Pressemitteilung

„Die lautlose Tragödie der Kinder im Jemen stoppen“


von Sprecherin Nothilfe

UNICEF Deutschland zur internationalen Hilfskonferenz für den Jemen am 1. März 2021

Anlässlich der internationalen Hilfskonferenz für den Jemen am 1. März appelliert UNICEF an Regierungen und Öffentlichkeit, die lautlose Tragödie der Kinder in dem Land zu stoppen.

Jemen: Mädchen muss wegen Mangelernährung behandelt werden

Januar 2020: Die vier Monate alte Ethar wird im Krankenhaus von Sanaa wegen Mangelernährung behandelt.

© UNICEF/UNI343834/Alghabri

Abseits der Weltöffentlichkeit steht der Jemen nach fast sechs Jahren Krieg am Rande einer Hungersnot. Nach letzten Schätzungen sind heute allein 2,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren von akuter Mangelernährung bedroht – 400.000 von ihnen sind so schwer mangelernährt, dass sie jeden Tag um ihr Überleben kämpfen. Fast alle Kinder im Jemen, mehr als 12 Millionen Mädchen und Jungen insgesamt, benötigen humanitäre Hilfe.

„Für Kinder im Jemen ist die Situation unerträglich geworden. Sie brauchen ein Ende der Gewalt. Wir müssen alles tun, um Leben zu retten, sie zu schützen und ihnen eine Perspektive für die Zukunft zu geben“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland anlässlich der am Montag stattfindenden internationalen Hilfskonferenz für den Jemen. UNICEF benötigt für 2021 rund 576,9 Millionen US-Dollar, um lebensrettende Hilfe für Kinder im Jemen zu leisten.

Die Wirtschaft des Jemen liegt in Trümmern, grundlegende öffentliche Dienstleistungen, Schulen sowie die Trinkwasser- und Sanitärversorgung, sind vielerorts zusammengebrochen. Nur die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen ist noch funktionsfähig. Gleichzeitig erschüttert die Covid-19-Pandemie das Land.

Gewalt, Hunger und Not prägen die Kindheit von Millionen Mädchen und Jungen im Jemen. Seit Beginn des Konflikts wurden fast 3.200 Kinder nachweislich getötet und über 6.200 Kinder verletzt – die tatsächlichen Zahlen sind vermutlich viel höher.

Mindestens zwei Millionen Kinder gingen schon vor Beginn der Covid-19-Pandemie nicht zur Schule – wegen der Pandemie wurde der Unterricht von 5,8 Millionen weiteren Kindern unterbrochen.

Trotz der schwierigen Bedingungen leistet UNICEF umfangreiche Hilfe, um so viele Kinder wie möglich vor dem Verhungern zu retten, sie vor Krankheiten zu schützen und Familien Hoffnung zu geben. Seit 2017 wurden zum Beispiel 1,5 Millionen bedürftige Familien mit kleinen finanziellen Beiträgen unterstützt, damit sie sich beispielsweise Nahrungsmittel kaufen können. Mit Hilfe von Solaranlagen versorgt UNICEF eine Millionen Menschen mit Trinkwasser. Im Rahmen einer Impfkampagne konnten zuletzt fünf Millionen Kinder unter fünf Jahren gegen Polio geimpft werden.

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Mitarbeiterfoto: Christine Kahmann, UNICEF Deutschland
Autor*in Sprecherin Nothilfe