

Cholera: Eine große Gefahr für Kinder auf der ganzen Welt
Weltweit nehmen die Fälle von Cholera zu und gefährden insbesondere Kinder. Erfahren Sie, warum es zu Ausbrüchen der gefährlichen Infektionskrankheit kommt und was UNICEF tut, um Kinder zu schützen.
Seit Anfang 2023 haben 24 Länder Cholera-Fälle an die Weltgesundheitsorganisation gemeldet. Der afrikanische Kontinent ist besonders stark betroffen: 14 Ländern verzeichnen dort seit Jahresbeginn neue Infektionen.
In den meisten dieser Länder war zuvor jahrzehntelang kein einziger Fall der hochinfektiösen Krankheit aufgetreten. Wieso kommt es nun zu so vielen neuen Ausbrüchen in Ländern, die als von Cholera befreit galten?
Was Sie über Cholera wissen müssen
Cholera ist eine Darminfektion. Sie wird durch Lebensmittel oder Wasser verursacht, die mit dem Bakterium Vibrio cholerae kontaminiert sind. Verunreinigtes Trinkwasser ist der häufigste Infektionsherd für Kinder und Familien. Nach vorsichtigen Schätzungen von Forscher*innen gibt es jedes Jahr weltweit bis zu vier Millionen Cholerafälle und bis zu 143.000 Todesfälle.

Ende 2022 verursachten verheerende Überschwemmungen in Pakistan den Ausbruch von Cholera.
© UNICEF/UN0701707/ZaidiWas verursacht Cholera?
Die Magen-Darm-Infektion ist hoch ansteckend und kann sich daher schnell ausbreiten. Verunreinigtes Trinkwasser und Nahrungsmittel sowie mangelnde Hygiene sind Nährböden für Cholera-Bakterien. Mangelernährte Kinder sind besonders gefährdet, da die Infektionskrankheit zu Dehydrierung infolge von schweren Durchfällen und unbehandelt zu weiteren gesundheitlichen Komplikationen bis hin zum Tod führen kann.
Die rasche Ausbreitung von Cholera wird durch verschiedene Umstände begünstigt: Schlechte Wasser- und Abwassersysteme, Überschwemmungen und andere klimabedingte Naturkatastrophen, Konflikte und Armut sind Katalysatoren für die Infektionskrankheit. Immer dann, wenn der Zugang zu sauberem Wasser fehlt, steigt die Wahrscheinlichkeit rapide, dass wenig später Cholera grassiert und ein Risikogebiet entsteht.
In Regionen wie Ostafrika, dem Nahen Osten und Südasien sind die verzeichneten Choleraausbrüche besonders besorgniserregend, da es in einigen Ländern seit über einem Jahrzehnt keine größeren Ausbrüche mehr gegeben hatte. Doch nun nehmen die Fälle weltweit zu. Vor allem Länder, die zu Katastrophengebieten zählen, können schnell zu Cholera-Epizentren werden.

Von Haiti über Syrien bis Malawi und Pakistan: UNICEF ist weltweit im Einsatz, um mit Hilfsgütern zur Behandlung und Vorbeugung von Cholera zu unterstützen.
© UNICEF/UN0711213/Wie verbreitet sich Cholera?
Überall dort, wo viele Menschen leben und der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen fehlt, kann sich das Bakterium Vibrio cholerae leicht ausbreiten. Kinder, die in städtischen Slums oder improvisierten Zeltstädten für Binnenvertriebene oder Flüchtlinge leben, sind besonders gefährdet. Schlechtes Wassermanagement, zunehmende Armut und Konflikte führen dazu, dass sauberes Wasser immer knapper wird.
Auch der Klimawandel trägt zur Ausbreitung von Cholera bei. Starke Regenfälle und Überschwemmungen, die immer häufiger auftreten, beeinträchtigen den Zugang zu sauberem Wasser – und das oft in Gemeinden, die ohnehin schon anfällig für Naturkatastrophen sind. Infolgedessen steht Familien und ihren Kindern oft nur verunreinigtes Wasser zur Verfügung, was sie einem größeren Risiko aussetzt, sich mit der durch Wasser übertragbaren Krankheit anzustecken.
UNICEF warnt, dass bis zu 1,1 Milliarden Menschen auf der Welt durch die Auswirkungen des Klimawandels gefährdet sind, an Cholera zu erkranken – insbesondere durch intensivere und häufigere Wirbelstürme und Hurrikane, die extreme Regenfälle und verheerende Überschwemmungen mit sich bringen können.

