN0504692/Rouzier

„Das Leben von Tausenden vom Erdbeben betroffenen Kindern und Familien ist in Gefahr, weil sie keinen Zugang zu sicherem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene haben", sagte Bruno Maes, UNICEF-Leiter in Haiti. „Seit Februar 2019 wurde in Haiti keine Cholera mehr gemeldet, doch wenn wir jetzt nicht gegensteuern ist das erneute Auftreten von Cholera und anderen durch Wasser übertragbaren Krankheiten eine Bedrohung, die von Tag zu Tag zunimmt."

Vor dem Erdbeben verfügte lediglich etwas mehr als die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen in den drei am stärksten betroffenen Departements über grundlegenden Zugang zu Wasserdienstleistungen. Nach dem Erdbeben haben fast 60 Prozent der Menschen in dieser Region keinen Zugang zu sauberem Wasser. Tausende von Menschen, deren Häuser eingestürzt sind, haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen, was zum Teil auf die durch das Erdbeben verursachten Schäden zurückzuführen ist.

Gemeinsam mit der Nationalen Direktion für Wasser und Sanitärversorgung (DINEPA) und Partnern aus der Zivilgesellschaft sorgt UNICEF dafür, den Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene für die betroffenen Familien zu verbessern.

Eine Woche nach dem Erdbeben hat UNICEF mehr als 65.000 Wasserreinigungstabletten, 41 Wasserbehälter, drei Wasseraufbereitungsanlagen und Hygienesets für Familien verschickt. UNICEF ist die einzige UN-Organisation, die die betroffene Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgt und plant, 500.000 Menschen mit Hilfe im Bereich Wasser und Hygiene zu erreichen.

„Unsere Bemühungen, sauberes Trinkwasser zu liefern, entsprechen nicht dem dringenden Bedarf in allen betroffenen Gebieten“, so Maes. „In einigen Gemeinden wächst die Ungeduld und manchmal auch die Frustration, und das ist verständlich. Aber es hilft nicht, die Hilfsmaßnahmen zu behindern. In den vergangenen Tagen mussten wir unsere Aktivitäten zur Verteilung von Hygieneartikeln aufgrund von Spannungen vorübergehend einstellen. Zusammen mit finanziellen Engpässen schränkt Unsicherheit unsere lebensrettende Hilfe ein."

UNICEF fordert die lokalen Behörden auf, sichere Bedingungen für die Arbeit der humanitären Organisationen zu schaffen und die Hilfsmaßnahmen für die vom Erdbeben betroffenen Gemeinden auszuweiten. Das Erdbeben vom 14. August hat die ohnehin schon schwierige humanitäre Lage in Haiti weiter verschärft.


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Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

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