Souza Mbomba (19) schöpft Wasser aus einer von UNICEF erschlossenen Wasserquelle in der Demokratischen Republik Kongo. Früher bezog sie und ihre Familie das Wasser direkt aus dem nahe gelegenen Fluss. Es kam immer wieder zu Cholerafällen.
© UNICEF/UN0560203/DubourthoumieuWas sind typische Symptome einer Cholerainfektion?
Die meisten Kinder, die mit Cholera infiziert sind, haben keine oder nur leichte Symptome und ihr Cholera-Verlauf kann mit Hilfe einer oralen Rehydrationslösung erfolgreich behandelt werden. Bleibt die Krankheit jedoch unbehandelt, kann sie innerhalb weniger Stunden zum Tod führen. Schwere Fälle von Cholera erfordern eine schnelle Behandlung mit intravenöser Flüssigkeit und Antibiotika.
Nach dem Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Wasser kann es zwischen zwölf Stunden und fünf Tagen dauern, bis ein Kind Symptome zeigt. Die Inkubationszeit – also die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung – ist somit relativ kurz. Die Bakterien verbleiben bis zu zehn Tage nach der Ansteckung in den Fäkalien und werden so in das Ökosystem zurückgegeben. Dadurch steigt die Gefahr, dass sich auch andere Menschen mit dem Erreger anstecken – insbesondere wenn keine sicheren Sanitäreinrichtungen zur Verfügung stehen.
Cholera kann sogenannten akuten wässrigen Durchfall, Erbrechen und schwere Dehydrierung verursachen, was tödlich verlaufen kann. Bei Säuglingen und Kindern ist das Risiko einer Dehydrierung bei Durchfall größer als bei Erwachsenen, vor allem, wenn sie bereits mangelernährt sind. Sie können dem großen Flüssigkeitsverlust nichts entgegensetzen und sterben sehr wahrscheinlich an ihrer Durchfallerkrankung, wenn sie nicht behandelt werden.

Obwohl Cholera vermeidbar und leicht behandelbar ist, erkranken immer wieder Kinder an der potenziell tödlichen Krankheit. Die Darminfektion breitet sich oft aus, weil es an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen mangelt.
© UNICEF/UN041183/Maxence BradleyCholera weltweit: Welche Länder und Regionen sind besonders betroffen?
In den letzten Jahren hat die Zahl der Choleraausbrüche weltweit stark zugenommen. Zuletzt waren vor allem Länder in Süd- und Ostafrika betroffen.
Höchststand der Cholerafälle in Süd- und Ostafrika
Elf Länder im östlichen und südlichen Afrika erleben derzeit einen besorgniserregenden Choleraausbruch mit 67.822 Fällen und schätzungsweise 1.788 Todesfällen (Stand März 2023). Die tatsächlichen Zahlen sind wahrscheinlich noch höher. Malawi und Mosambik sind am schwersten getroffen: Insgesamt sind mehr als 5,4 Millionen Menschen auf Unterstützung angewiesen, darunter mehr als 2,8 Millionen Kinder.
Im Juli 2023 warnte die Weltgesundheitsorganisation, dass derzeit 24 Länder weltweit mit Choleraausbrüchen zu kämpfen haben. Nachdem die Zahl der Cholerafälle jahrelang auf der ganzen Welt zurückgegangen waren, stieg sie im vergangen Jahr wieder an.
Cholera in der Demokratischen Republik Kongo
Konflikte und Vertreibungen im Ostteil der Demokratischen Republik Kongo sind eine der Hauptursachen weshalb es derzeit zu der schlimmsten Cholera-Krise bei Kindern seit 2017 kommt, warnen unsere UNICEF-Kolleg*innen vor Ort.
In den ersten sieben Monaten diesen Jahres wurden landesweit über 31.342 vermutete oder bestätigte Cholera-Fälle und 230 Todesfälle gemeldet – darunter viele Kinder. Die Provinz Nord-Kivu ist am stärksten betroffen und verzeichnet über 21.400 Fällen, von denen mehr als 8.000 Kinder unter fünf Jahren sind.
Die Krankheit kann hier besonders leicht dort ausbrechen, da unzureichende Trinkwasser- und Sanitärversorgung und mangelnde Hygiene vorherrschen.

In Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo herrscht 2023 die schlimmste Cholera-Krise seit 2017.
© UNICEF/UNI418283/NdeboCholera in Haiti
Haiti erlebt ein Wiederaufflammen von Cholera. Am 2. Oktober 2022 wurden erste Fälle gemeldet – und das nachdem das Land drei Jahre lang als frei von Cholera galt. Nun breitet sich die hochansteckende Durchfallerkrankung auf alle Landesteile aus und hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern. Inzwischen benötigen fast drei Millionen Kinder – die höchste je verzeichnete Zahl – humanitäre Unterstützung. Einer von vielen Gründen: Cholera ist vermehrt auf dem Vormarsch.
Darüber hinaus gibt es eine anhaltende komplexe humanitäre Krise, die sich aufgrund von Bandengewalt, Konflikten und wirtschaftlicher Instabilität verschärft. Das hat dazu geführt, dass der Zugang zur Gesundheitsfürsorge und zu grundlegenden Dienstleistungen wie Wasser, Nahrungsmitteln und sanitären Einrichtungen massiv eingeschränkt ist. Das macht die Kinder und Familien Haitis sehr anfällig für den anhaltenden Ausbruch von Cholera.
33 Prozent der bestätigten Cholerafälle treten bei Kindern unter zehn Jahren auf. Die Auswirkungen auf die Gesundheit und den Ernährungszustand der Kinder sind besorgniserregend. UNICEF arbeitet seit Jahren in Haiti und hilft, Familien und Kindern Zugang zu sauberem Wasser zu verschaffen und Menschen mit Hilfsgütern im Kampf gegen Cholera zu versorgen.

Ein kleines Kind mit einer Infusion an der Hand schläft auf seinem Bett. Es wird in einem Gesundheitszentrum Port-au-Prince, Haiti, aufgrund seiner Cholerainfektion behandelt.
© UNICEF/UN0721018/JosephMalawi meldet Cholera-Rekordhoch
Darüber hinaus meldete Malawi Anfang 2023 den tödlichsten Choleraausbruch in der Geschichte des Landes. Angesichts der begrenzten Ressourcen und der überlasteten Gesundheitssysteme ist das Gesundheitspersonal des Landes an seiner Belastungsgrenze. Der Ausbruch hat alle 29 Distrikte Malawis erfasst, Tausende Kinder sind an Cholera erkrankt. UNICEF startete umgehend Impfkampagnen im ganzen Land und sorgt dafür, dass Kinder in Schulen die Möglichkeit haben, sich die Hände zu waschen.
Cholerafälle im Nahen Osten
Neben der Ausbreitung von Cholera in Afrika und der Krise in Haiti gab es in letzter Zeit auch Choleraausbrüche im Nahen Osten, unter anderem in Syrien und im Libanon. Es wurden Tausende von Fällen festgestellt, die zu Dutzenden vermeidbaren Todesfällen geführt haben. Mehr als 80.000 Verdachtsfälle wurden in Syrien von September 2022 bis März 2023 gemeldet.
UNICEF ist unermüdlich im Einsatz, um auf diese Ausbrüche in den betroffenen Ländern und Regionen zu reagieren und Epidemien zu verhindern.
- 11 Länderim östlichen & südlichen Afrika
erleben äußerst besorgniserregende Choleraausbrüche mit fast 70.000 registrierten Fällen.
- 140.000 Fälleder Darminfektion
enden für Kinder jedes Jahr tödlich. Weltweit gibt es schätzungsweise vier Millionen Cholerafälle jährlich.
- 12 Stundenbis zu fünf Tage
nach dem Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Wasser, kann es dauern, bis ein Kind Symptome zeigt.
Häufige Fragen zu Cholera
Wie wird Cholera behandelt?
Bei einer Cholerainfektion können die meisten Kinder durch die schnelle Verabreichung einer oralen Rehydrationslösung (ORS), einer Mischung aus Salz und Zucker, erfolgreich behandelt werden. UNICEF verteilt in betroffenen Gebieten Beutel mit dieser Lösung aus Elektrolyten, die in sauberem Wasser aufgelöst werden muss.
Hätten Sie es gewusst? Seit Anfang der 1970er Jahre sucht UNICEF nach einem Mittel gegen das gefährliche Austrocknen bei schwerem Durchfall. Eine Mischung aus Salzen und Glukose ermöglicht es schließlich, erkrankten Kindern rasch wieder Flüssigkeit zuzuführen. Die orale Rehydratationstherapie ist geboren – laut der britischen Zeitschrift »The Lancet« die »vielleicht größte Erfindung des 20. Jahrhunderts«.
Von 2000 bis 2019 ist die Gesamtzahl der jährlichen Todesfälle durch Durchfall bei Kindern unter fünf Jahren um 61 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang ist auch auf den verstärkten Einsatz der Elektrolyt-Päckchen zurückzuführen, die dank unserer Gesundheitshelfer*innen weltweit Kinder erreichen.

Behandlung von Cholera: Wenn Kinder an Durchfall erkranken und stark dehydriert sind, hilft die Einnahme von Elektrolyten, um schnell wieder auf die Beine zu kommen.
© UNICEF/UNI177128/EsteveWenn ein Kind sehr stark dehydriert ist, reicht diese Behandlung jedoch nicht aus. In diesem Fall sollte Flüssigkeit rasch intravenös verabreicht werden. Gleichzeitig muss geprüft werden, ob das Kind möglicherweise auch Antibiotika benötigt, um die Dauer des Durchfalls zu verkürzen und den Flüssigkeitsverlust so gering wie möglich zu halten.
Für Kinder unter fünf Jahren ist Zink eine wichtige ergänzende Therapie. Zink ist ein lebenswichtiger Mikronährstoff, der während der Durchfallerkrankung verloren geht. In Form von Nahrungsergänzungsmitteln verringert Zink die Dauer und Schwere der Erkrankung und kann kurzfristig auch das Risiko von Rückfällen senken.
Im Kampf gegen Cholera
Was kann getan werden, um die Ausbreitung von Cholera zu verhindern?
Ein vielseitiger Ansatz ist der Schlüssel zur Bekämpfung von Cholera und zur Verringerung der Todesfälle durch Epidemien. In erster Linie muss sichergestellt werden, dass jedes Kind Zugang zu sicherem Trinkwasser und angemessenen sanitären Einrichtungen hat.

Ein Junge wird gegen Cholera geimpft. UNICEF führt seit dem Ausbruch der Cholera große Impfkampagnen in Syrien durch.
© UNICEF/UN0755743/NaderDarüber hinaus spielt das Engagement der lokalen Gemeinden eine wichtige Rolle. UNICEF hilft, die Familien über Hygienemaßnahmen aufzuklären und ein neues Bewusstsein zur Prävention der Infektionskrankheit zu schaffen. Dazu gehören simple Maßnahmen wie das Händewaschen mit Seife und die sichere Entsorgung von Fäkalien, wie Ärzte und Ärztinnen empfehlen.
Cholera ist schnell und effizient behandelbar! Auch Sie können aktiv werden und für unsere UNICEF-Projekte im Kapmf gegen Cholera spenden. Denn insbesondere der Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten wie der Einnahme von Elektrolyten, Zink und Antibiotika während eines Choleraausbruchs sind entscheidend. Bei frühzeitiger und angemessener Behandlung kann die Sterblichkeitsrate dann unter einem Prozent liegen, da schwere Krankheitsverläufe eingedämmt werden.
Weiter sind wirksame Überwachungssysteme notwendig, um die Ausbreitung von Cholera zu beobachten und zu kontrollieren. UNICEF ist gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Vorreiter darin, die gesammelten Daten in zugängliche Informationen umzuwandeln und laufend in unsere Projektarbeit einfließen zu lassen.
Gibt es einen Impfstoff gegen Cholera?
Ja. Derzeit gibt es drei von der Weltgesundheitsorganisation zugelassene orale Cholera-Impfstoffe: Dukoral, Shanchol und Euvichol-Plus. Um einen vollständigen Schutz zu gewährleisten, müssen alle diese Impfstoffe jeweils zweimal verabreicht werden. Es wichtig, dass Kinder Zugang zu Cholera-Schluckimpfstoffen haben. UNICEF führt jedes Jahr mehrere groß angelegte Cholera-Impfkampagnen durch.
Die Internationale Koordinierungsgruppe (ICG), der UNICEF angehört, verwaltet die weltweiten Vorräte an oralen Cholera-Impfstoffen. UNICEF hat in der Vergangenheit unzählige Massenimpfkampagnen durchgeführt, bei denen mehr als 100 Millionen Dosen Cholera-Schluckimpfstoff verabreicht wurden. Diese Kampagnen konzentrierten sich auf Gebiete, in denen Cholera ausgebrochen ist, insbesondere in stark endemischen Gebieten, den sogenannten "Hotspots", und in Gebieten, die während humanitärer Krisen besonders gefährdet sind. Das ist entscheidend, um die Verbreitung des Erregers einzudämmen.

Mund auf, Schluckimpfung rein! Nach der Impfung wird jedes Kind registriert und erhält einen Impfausweis. Zudem wird im Zuge der Impfkampagne das Bewusstsein für gute Hygienepraktiken geschärft, um eine Ansteckung mit Cholera zu vermeiden.
© UNICEF/UN0799479/FrancoWas macht ein Land zu einem Cholera-Endemiegebiet?
Ein Cholera-Endemiegebiet ist ein Gebiet, in dem in den letzten drei Jahren Cholerafälle festgestellt wurden und in dem es Anzeichen dafür gibt, dass die Krankheit bzw. das Bakterium durch lokale Übertragung und nicht durch Einschleppung aus anderen Ländern verursacht wurde. Das bedeutet, dass Cholera innerhalb dieser Länder zeitlich und örtlich begrenzt – aber dauerhaft erhöht – auftritt. Ein Choleraausbruch kann sowohl in Ländern auftreten, in denen die Durchfallerkrankung nicht regelmäßig vorkommt, als auch in endemischen Ländern.

Lebengefährliche Krankheiten wie die Cholera breiten sich besonders schnell aus, wenn Familien nach Katastrophen kein sauberes Wasser zum Trinken und Waschen haben. Wie hier nach Überflutungen in Uganda sorgt UNICEF daher für sauberes Wasser.
© UNICEF/UNI356824/AdrikoSind wir kurz davor schwere Fälle von Cholera auszurotten?
Durch die Einführung von Präventionsmaßnahmen und den verbesserten Zugang zu Cholera-Behandlungsmethoden, einschließlich oraler Rehydrierungssalze und Zink, sind wir näher denn je daran, sicherzustellen, dass kein Kind an dieser vermeidbaren Krankheit stirbt.
Im Jahr 2021 verteilte UNICEF weltweit über 93 Millionen Zinktabletten und mehr als 30 Millionen Beutel mit oralem Rehydrierungssalz.
Doch die Ausbrüche, die wir immer wieder erleben, zeigen, dass Cholera nach wie vor eine unmittelbare und große Gefahr für Familien darstellt, insbesondere in instabilen und konfliktanfälligen Regionen weltweit.

Ob dieser Junge weiß, wie gefährlich es ist, sich an diesem Abwasserrohr die Hände zu waschen? Verunreinigtes Wasser kann lebensbedrohliche Krankheiten wie Durchfall oder Cholera übertragen.
© UNICEF/Jemen/2017/UN0143426/AlsamaiWas braucht es, um künftig schwere Choleraausbrüche zu vermeiden?
Während eines Choleraausbruchs ist es wichtig, dass die Behandlungen durch Ärzt*innen und Gesundheitshelfer*innen leicht zugänglich sind. Dies erfordert die Verteilung von oraler Rehydrationslösung an Behandlungskliniken in stark betroffenen Gemeinden. Bei frühzeitiger und angemessener Behandlung kann die Sterblichkeitsrate drastisch gesenkt werden.
Besser aber noch, es kommt gar nicht erst zu einer Cholerainfektion durch das Bakterium Vibrio cholerae: Wir von UNICEF fordern, dass Routineimpfungen verstärkt werden, indem wir den Zugang zu Cholera-Impfstoffen ausweiten. In vielen groß angelegten Impfkampagnen weltweit kümmert sich UNICEF mit seinen lokalen Gesundheitshelfer*innen darum, dass jedes Kind lebensrettende Impfungen gegen die vermeidbare Durchfallerkrankung bekommt.
UNICEF arbeitet gemeinsam mit den nationalen Behörden und Partnern, um systematisch auf Choleraausbrüche zu reagieren. Dazu gehört die Verteilung von Millionen von Wasseraufbereitungstabletten, um sicherzustellen, dass die Familien in den betroffenen Gemeinden Zugang zu sicherem Wasser haben. Außerdem versorgen wir die örtlichen Gesundheitsämter mit Elektrolyt-Päckchen und Zink sowie mit Hilfsgütern für akut wässrigen Durchfall zur Behandlung mittelschwerer und schwerer Verläufe.

Wegweisende Erfindung der 70er Jahre: Salz-Zucker-Mischung gegen das Austrocknen bei schwerem Durchfall.
© UNICEF/UNI116251/PirozziWir von UNICEF verbessern in vielen Ländern den Zugang zu gebrauchsfertiger therapeutischer Nahrung, um mangelernährten Kindern zu helfen. Kommen Mangelernährung und Cholera zusammen, kann dies für die betroffenen Kinder schnell tödlich enden.
Wir unterstützen die Helfer*innen vor Ort in den Gemeinden, in denen die Krankheit ausgebrochen ist. UNICEF schult diese Mitarbeiter*innen in der Aufklärung über die Durchfallerkrankung, einschließlich Übertragungswege, Symptome, Behandlung und Präventionsmechanismen. Außerdem setzen wir uns dafür ein in lokalen Radio- und Fernsehsendern über die Hotspots zu berichten, um das Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung für die Gefahren von Cholera zu schärfen.
UNICEF arbeitet weltweit daran, Kinder vor Cholera zu schützen. Sie möchten mithelfen? Dann unterstützen Sie unsere Projekte. Vielen Dank.
UNICEF schützt Kinder vor Cholera
Durchfall ist eine tödliche Gefahr für Kleinkinder. UNICEF versorgt Familien überall auf der Welt mit sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen. UNICEF sorgt auch für Seife zum Händewaschen und stellt Zucker-Salz-Lösung als erste Hilfe bei Durchfall bereit.

Katharina Kesper ist Chefin vom Dienst bei UNICEF und bloggt über kraftvolle Geschichten von Kindern, über die Arbeit der Organisation auf der ganzen Welt, über UNICEF-Helfer*innen und besondere Begegnungen.